Milch stärkt die Knochen. Tödlichen Krankheiten wie Krebs sind vor allem eins: erblich. FALSCH. Kuhmilch ist die allergenreichste Nahrung. Der Produktion von Krebszellen kann maßgeblich durch gesunde Ernährung entgegengewirkt werden.
Zuvor hatte Regisseur Kip Andersen in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm Cowspiracy die Viehzucht und Agrarwirtschaft an den Pranger gestellt. In seinem neuen Film What the health geht er der Frage nach, ob es eine Korrelation zwischen Ernährung und Krankheit gibt.

Deine Nahrung soll deine Medizin sein

What the Health
Verleih: polyband Medien GmbH
Genre: Dokumentarfilm
Darsteller: -
Filmlaufzeit: 88 Min.
Kip Andersen stößt auf frappierende Zahlen: 350 Mio. Menschen leiden weltweit an Diabetes. Ferner stirbt in den USA jeder 4. an Krebs. Die weltweite Haupttodesursache sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wieso erkranken so viele Menschen tödlich trotz vermeintlich "gesunder Ernährung"?
Für seinen Film macht Andersen sich auf die Suche nach Antworten. Er spricht mit Ärzten und Wissenschaftlern und erfährt folgenschwere Erkenntnisse: Fleischbasierte Ernährung erhöht das Krebsrisiko. Tierbasierte Ernährung steigert die Wahrscheinlichkeit an Herzkrankheiten zu leiden. Ebenso wird Diabetes nicht durch kohlenhydratlastige Ernährung ausgelöst. Vielmehr führt eine fleischhaltige und fettreiche Ernährung dazu. Falsche Ernährung ist zudem schädlicher als starker Zigarettenkonsum. Wieso finden sich dann fleischhaltige Rezepte auf der Seite der amerikanischen Krebsgesellschaft? Wieso werden diese Statistiken nicht stärker verbreitet?
Andersen muss feststellen: das Essverhalten der Menschen wird durch geschicktes Marketing nicht im Sinne ihrer Gesundheit gelenkt. Entscheidender sind die finanziellen Interessen der Lebensmittelindustrie. Konsumenten werden systematisch belogen.

Guten Appetit

What the health liefert Werkzeuge an die Hand das eigene Essverhalten kritisch zu hinterfragen. Die Interviews mit den Ernährungsexperten sind aufschlussreich. Bisweilen sind die Schnitte aber zu temporeich und schaffen ein Gefühl der Überforderung.
Das Ergebnis Andersens Recherche und somit die Lösung aller Probleme ist am Ende (zu) eindeutig. Der Film-Untertitel – "Wie Konzerne uns krank machen und warum niemand was dagegen unternimmt" – kündigt diese Richtung bereits an. Der Film berichtet nach perspektivreichen Betrachtungen enttäuschend eindimensional. Hinzu kommt erschwerend, dass Andersen den Film für ein amerikanisches Publikum gedreht hat. Die Botschaft des Films hämmert dogmatisch mit der (Fleisch)Keule auf das Gewissen der Zuschauer ein. Dennoch bleiben die recherchierten Erkenntnisse besorgniserregend.
Menschen glauben Krankheiten seien vererbbar, dabei sind es vielmehr die Essgewohnheiten, die wir einander vorleben. Was es ändert, sich dessen bewusst zu sein? Der Mensch erkennt, dass er selbständig für seine Gesundheit sorgen kann beziehungsweise muss. Durch eine gesundheitsorientierte Ernährung kann er verhindern, dass genetische Prädispositionen sich manifestieren. Ergo: Jeder hat seine Gesundheit zu großen Teilen selbst in der Hand. Nach diesem Film wird der Griff nach Lebensmitteln bewusster geschehen.



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