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Das wohl Reizvollste an From Paris with love ist wohl John Travolta in der Rolle des Charlie Wax. Es ist das erste und vielleicht letzte Mal, dass John Travolta so verdammt knallhart und cool sein darf. Seiner Figur, dem glatzköpfigen und bärtigen CIA-Agent mit Silberohring und Sonnenbank-Bräune, kann so schnell keiner das Wasser reichen. Auch nicht der Nachwuchs-Agent James Reese alias Jonathan Rhys Meyers (bekannt aus der Serie Die Tudors), der ihm für einen besonders brisanten Fall an die Seite gestellt wird. Reese ist von den Methoden seines neuen Partners zunächst schockiert. Denn für Wax ist das Töten längst zur Routine geworden. Die von ihm verdächtigen Gangster und Koksdealer werden ohne große Fragerei entweder verprügelt oder gleich erschossen, so dass wahrlich "die Fetzen fliegen". Aber das ist nur ein kleiner Teil seiner Unmoral: Wax steht auf Prostituierte, mag fettige Hamburger und zieht sich das Koks, das er beschlagnahmt (und in einer chinesischen Blumenvase bei sich trägt), gerne selbst durch die Nase. Da scheint der Lebenswandel von Reese zivilisierter: Er hat ein nettes Apartment und eine schöne Freundin (Kasia Smutniak), mit der er seine Zukunft plant. Erst als sich herausstellt, dass seine Liebste Caroline offenbar ein Teil einer Terrorbande ist, denen Wax und Reese auf der Spur sind, erkennt Reese die Methoden seines verrückten Partners als effektiv an. Auch wenn sie mit ethischen und moralischen Vorstellungen nicht vereinbar sind: Sobald Wax´ Methoden Anwendung finden, stimmen die Resultate. From Paris with Love USA 2010 Verleih: Universum Film GmbH Genre: Action-Thriller/ Buddy-Movie Filmlaufzeit: 93 Minuten Regie: Pierre Morel Darsteller: John Travolta, Jonathan Rhys Meyers, Kasia Smutniak Kinostart: 25. März 2010 Was für eine tiefgehende Botschaft: Mit Gewalt gegen Gewalt vorzugehen, entpuppt sich als der einzig richtige Weg zum Ziel! Der Filmtitel mag suggerieren, dass es sich um eine Romantic Comedy handelt. Vielmehr aber schwankt From Paris With Love zwischen den Genres Buddy-Movie und Action-Thriller. Überwiegen zu Beginn noch die unterhaltsamen Dialoge zwischen den beiden Cops und Running Gags wie die mit Koks gefüllte Blumenvase, gerät der dramatische Hintergrund der Geschichte immer mehr an die Oberfläche. Der Zuschauer, der auf Action mit einer ordentlichen Dosis Ballerei steht, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Wer Gewaltverheerlichung hinterfragt, wird kaum Freude am Film haben. Will dieser Typus Kinogänger dem Film noch etwas abgewinnen, müsste es ihm gelingen, seine moralischen Ansprüche für 93 Minuten herunterzuschrauben und den Film eher als eine Art Satire zu betrachten. So wird er vielleicht erkennen, dass die Kämpfe und Bewegungen von Wax eher einer Tanz- als einer Action-Choreographie gleichen. Oder aber der anspruchsvolle Kinogänger konzentriert sich ausschließlich auf den Buddy-Movie-Anteil des Films. Wax, der primitive Undercover-Agent, der sich dem Straßenverhalten der gejagten Kriminellen anpasst, und Sprachtalent Reese, der intelligente, gutaussehende und romantische Gentleman bilden das typische ungleiche Buddy-Movie-Paar des Hollywood-Kinos, das eigentlich jeden zum Schmunzeln bringt. Prallen die gegensätzlichen Ansichten und Methoden der Agenten zunächst aneinander, erkennen sie schließlich doch, dass sie sich bei der Verfolgung ihres gemeinsamen Ziels wunderbar ergänzen und sich doch ähnlicher sind, als sie dachten. Diese Entwicklung des Plots ist zwar vor allem dank Travolta und seiner unterhaltsamen Verkörperung der Figur Wax ganz nett, aber leider ziemlich vorhersehbar und wenig innovativ inszeniert.
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