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Südafrika 1994: Nelson Mandela wird nach 27 Jahren politischer Haft entlassen, die Apartheid ist am Ende und Mandela wird zum Präsidenten. Doch das Land ist entzweiter denn je, Schwarze und Weiße stehen sich feindlich und mißtrauisch gegenüber, die wirtschaftliche Lage ist miserabel. Ein Jahr später findet die Rugby-Weltmeisterschaft in Südafrika statt. Die eigene Nationalmannschaft - die "Springboks" hat jedoch kaum Chancen auf den Sieg. Rugby gilt als "weißer" Sport, die schwarze Bevölkerung spielt eher Fußball, und so ist auch nur ein schwarzer Spieler in den Reihen des Rugby-Teams. Vom schwarzen Teil der Bevölkerung werden die "Springboks" regelmäßig im Stadion ausgepfiffen und Kapitän Francois Pienaar hat große Mühe, die Mannschaft bei Laune zu halten. Doch Mandela glaubt an die magische und einende Kraft des Sports und sieht darin eine Chance zur Versöhnung. Er stellt sich öffentlich hinter die "Springboks" und so passiert am Ende das Unglaubliche: Die Mannschaft setzt sich im Finale gegen das neuseeländische Team - haushohe Favoriten des Turniers - durch. Südafrika ist im Freudentaumel und für einen kurzen Augenblick gibt es nicht mehr Schwarz und Weiß, sondern ein Volk. Ein Volk, das gerade die Rugby-WM gewonnen hat. Nelson Mandela gehört zu den großen politischen Persönlichkeiten, die sich gegen die Unterdrückung der Schwarzen einsetzten. 27 Jahre von der Apartheid weggesperrt, zeigte er sich dennoch immer versöhnlich und kämpfte für ein friedliches und demokratisches Südafrika. Von 1994 bis 1999 regierte er als erster schwarzer Präsident das Land. Es ist ruhig um "Madiba" - so wird er von der schwarzen Bevölkerung genannt - geworden, doch sein Leben und sein Kampf sind längst zum Mythos geworden. Invictus - Unbezwungen (Invictus), USA 2009 Verleih: Warner Genre: Sportdrama/Biopic Filmlaufzeit: 135 min Regie: Clint Eastwood Darsteller: Morgan Freeman, Matt Damon, Tony Kgoroge, Patrick Mofokeng, Matt Stern, Julian Lewis Jones, Adjoa Andoh Kinostart: 18.02.2010 Clint Eastwood setzt ihm nun mit Invictus - Unbezwungen ein filmisches Denkmal und hat mit Morgan Freeman seinen perfekten Hauptdarsteller gefunden. Eastwood baut sein Porträt Mandelas um ein sportliches Großereignis herum und schafft dabei den Spagat zwischen mitreißendem Sportlerdrama und sensibler Charakterstudie. Er nimmt sich Zeit, seine Hauptfigur sorgsam einzuführen und Morgan Freeman gelingt es bis ins kleinste Detail, Mandela zu verkörpern. Jede Geste, jede Bewegung und insbesondere der Sprachduktus wirken glaubwürdig und präzise und so entsteht das rührende Bild eines oft einsamen Mannes, der sich ohne Verbitterung und ohne Vorurteile seiner neuen Aufgabe stellt, stets den Traum eines vereinten Südafrikas vor Augen. Matt Damon spielt den Kapitän des Rugby-Teams überzeugend zurückhaltend - in seiner Bewegung erkennt man Respekt vor der Aufgabe und den beständigen Kampf gegen jeden Zweifel. Ein Sportdrama kommt nicht ohne Pathos aus und so inszeniert Eastwood das Finale der Rugby-WM mit emotionaler Wucht, die sich in Slow-Motion-Aufnahmen des Spiels und Schnitten auf die Zuschauer im Stadion und im Fernsehen manifestiert. Kleine Nebenhandlungen, wie ein kleiner schwarzer Junge, der versucht, das Spiel durch das Radio eines Polizeiwagens zu verfolgen, drehen die Gefühlsspirale noch weiter nach oben. Wer Eastwood hier Überschwang vorwerfen möchte, der erinnere sich ganz schnell an den Freundentaumel, in dem sich ganz Deutschland während der Fußball-WM 2006 befand. Sport kann vereinen, kann aus Feinden Freunde machen und alle Hürden überwinden, wenn auch nur für einen Augenblick. Und so läßt Eastwood das Wunder von Johannesburg für sich stehen - einen Augenblick der Hoffnung, der viel zu schnell verflog. Wie eine Sport-Nation im Siegestaumel blendet er alle anderen Probleme aus, zeigt die Armut und die noch rauchende Wut der Schwarzen auf die ehemaligen Unterdrücker nur am Rande. So entläßt Eastwood den Zuschauer mit einem wohligen Gefühl aus dem Kino - dem Gefühl von Hoffnung und Frieden. zur Homepage
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