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Der Erstlingsroman Lila, Lila von David Kern (Daniel Brühl: Goodbye Lenin, Die fetten Jahre sind vorbei) stürmt die Bestsellerlisten. Dumm nur: David ist nicht der Autor dieser tragischen, in den 50er Jahren angesiedelten Liebesgeschichte. Der unscheinbare Kellner hat das Manuskript in einem Nachttisch vom Trödler gefunden und gibt den Text als seinen aus, um die schöne Literaturstudentin Marie (Hannah Herzsprung: Vier Minuten, Das wahre Leben) zu beeindrucken. Die beiden werden tatsächlich ein Paar und die Medien reißen sich um David. Doch das Unheil nimmt seinen Lauf, als bei einer Autogrammstunde plötzlich Jacky (Henry Hübchen: Alles auf Zucker, Alter und Schönheit) vor ihm steht, ein abgehalfterter Herumtreiber, der sich als Autor von Lila, Lila zu erkennen gibt… Regisseur Alain Gsponer hat bereits mehrfach bewiesen, dass er sein Handwerk beherrscht: Zuletzt wurde sein Film Das wahre Leben mit Ulrich Noethen, Katja Riemann und Hannah Herzsprung mit Preisen überschüttet. Mit der Bestsellerverfilmung von Martin Suters Lila, Lila wendet er sich der Welt der Literatur zu. Wie schnell ein junger Autor hier verheizt wird, präsentiert Gsponer mit einem Augenzwinkern, ohne dass seine Liebeskomödie zur kühlen Satire verkommt. Der vormals unscheinbare und unbelesene Kellner avanciert urplötzlich zum Liebling der ach so feinen Literaturgesellschaft. Großspurige Intellektuelle feiern Davids Werk als "Anna Karenina der Postmoderne", gerissene Verlage buhlen um seine Gunst und David hetzt von einer Lesung zur anderen – und dass, obwohl er oft nicht mal versteht, was er da eigentlich geschrieben haben soll. "Rendez…, rendez… rendezvous??? Kann ich nicht Treffen sagen?" Dabei wollte er doch nur Marie für sich gewinnen… So stolpert David von einer tragik-komischen Situation in die nächste – immer begleitet von Schnapsnase Jacky, der dafür sorgt, dass das Chaos nur noch undurchsichtiger wird, indem er sich einfach als der alte Eishockeytrainer und väterlicher Freund des unsportlichen Davids ausgibt. Lila, Lila (Lila, Lila), Deutschland 2009 Verleih: Falcom Media/Warner Genre: Liebeskomödie / Drama Filmlaufzeit: 108 min Regie: Alain Gsponer Darsteller: Daniel Brühl, Hannah Herzsprung, Henry Hübchen, Alexander Khuon, Kirsten Block Kinostart: 10.12.2009 Bei Lila, Lila fällt auf Anhieb die überzeugende Besetzungsliste auf. Mit Daniel Brühl und Hannah Herzsprung, den zurzeit wohl erfolgreichsten und spannendsten deutschen Jungschauspielern, kann Gsponer schon mal nichts falsch machen. Beide agieren gekonnt und passen als Liebespaar erstaunlich gut zusammen. Das makellose Talent der beiden mehrfach preisgekrönten Akteure ist allerdings auch keine große Überraschung. Daniel Brühl macht sich einfach gut als scheuer, graumäusiger Junge mit Herz und Hannah Herzsprung, ja, gibt es irgendwas Negatives über Hannah Herzsprung zu sagen? Nicht wirklich. Drohte man zu Anfang ihrer Filmkarriere noch, sie gnadenlos zu unterschätzen, kann dies nach zahllosen Erfolgen wohl nicht mehr passieren und auch als Marie beweist sie erneut ihre natürliche Begabung. Zu diesem illustren begabten Kreis gesellt sich zum Glück noch ein alter Hase mit komödiantischem Talent ohne Gleichen: Henry Hübchen als verschrobener Loser Jacky ist glaubwürdig besetzt und ergänzt das Duo Herzsprung/Brühl durch eine erfreuliche Prise schnodderige Unperfektion. Sonst wär’s vielleicht auch langweilig geworden. Gsponers Film ist auch eine Großstadtgeschichte mit einer ganzen Menge Berliner Lokalkolorit. Ob die Cafészenen, ein großer Flohmarkt, der bei Originalbetrieb gedrehte Bahnhof und vor allem Davids gefeierte Lesung vor ausverkauftem Haus in der Berliner Volksbühne. Der Zuschauer spürt dieses spezielle Hauptstadtflair und taucht gerne noch tiefer in die Handlung ein. Kaum zu glauben, dass der Film zur Zeit der EM gedreht wurde, was wohl einiges an "Um-Public-Viewing-Leinwände-herumspielen" mit sich gebracht haben muss. Schlussendlich - selbst wenn man sich die gute, schauspielerische Leistung und den Berliner Schnickschnack wegdenkt - gelingt es Lila, Lila ganz famos, den Zuschauer mit einem guten Gefühl aus dem Kino zu entlassen. Und manchmal muss Kino halt nicht mehr und manchmal ist das schon ganz schön viel. GEWINNSPIEL Zum Kinostart von Lila, Lila verlosen wir 3 Exemplare von Martin Suters Bestseller-Roman, auf dem der Film basiert. Hier gehts zum Gewinnspiel.
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