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Nachdem der Cellist Daigo Kobayashi (Masahiro Motoki) entlassen wird, kehrt er mit Mika(Ryoko Hirosue) in seine Heimatstadt zurück um dort nach einer neuen Anstellung zu suchen. Bald entdeckt er das Inserat einer "Reisefirma" und bewirbt sich. Beim Vorstellungsgespräch wird ihm schlagartig klar, um was für Reisen es sich handelt: Die Firma ist ein Bestattungsunternehmen. Aus Geldnot nimmt er die Stelle an und wird Leichenbestatter. Daigo erzählt niemandem etwas von seinem neuen Beruf. In der japanischen Gesellschaft ist dieser Beruf ein großes Tabu. Weder seine Frau Mika noch seine Freunde wissen davon. Daigo führt eine Art Doppelleben und versucht, seine neue Profession mit seinem Leben in Einklang zu bringen. Doch das will ihm nicht immer gelingen. Kontakt mit Toten hat man nicht alle Tage und die wenigsten kennen wohl einen Leichenbestatter persönlich. Nokan bringt uns in die Welt der traditionellen japanischen Bestattungsrituale. Ein seltenes Thema auf der großen Leinwand. Die interessantesten Szenen sind die Arbeiteinsätze der Bestatter, die in allen Details gezeigt werden: die ganze Prozedur der Totenwäsche und ihre Aufbewahrung gehören dazu. Die Darstellung der Trauernden ist glaubwürdig und reiht sich ein in die melancholische Grundstimmung des Films. Nokan Die Kunst des Ausklangs (Okuribito), Japan 2008 Verleih: Kool Genre: Drama Filmlaufzeit: 131 min Regie: Yôjirô Takita Darsteller: Masahiro Motoki, Ryoko Hirosue, Tsutomu Yamazaki Kinostart: 26.11.2009 Bemerkbare Schwächen vermindern jedoch den Gesamteindruck. Die Geschichte ist nicht sehr originell und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Zu sehr bewegt sich das Ganze in altbekannten Mustern. Die Geschichte von einem Mann in einer Lebenskrise, die er durch das Beschreiten neuer Wege lösen will. Die langen, oft schweigsamen Landschaftsszenen strengen auf Dauer sehr an. Manche Szenenabschnitte sind wie Gemälde aufgebaut. Sie versinnbildlichen die Trauer und Einsamkeit des Berufs. Doch nach einer Weile führt das weder zu Mitgefühl noch Spannung. Die Atmosphäre ist eher eintönig. Daigos gesellschaftlicher Konflikt, sein Versuch, die Arbeit vor seinem sozialen Umfeld zu verheimlichen, sorgt nur wenig für Spannung und kann den Film nicht tragen. Zu sehr verliert er sich in ermüdenden Handlungsabläufen und kitschigen Szenen, wie die Darstellung von weißen Schwänen, die den Tod symbolisieren sollen. Die wenigen vermeintlich witzigen Szenen sind kaum überzeugend und fühlen sich unpassend an. Immerhin konnte Nokan die Oscar-Jury überzeugen und gewann den Oscar als bester ausländischer Film. Fazit: Ein interessantes Thema in altbekannter Story eingepackt, jedoch zu mühsam und zäh umgesetzt. Für Anhänger des japanischen Films auf jeden Fall zu empfehlen. Reguläre Kinogänger werden sich durch den schwierigen Stoff wohl eher befremdlich fühlen.
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