campus-web Bewertung: 3,5/5
   
 

   
 

   
Professor Parker Wilson (Richard Gere) traut seinen Augen kaum, als eines Tages ein süßer Hundewelpe am Bahnhof vor ihm sitzt, der offensichtlich niemandem gehört. Kurz entschlossen nimmt er den kleinen Akita-Welpen mit nach Hause. Seine Frau Cate ist alles andere als begeistert und so unternimmt Parker ein paar mehr oder weniger halbherzige Versuche, den Besitzer des Hundes ausfindig zu machen, der längst sein Herz erobert hat. Cate gibt nach und "Hachiko" darf bleiben. Sein Name bedeutet die Zahl 8, die für die Unendlichkeit und die Verbindung zwischen Himmel und Erde steht - ein Zeichen, das an Hachikos Halsband befestigt war.

Fortan begleitet Hachiko sein Herrchen tagtäglich zum Bahnhof und sitzt pünktlich um fünf Uhr abends an den Schienen, um Professor Wilson zu begrüßen. Doch eines Tages kehrt dieser nicht mehr zurück. Er stirbt an den Folgen eines Herzinfarkts. Der treue Akita-Hund sitzt dennoch täglich auf dem Bahnhofsvorplatz - zehn lange Jahre. Um ihn herum hat sich eine kleine Gemeinschaft gebildet, die sich rührend um Hachiko kümmert, ihn mit Futter und Streicheleinheiten versorgt.

Die Geschichte eines Hundes, der sein Leben lang auf die Rückkehr des Herrchens wartet, beruht auf einer wahren Begebenheit. In den 20er Jahren gab es einen japanischen Professor in Tokio, der täglich mit der Bahn zur Arbeit vor. Sein Akita-Hund begleitete ihn täglich dorthin und holte ihn wieder ab. Nach dem Tod des Professors wartete der Hund neun Jahre lang - bis zu seinem Tod. In Japan ist diese Geschichte längst Legende, auf dem Tokioer Shibuya-Bahnhof steht dem Hund zu Ehren sogar eine Bronze-Statue. Eine ähnliche Geschichte passierte in Schottland.
Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft
(Hachiko - A dog´s story), USA 2009
Verleih: Prokino
Genre: Drama
Filmlaufzeit: 93 min
Regie: Lasse Hallström
Darsteller: Richard Gere, Joan Allen, Cari-Hiroyuki
Tagawa, Sarah Roemer, Jason Alexander
Filmstart: 12.11.2009


Kleine Geschichten haben es schwer im Kino, dabei können sie so bewegend, so herzerweichend sein. Hachiko ist so eine Geschichte. Es ist eine Parabel auf Liebe, Freundschaft und ewige Treue, die in der heutigen schnelllebigen Zeit so märchenhaft, so unwirklich erscheint und dadurch umso mehr zu Tränen rührt. Regisseur Lasse Hallström zeigte schon in früheren Filmen wie Chocolat oder Schiffsmeldungen seine Vorliebe für diese Geschichten und für deren Figuren, die einfache Menschen mit Gefühlen sind und nach dem einfachen Glück des Lebens suchen. Die kleine Gemeinde am Bahnhof lebt in ihrem Mikrokosmos, in dem die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Der Besitzer des Hotdog-Stands und die Metzgereiverkäuferin sorgen für Hachikos leibliches Wohl und auch Bahnhofsvorsteher Carl sorgt sich regelmäßig um Hachikos Wohl. Fremde, die sich dem Hund nähern, werden mißtrauisch beäugt.

Hachiko ist keine aufregende Geschichte. Der Hund besitzt keine außergewöhnlichen Fähigkeiten und muss auch keine besonderen Herausforderungen bestehen. Doch man schließt den Vierbeiner auch ohne größere Talente schnell ins Herz. Seine bedingungslose Liebe und Treue sind es, die so bewegend sind. Diesem Hund bei seinem vergeblichen Warten zuzusehen und seine unerfüllte Hoffnung tun weh und wecken zugleich die Sehnsucht nach so großen Emotionen, die heute so selten geworden sind und kaum noch Bestand haben.

Der Film zeigt ein Stück heile Welt mit wunderschönen, ruhigen Bildern. Es gibt wenig Höhepunkte, dafür aber umso mehr Tiefgang. Unmöglich, sich nicht davon berühren zu lassen - von dieser wahren Geschichte, die zur Legende geworden ist. Ein warmer Gefühlsregen für die kalten Herbsttage.

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