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Kinostart der Verfilmung von Audrey Niffeneggers weltweit millionenfach verkauftem Bestseller über eine Liebe, die im wahrsten Sinne des Wortes, die Grenzen der Zeit überwindet: Bibliothekar Henry de Tamble (Eric Bana) leidet unter dem so genannten Chrono-Syndrom, einem eigenartigen Gen-Defekt, der ihn unkontrolliert durch Zeit und Raum springen lässt. Er weiß nie wann und wo er verschwinden oder auftauchen wird. Trotzdem weisen seine Zeitsprünge eine Regelmäßigkeit auf, er kehrt immer zu Menschen, Orten und Zeiten zurück, an denen er in irgendeiner Weise emotional gebunden ist. Als sich diese Fähigkeit zum ersten Mal manifestiert, ist Henry ein kleiner Junge und beobachtet wie seine Mutter, die noch gerade mit ihm im Auto saß, bei einem Autounfall ums Leben kommt. Dank seiner Gen-Anomalie hat sich Henry nämlich unbewusst aus dem Auto in eine nahe Zukunft teleportieren können und wurde somit zum Beobachter dieses Ereignisses. Zu diesem Zeitpunkt trifft er erstmals auch auf sein älteres Ich, welches ihn über seinen Zustand informiert. Verwirrt? Dabei ist dies noch nicht einmal das Merkwürdigste an der ganzen Geschichte. An dieser Stelle könnte man meinen, dass Die Frau des Zeitreisenden ein stark Science Fiction-lastiger Film wäre. Dem ist aber nicht so, denn der Focus liegt nicht auf den Zeitreisen die Henry vollzieht und der damit verbundenen Rastlosigkeit und Unwissenheit darüber wann und wohin sein nächster Zeitsprung ihn verschlagen wird. Im Gegenteil, das Kernstück des Filmes ist die einzige Konstante in Henrys Leben: die Liebe zu seiner Frau Clare (Rachel McAdams). Dass Henrys Fähigkeit auch Clare irgendwann zusetzen würde, war zu erwarten. Dass der Ehemann den gemeinsamen Jahrestag verpasst, weil er mit seinen Kumpels einen zuviel über den Durst getrunken hat kann passieren, aber dass dieser solch ein wichtiges Ereignis verpasst, weil er sich gerade auf unbestimmte Zeit in den 80ern befindet, ist schon etwas ganz anderes. Als sei die Situation nicht paradox genug, wusste Clare schon von vornherein auf was sie sich einlassen würde. Tatsächlich kannte sie Henry nämlich seit ihrem sechsten Lebensjahr. Denn der ältere, eigentlich bereits mit ihr verheiratete Henry wird in Zukunft noch oft in die Vergangenheit zurückspringen, um sie zu besuchen. Die Frau des Zeitreisenden (The Time Traveler’s Wife), USA 2009 Verleih: Warner Bros. Genre: Drama, Literaturverfilmung, Science Fiction Filmlaufzeit: 107 min Regie: Robert Schwentke Darsteller: Eric Bana, Rachel McAdams, Brooklynn Proulx, Ron Livingston, Arliss Howard Kinostart: 17.08.2009 Als der ältere Henry seine Clare zum ersten Mal trifft, kennt dieser sie deshalb gar nicht. Dafür weiß aber Clare umso mehr über Henry. Seine Fähigkeit oder vielmehr der unkontrollierbare Zwang sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu bewegen, bringen ihn von da an immer wieder zurück zu Clare, die als eine Art Anker in seinem sehr unstetigen Leben fungiert. Die Höhen und Tiefen die das Paar aufgrund der Zeitreisen durchlebt sind sicher außergewöhnlich und fantastisch, jedoch sind diese im Grunde nur eine Metapher für die Distanz innerhalb einer Beziehung. Für den Zuschauer wirft der Film viele Fragen auf, hauptsächlich in Bezug auf Zeitreisen. Wie Henrys Leben ist auch Die Frau des Zeitreisenden ein sehr unruhiger Film in dem man dazu tendiert den Überblick über die verschiedenen Handlungsstränge zu verlieren. Zusammengehalten wird das Ganze aber durch die überzeugende Darstellung Rachel McAdams (Red Eye, Wie ein einziger Tag) und Eric Banas (Hulk, München). Man vergisst schnell das verwirrende Drumherum und konzentriert sich auf das Wesentliche. Henrys und Clares romantisch-tragischer und stellenweise auch komischer Kampf um ihre Liebe ist nicht nur rührend sondern bringt einen auch zum Nachdenken. Inszeniert wurde der Film von Robert Schwentke (Flightplan) nach dem Drehbuch von Oscar-Preisträger Bruce Joel Rubin (Ghost - Nachricht von Sam). Wer sich Filme wie Das Haus am See oder Der seltsame Fall des Benjamin Button gerne angeschaut hat, ist hier sicherlich gut aufgehoben. Aber auch sonst ist, wenn man erstmal über die Löcher in der Logik dieser paranormalen Liebesgeschichte hinwegsieht, Die Frau des Zeitreisenden ein durchaus sehenswerter Film. Weitere infos auf der Homepage.
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