campus-web Bewertung: 4,5/5
   
 

   
 

   
Sergeant JT Sanborn (Anthony Mackie) und Specialist Owen Eldridge (Brian Geragthy) gehören zu einem der Bombenentschärfungskommandos im Irak. Der Job ist ein ständiges Spiel um Leben und Tod, in dem man sich 100% auf den anderen verlassen muss. Als ihr Vorgesetzter bei einer Entschärfung in die Luft gejagt wird, bleibt keine Zeit zu trauern. Dem Kommando wird ein neuer Anführer vorgesetzt und der will sich einfach nicht an die Regeln halten.

Während Sanborn und Elridge unter dem Krieg leiden und die Tage zählen, bis sie wieder in ihre amerikanische Heimat zurückkehren können, scheint Staff Sergeant William James (Jeremy Renner) den Krieg mehr als Abenteuerspielplatz wahrzunehmen. In seinen Augen werden Sicherheitsvorkehrungen, Schutzanzüge und Absprache überbewertet. Mit dieser "Wildwestmanier" bringt er immer häufiger nicht nur sich sondern das ganze Team in Gefahr.

Erst die Begegnung mit dem kleinen Jungen Beckham lässt Will weich werden. Als er kurze Zeit später die Leiche eines Jungen entdeckt, der als Körperbombe benutzt wurde, hält er ihn für seinen kleinen Freund und nimmt die Verfolgung seiner Mörder auf. Dieses letzte Zeichen von Menschlichkeit kann nicht über die sonstigen Ereignisse hinwegtäuschen.
Tödliches Kommando,
(The Hurt Locker) USA 2009

Verleih: Concorde
Genre: Kriegsdrama
Filmlaufzeit: 131 min
Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Anthony Mackie, Brian Geragthy,
Jeremy Renner, Ralph Fiennes, Guy Pearce
Kinostart: 13.08.2009


Das Drehbbuch zum dem im Irak spielenden Kriegsfilm hat Regisseurin Bigelow zusammen mit dem Kriegsberichterstatter Mark Boal geschrieben und diese Tatsache macht den Film so intensiv. Mitunter mutet Tödliches Kommando wie ein Dokumentarfilm an, trotzdem verliert der Film in keiner Sekunde an Spannung und Intensität. Tödliches Kommando ist durchweg einnehmend und fast unheimlich real, man spürt die flirrende Hitze, die Anspannung, unter der die Männer stehen und die Verzweiflung, wenn sie nichts tun können. Unwillkürlich greift man nach der Cola neben sich, wenn die Truppe in der brennenden Hitze der Wüste auf der Lauer liegt. Angespannt wagt man kaum zu atmen, wenn der Sergeant statt einer Bombe eine Verzweigung von sieben Sprengkörperrn in der Hand hält. Fäusteballend sitzt man im Sessel, wenn Will James die Bombe aus der Kinderleiche schneidet. Doch wegsehen kommt einfach nicht in Frage.

Ein preisgekrönter Film, der ohne große dramaturgische Elemente auskommt und einem so die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein ganz besonderer Film, der einen auch nachdem man die Popcorntüte längst weggeschmissen und das Kino verlassen hat, nicht so bald los lässt. Ein abenteuerlicher Film, der realer ist als man es sich vorstellen kann und möchte.

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