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Der Begriff "Flash of Genius" bezeichnet das Aufblitzen kreativen Genies eines Erfinders bei der Inspiration für ein Produkt. Den Universitätsprofessor Robert Kearns (Greg Kinnear) ereilt eben dieser im Jahr 1967 hinter dem Steuer seines Autos während einer Fahrt durch strömenden Regen. Wie kann man einen Scheibenwischer entwickeln, der die Windschutzscheibe in Intervallen vom Wasser befreit und sich an die jeweilige Regenstärke anpassen lässt? In seinem Keller entwickelt Kearns, zusammengesetzt aus verschiedenen Komponenten, schließlich den Intervallscheibenwischer, der genau das erfüllen kann. Seine Frau Phyllis (Lauren Graham) und die sechs Kinder beteiligen sich an dieser Arbeit und freuen sich mit Kearns über seinen Erfolg. Parallel dazu arbeiten die großen amerikanischen Autobauer ebenfalls an dem Produkt, scheitern jedoch immer an dessen Vollendung. Erst Robert Kearns kann einen funktionstüchtigen Intervallscheibenwischer vorweisen und gelangt über seinen Freund Gil Previck (Dermont Mulroney) in Verhandlungen mit dem Branchen-Gigant Ford in Detroit. Tatsächlich sieht es so aus, als ob es zu einem Vertragsabschluss zwischen Kearns und Ford kommt. Doch schließlich wird die Zusammenarbeit kurzfristig und überraschend abgesagt. Kearns ist am Boden zerstört. Flash of Genius, (KAN/USA 2008) Verleih: Kinowelt Genre: Drama Filmlaufzeit: 119 min Regie: Marc Abraham Darsteller: Greg Kinnear, Lauren Graham, Dermot Mulroney, Alan Alda Kinostart: 25.06.2009 Anderthalb Jahre später muss er bei der Präsentation des Ford Mustangs feststellen, dass seine Erfindung verwendet wurde. Er erhebt entgegen aller Ratschläge Klage gegen den Autokonzern. Ein Kampf, wie er ungleicher nicht sein kann. Kearns geht es in einem Jahre andauernden Rechtsstreit um Anerkennung, Gerechtigkeit und das Recht auf geistiges Eigentum. Der Prozess bestimmt sein Leben. Er führt seine Ehe und sein Privatleben an den Rand des Abgrundes. Flash of Genius stellt die Frage, wann etwas zum geistigen Eigentum des Erfinders wird und was dieses Eigentum eigentlich wert ist. Kearns widersteht jeglicher finanziellen Offerte und ignoriert alle Alarmsignale einer zerbrechenden Familie. Er will nur eins: öffentliche Anerkennung als geistiger Besitzer des Intervall Scheibenwischers und die Einsicht, dass Ford ihm dieses Recht unerlaubterweise genommen hat. Doch was ist solch ein lebenslanger Kampf wert, wenn man alles andere verliert? Der Film ist bis in die Nebenrollen wunderbar besetzt und schafft es die verschiedenen Zeitepochen durch eine gelungene Ausstattung wiederzugeben. Erzählerisch schaden die Zeitsprünge eher, da einfach zu viel untergebracht werden muss und die Handlung nur stichpunktartig erzählt werden kann. Kearns findet heraus, dass Ford die Bauweise seines Scheibenwischers kopiert hat. Nur wenige Szenen später steht er im Bademantel auf der Straße, redet wirr und sitzt bald darauf in einer Anstalt. Das alles geschieht zu schnell und sprunghaft für den Zuschauer. Für die privaten Probleme lässt der Film sich kaum Zeit und stellt diese nur episodenhaft dar. Trotzdem ist Regie Debütant Marc Abraham, der zuvor unter anderem Children of Men produzierte, ein unterhaltsamer Film gelungen, der sich zwischen Familienfilm und Gerichtsdrama bewegt und eine Lanze für Underdogs bricht.
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