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Die Apokalypse ist eigentlich ein alter Hut. Seit Menschen auf diesem Planeten umherlaufen, haben sie scheinbar Angst, wieder rausgeschmissen zu werden. Schon antike Kulturen verdächtigten daher unergründliche, höhere Mächte, am Untergang der Menschheit zu feilen ob mit Feuerregen, Heuschreckenschwärmen oder gigantischen Überschwemmungen. Die Terminator-Saga erzählt diesen Mythos weiter, mit den Katastrophen-Vokabeln des 20. Jahrhunderts: nukleare Vernichtung und gesichtslose, massenmordende Kriegsmaschinerien löschen das Leben der in Ungnade gefallenen Schöpfung aus. Die anonyme göttliche Macht ist in diesem Mythos das Computersystem Skynet, das stählerne, schwer bewaffnete Titanen und echsengleiche Krieger in die endzeitliche Schlacht führt. Aber anders als z.B. in der biblischen Sintflut kämpft in der aschfahlen Terminator-Welt ein Häuflein der Aufrechten für Freiheit, Selbstbestimmung und Menschlichkeit natürlich in den USA, genauer gesagt: in Kalifornien, wo man es als Terminator auch heute schon politisch weit bringen kann. Denn der Terminator hypnotisiert allein durch seinen Mythos. Den baute Regisseur James Cameron schon in den ersten beiden Filmen der Saga fabelhaft auf, gerade weil er ihn in seiner Vollversion nur andeutete. Beide Filme spielten in einem Los Angeles der Gegenwart, auf das die düstere Zukunft mit der Ankunft des zeitreisenden Muskel-Cyborgs einen beklemmenden Schatten warf. Mit der Materialschlacht von Terminator 3: Rebellion der Maschinen aber mussten die Karten auf den Tisch. Ab hier war der "Tag der Abrechnung" auch in der Kamera-Nahaufnahme angekommen. Terminator - Die Erlösung, Terminator Salvation, (USA 2009) Verleih: Sony Pictures Genre: Sci-Fi-Action Filmlaufzeit: 115 min Regie: McG Darsteller: Christian Bale, Sam Worthington, Anton Yelchin, Moon Bloodgood, Bryce Dallas Howard, Helena Bonham Carter Kinostart: 04.06.2009 Und irgendwie ist das auch das Problem von Terminator 4: Die Erlösung. Denn sobald die Killermaschinen oft genug über die Leinwand geflimmert sind, gruseln sie einen einfach nicht mehr so richtig. Zwar legt Regisseur McG eine enorm fesselnde Action hin, die sich mit ihren rasanten Schnitten in jeder Hinsicht gewaschen hat. Aber auch Geballer mit Hochspannung ist und bleibt eben Geballer. Die bewährten Zeitreiseparadoxien und mythischen Schicksalsbetrachtungen scheinen also größtenteils aufgebraucht. Es geht mal wieder um den Menschheitsretter John Connor (Christian Bale), der den jungen Kyle Reese (Anton Yelchin) aus den Klauen der Maschinen befreien will, um ihn irgendwann in Zukunft in die Vergangenheit zu schicken, also in Film 1, zum Schutz von Connors Mutter, wobei Reese übrigens Connors Vater wird, bzw. geworden sein werden wird. Wie auch immer: Für diese Mission benötigt er die Hilfe des ominösen Marcus Wright (Sam Worthington), der dummerweise ohne es zu wissen selbst eine halbe Maschine ist. Während Connor sich fragt, wie weit er Wright trauen kann, ergibt sich auch für den Zuschauer Klärungsbedarf: Warum haben die Maschinen sich Hochhäuser gebaut? Wofür brauchen sie dort Drehventile und Touchscreens? Für den Hausmeister? Und wieso besitzen sie USB-Schnittstellen? Vielleicht erfahren wir mehr darüber im fünften Terminator-Film, über den bereits spekuliert wird. Denn für den Mythos als Ganzen gilt immer auch das Motto seiner Figur: "I´ll be back."
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