|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
![]() |
![]() ![]() ![]() ![]()
Promi-Fotograf Connor Mead (Matthew McConaughey: Die Jury, Wedding Planer) liebt seine Freiheit, seinen Spaß und die Frauen - in dieser Reihenfolge. Als überzeugter Junggeselle macht es ihm überhaupt nichts aus, per Telefonkonferenz gleich mehreren Freundinnen den Laufpass zu geben, während er sich auf sein nächstes Date vorbereitet. Connors Bruder Paul (Breckin Meyer: Road Trip, Clueless) ist dagegen eher der romantische Typ. Und er will morgen seine große Liebe Sarah (Lacey Chabert: Party of Five) heiraten. Doch auf dem Polterabend ruiniert Connor mit seinem Spott über die Liebe die blendende Stimmung der Gäste, zu denen auch Connors Jugendfreundin Jenny (Jennifer Garner: Juno, 30 über Nacht) gehört - sie war und ist die einzige Frau, die seinem "Charme" offenbar immer widerstanden hat. Bald sieht es sogar so aus, als ob Connor im Alleingang die gesamte Hochzeit platzen lässt. Doch in diesem Moment taucht der Geist seines verstorbenen Onkels Wayne (Michael Douglas: Eine verhängnisvolle Affäre, Traffic) auf, der keine Party ausließ und jeder Frau den Hof machte - er ist nach wie vor Connors leuchtendes Vorbild. Onkel Wayne hat seinem Neffen etwas Wichtiges mitzuteilen, und so beauftragt er Geister, Connor mitzunehmen auf eine Odyssee durch seine bisherigen, aktuellen und sogar zukünftigen Beziehungen. Gemeinsam wollen sie herausbekommen, wie aus Connor ein derart rücksichtsloser Womanizer werden konnte. Regisseur Mark Waters (Freaky Friday, Solange du da bist), der bereits in der Vergangenheit Kinokassen zum Klingeln und Frauenherzen zum höher Schlagen brachte, verwurstet für sein neuestes Werk eine berühmte Vorlage: Charles Dickens’ "A Christmas Carol" (1843). Diese Idee ist nun wirklich nicht neu. Man erinnere sich neben zahlreichen Trickfim-Varianten (The Flintstones, Disney, Simpsons) gerne an die Die Muppets Weihnachtsgeschichte oder Die Geister, die ich rief mit Bill Murray – und vielleicht weniger gerne an Adaptionen mit Tori Spelling, Rowan Atkinson oder "Captain Picard" Patrick Stewart. Die Geschichte um den zum Philanthropen mutierenden Geizhals Ebenezer Scrooge scheint eine der liebsten Moralstücke der Amerikaner zu sein. Dass der Stoff eigentlich ein klassisches Weihnachtsmärchen ist, stört Regisseur Waters dabei nur wenig. Der Zuschauer sollte sich auf Leinwand-Schneetreiben einstellen – was bei einem Kinostart im Mai eher verwundern mag. Aber in Zeiten des Klimawandels könnte auch das bald traurige Realität sein. Wobei diese Implikation sicherlich nicht vom Filmemacher intendiert war. The Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen (Ghosts of Girlfriends Past), USA 2009 Verleih: Warner Genre: Liebes-Komödie Filmlaufzeit: 100 min Regie: Mark Waters Darsteller: McConaughey, Jennifer Garner, Breckin Meyer, Michael Douglas, Lacey Chabert, Emma Stone Kinostart: 28.05.2009 The Womanizer hat leider ein anderes Problem: US-Liebeskomödien um die Läuterung eines Frauenhelden haben seit jeher eines gemeinsam: Anfangs noch recht unterhaltsam und eine klitzekleine Spur sarkastisch verwandeln sie sich peu à peu zum faden "Big Smile"-Geschichtchen. Zum Glück gelingt es diesem Film, das zuckersüße aber doch unvermeidliche Happy End hinauszuzögern und somit die weitaus amüsantere "schändliche" Phase Connors etwas länger beizubehalten. Connor strotzt nur so vor bösem Machismus. So gibt es viel Grund für Lachen und Kopfschütteln, wenn er die "Wir-haben-uns-alle-lieb"-Harmonie der Hochzeitsfeierlichkeiten mal gehörig durcheinander wirbelt. Doch dann meldet sich Onkel Wayne aus der Totenwelt zu Wort: Michael Douglas darf als saufender Schürzenjäger mal wieder die Sau rauslassen. Als schnodderiger Hugh Hefner-Klon will er seinen Neffen vor einem einsamen Lebensende, wie es ihm zuteil wurde, bewahren. Geister erscheinen und auch hier erwarten den Zuschauer recht amüsante Momente – allen voran der Besuch des Geistes der Vergangenheit, Allison Vandermeersh. Emma Stone (Superbad) gibt hier eine absolut gelungene Leistung ab – schwer pubertär, im "bezaubernden" Jeans-Spitze-80er-Jahre Outfit, hüpft sie kreischend durch Conners Welt und bringt ihn zurück in die Zeit, als er noch ein schüchterner Junge – und natürlich schon schwer verliebt in Jenny – war. Matthew McConaughey gibt wie so oft den harten Kerl mit weichem Kern. Dabei könnte man fast meinen, er bringe mit The Womanizer seine eigene Wandlung vom Weiberheld zum verantwortungsvollen Monogamisten auf die Leinwand. Jennifer Garner erscheint ebenfalls in gewohnter Manier als das intelligentes "besondere Mädchen", darf Schmollmund und Wangenknochen zeigen, aber mehr muss sie ja auch nicht. Dies ist ein Film, der – sollte man mal ganz geschlechtsstereotyp an die Sache herangehen – sowohl für die Lovestory-affinen Damen als auch für die Stammtisch-humorigen Herren der Schöpfung absolut geeignet ist. Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass The Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen der ideale Film für einen Pärchenabend ist. Dabei bleiben aber eindeutige Bedenken, ob SIE sich während der ersten Filmhälfte ununterbrochen über die ach so chauvinistische Männerwelt aufregt und ER in der zweiten Hälfte ständig vor lauter Romantik aufs Klo flüchtet. Also vielleicht doch eher getrennt anschauen.
|