Film- und Kinobranche stehen zurzeit nicht gerade gut da. Gewinnrückgänge durch Raubkopien, illegale Downloads sowie Konkurrenz durch das Internet und Videospiele. Da müssen sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen und innovative Konzepte zur Rückgewinnung von Unterhaltungssuchenden finden.

Eine Möglichkeit hierzu könnte eine neue Variante von 3D Kino sein, auf welche Filmproduzenten und Kinotreiber setzen. Klar ist jedenfalls, dass sich so ein 3D-Erlebnis nicht mal eben zu Hause kopieren lässt und somit der Genuss solch eines Spektakels noch immer mit einem Kinobesuch verbunden ist. Ob sich das lohnt wollte ich herausfinden.

Vor meinem Kinobesuch des 3D-Horrorfilms My bloody Valentine habe ich mir vorgenommen, mich auf dieses Erlebnis voll einzulassen und nicht die ganze Zeit lang die wohlmöglich aufkommende Illusion in Frage zu stellen. Von Beginn an musste ich mich aber an diesen Vorsatz, das Schauspiel zu genießen und mich von der Vorführung mitreißen zu lassen, nicht groß erinnern. Ich war zu gefesselt von der beeindruckenden Technik und der spektakulären Darbietung: Kein Großes Flimmern, keine Bildunschärfe, kein lästiges Gewicht oder Kabel an der Brille und keine anderen Irritationen. Ich konnte wahrlich in die gezeigte Schauergeschichte einsteigen - war nicht nur einfacher Beobachter sondern fühlte mich wirklich in das Geschehen eingebunden und konnte greifbar die Präsenz der gezeigten Akteure und Schauplätze fühlen – Uuaaaahhhh!! Schaurig aber faszinierend.
My bloody Valentine 3D, (USA 2009)
Verleih: Kinowelt
Genre: Horror
Fiilmlaufzeit: 101 min
Regie: Patrick Lussier
Darsteller: Jensen Ackles, Jaime King,
Kerr Smith, Edi Gathegi
Kinostart: 20.05.2009


Hinzu kommen satte Farben, hoher Kontrast, spektakuläre Kamerafahrten, Körperaufnahmen und perspektivische Einstellungen, welche eine nahezu perfekte Illusion in mir erschufen. Gerade die erkennbare Arbeit und Mühe, welche in den ersten Minuten und den Einführungsszenen zu erkennen war, ließ jegliche Vorbehalte in mir schmelzen. Auf den Augen hatte ich wohl eine so genannte "DLP Brille". Die 3D-Filme werden in diesem neuartigen Verfahren aus zwei unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen, so dass für jedes Auge ein Bild vorliegt. Diese werden dann leicht versetzt auf die Leinwand projiziert, um beim Zuschauer eine 3D Perspektive zu erzeugen.

Kurz zur Story: Durch eine Tragödie im Bergschacht der Kleinstadt Harmony, verursacht durch den jungen Bergarbeiter Tom, sterben fünf seiner Kollegen - ein weiterer liegt im Koma, es ist Garry Warden. Ein Jahr später erwacht Warden an einem Valentinstag und bringt 22 Menschen mit einer Spitzhacke um. Der dadurch gezeichnete Tom kehrt erst nach zehn Jahren nach Harmony zurück, um seine Ex-Freundin Sahra zu besuchen, die inzwischen mit dem Kleinstadt-Sheriff Axel liiert ist. Ausgerechnet in dieser Nacht wird Harmony von seiner grausigen Vergangenheit eingeholt: Der Spitzhackenkiller geht wieder um!

Obwohl der Film eine Neuauflage des gleichnamigen kanadischen Horrorfilms ist und die Geschichte ein klassisches Horrorschema aufweist, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Dabei hilft natürlich auch die atemberaubende 3D-Technik. Wobei man sich an diese zeitweise gewöhnt, und die Faszination hin und wieder nachlassen kann.

Wer also mal eine Alternative zu einem gewöhnlichen Kinobesuch oder einer DVD zu Hause sucht, dem sei ein Besuch in der "Black-Box" des Kölner Cinedom wärmstens empfohlen.

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