Campus-Web Bewertung: 3/5
   
 

   
 

   
Agnes giesst für Ihre Schwester in einer ihr fremden Wohnung die Blumen. Nach und nach taucht sie immer weiter in das Leben der Bewohner ein. Sie hört den Anrufbeantworter ab, liest Briefe und erfährt so, dass die Dame des Hauses auf dem Weg zu ihrem Liebhaber ums Leben gekommen ist. Eines Tages schläft sie in der fremden Wohnung ein. Als sie erwacht, liegt ein fremder Mann hinter ihr. Aus dieser ungewöhnlichen Situation entwickelt sich eine noch ungewöhnlichere Beziehung zwischen Agnes und dem trauenden Bruno (André Jung). Beide Seiten benutzen den anderen, um zu kompensieren, was sie vermissen. Die eh schon angespannte Ehe von Agnes leidet zunehmend unter der neuen Situation.

Die Regisseurin Lola Randl hat bisher vorallem durch Kurzfilme auf sich aufmerksam gemacht. Dies ist auch an den sehr ausdrucksstarken und aussagekräftigen Bildern zu erkennen. Dass Agnes das Auto fährt, während ihr Mann Walter (Samuel Finzi) mit dem Beifahrersitz vorlieb nimmt, ist nur ein Zeichen für die Umkehrung der klassischen Rollenverteilung in Agnes´ Ehe.
Die Besucherin, (D 2008)
Verleih: Filmlichter
Genre: Drama
Filmlaufzeit: 104 min
Regie: Lola Randl
Darsteller: Silvana Krappatsch, André Jung,
Samuel Finzi, Jule Böwe, Isabel Metz
Kinostart: 14.05.2009


Sylvana Krappatsch spielt die Hauptrolle in diesem Drama, in manchen Szenen merkt man ihr durchaus an, dass sie eigentlich auf den Theaterbühnen beheimatet ist. Aber genau dieses überspitzte Spiel führt zu einer Intensivierung der Stimmung, die sonst häufig kühl wirkt. Das Spiel von Nähe und Abweisung wird vor allem durch Symbole und Andeutungen dargestellt.

"Die Besucherin" ist ein leises Drama, das viel mit Bildern sagt und weniger mit Worten. Leider fällt es dem Zuschauer häufig schwer, das Handeln der Personen im Zusammenhang nachzuvollziehen, es werden wenig Auflösungen an die Hand gegeben. Manchmal erscheint der Film eher wie eine Selbsttherapie der Drehbuchautorin, Teile des Hintergrunds werden verschwiegen. Anders als in Filmen wie Doris Döries "Kirschblüten" gelingt es Regisseurin und Schauspielern nicht, eine Beziehung zu den Personen zu schaffen und so Verständnis für ihr Handeln herbeizuführen.

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