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Im Jahre 1959 malen die Kinder einer Grundschule Bilder, in denen sie darstellen, wie sie sich die Zukunft vorstellen, um sie in einer Zeitkapsel in die Zukunft zu senden. 50 Jahre später wird diese ausgegraben und geöffnet. Nebst den Krakeleien heutiger Rentner steckt auch die Prophezeiung vom Ende der Welt darin. Diese bekommt Nicolas Cage in die Finger, der in Knowing einen Astrophysiker spielt. Knowing ist ein Film, über den man sich nur vage ausdrücken sollte, damit einem nicht das Ende versaut wird. Dieses lohnt sich zwar mehr auf der interpretativen Ebene als auf der offensichtlichen, doch wer sich mit diesen Dingen nicht auskennt, wird vom neuen Cage ohnehin enttäuscht sein. Zunächst jedoch ein Blick auf die grobe Handlung: Schüler Caleb erhält einen Zettel, auf dem unverständliche Zahlkenfolgen niedergekritzelt sind. Sein Vater, Astrophysiker John, erkennt in ihnen Daten und Koordinaten aller Katastrophen, mit beigefügter Opferprognose. Drei Zahlen allerdings deuten in die Zukunft. Wer nun damit rechnet, dass Cage sich als fulminanter Retter entpuppt, der durch die Weltgeschichte trippelt und mal eben alles Unheil heroisch abwendet, wird hoffentlich positiv überrascht feststellen, dass dieser gegen die düsteren Prophezeiungen machtlos erscheint. Zwei Katastrophen, beide bildgewaltig in Szene gesetzt, raffen die Menschen dahin, ohne dass John etwas dagegen tun kann. Die letzte allerdings soll jeden Menschen auf der Erde töten und hier beginnt der eigentliche Film. Knowing, USA 2009 Verleih: Concorde Genre: Mystery-Thriller Laufzeit: 115 min Regie: Alex Proyas Darsteller: Nicolas Cage, Rose Byrne, Chandler Canterbury, Lara Robinson, Ben Mendelsohn Kinostart: 09.04.2009 Natürlich muss nicht erwähnt werden, dass Nick Cage ein hervorragender Schauspieler ist, weswegen die eigentliche Charakter-Armut in diesem Streifen nicht unbedingt negativ auffällt. Allerdings wird ihm mit Diane Wayland ein weiblicher Hauptcharakter an die Seite gestellt, den man sich getrost hätte sparen können. Die von Rose Byrne gespielte Mutter steht meist im Weg, wartet mit zwar authentischen jedoch völlig sinnlosen, nervigen irrationalen Ausbrüchen auf und trägt zum Film nichts weiter bei, als ihn ein wenig zu strecken. Man kann jedoch erleichtert aufatmen, denn Hollywood hat in diesem Fall darauf verzichtet, mit ihr einen Love-Interest für den Helden hinzuzufügen. Dies ist nämlich meist üblich, um weibliches Publikum in die Kinos zu treiben, wie man am Fantasy-Blockbuster Der Herr der Ringe unschwer erkennen kann. Die Kameraführung zielt darauf ab, alles in ein mystisches Licht zu rücken. Einzelne Motive tragen stimmig dazu bei, zum Beispiel das blasse Mädchen im weißen Kleid mit einem Ballon in der Hand, das vor einem düsteren Wald steht und inmitten eines freudigen Schulfestes einen herrlichen Kontrast zu erschaffen weiß. Musikalisch allerdings ist Knowing eher Mittelklasse. Der Soundtrack fällt weder positiv noch negativ auf. Eine Szene wird jedoch durch einen enervierenden, sich stets wiederholdenden Track unterstrichen, dadurch entsteht eine gewisse inhaltliche Hektik. Der Zuschauer wird bis zum Schluss im Dunkeln über die Gründe der unerklärlichen Phänomene gelassen. Zwar bieten die Macher hier und da subtile Vorschläge an, doch wenn man das Ende betrachtet, erscheint dies inkonsequent. Wie angekündigt werden wir nun dazu gezwungen, vage zu werden: In Hinsicht auf das Ende, welches eine nette Überraschung für Leute bereit hält, die in der Lage sind, es vollständig zu begreifen, erscheinen die Anspielungen auf den Ausgang ein wenig zu subtil. Nicht jeder erkennt sie auf den ersten Blick, was zur Folge hat, dass man in dem Ende nicht das sehen kann, was es eigentlich ist. Dies nimmt dem Zuschauer die Möglichkeit, dem Film die Ehre zu erweisen, die ihm eigentlich gebührt, denn wenn man vom Ende ausgeht. ist dieses ein sehr mutiges. Knowing ist bis auf erwähnte Schwächen allerdings ein unterhaltsamer Film. Seine Längen bringen einen zwar nicht dazu, auf die Uhr zu schauen, allerdings wird man dazu gezwungen seinen Mit-Kinogängern hier und da ein paar schiefe Blicke zuzuwerfen, denn den muffigen Beigeschmack manches Klischees vermag auch eine Tüte Popcorn nicht zu überdecken.
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