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Hildegard Knef war schon zu Lebzeiten ein Mythos und ist neben Marlene Dietrich wohl die einzige große deutsche Diva der Nachkriegszeit. Sie war die Ikone des "Trümmerfilms", wurde vom Publikum umjubelt und verschmäht, geliebt und gehasst. Ihr Leben und ihre Karriere waren geprägt von unzähligen Höhen und Tiefen, die eine Serie von Filmen füllen könnten. Regisseur Kai Wessel hat einen Teil dieses aufregenden Lebens verfilmt und dabei mit Heike Makatsch DIE perfekte Hauptdarstellerin gefunden. Die Geschichte beginnt 1966 in der Berliner Philharmonie: "Die Knef" wartet auf ihren Auftritt. Sie ist die erste Unterhaltungskünstlerin, die hier auftreten darf. Doch vorher blickt sie zurück auf ein Leben voller Hoffnungen, Entbehrungen, Enttäuschungen, aber auch auf ihre glücklichen Momente und die Erfolge, die sie trotz aller Niederlagen immer wieder feiern durfte und für die sie hart kämpfte. Schon früh glaubte sie an ihr Talent und wollte unbedingt Schauspielerin werden. Hilde weiß, was sie will und ist bereit, hart zu arbeiten. Den Zweiten Weltkrieg überlebt sie als Soldat verkleidet, mit dem ersten deutschen Trümmerfilm Die Mörder sind unter uns gelingt ihr der Durchbruch als Schauspielerin, doch schon kurze Zeit später wendet sie Deutschland den Rücken zu und versucht sich in Hollywood. Die erhoffte Karriere bleibt aus und so kehrt sie zurück nach Deutschland, zeigt sich nackt in Die Sünderin und flieht nach dem dadurch ausgelösten Skandal erneut nach Amerika. Dort erfindet sie sich neu und feiert erste Erfolge als Sängerin am Broadway. Hilde, D 2009 Verleih: Warner Genre: Biopic Filmlaufzeit: 137 min Regie: Kai Wessel Darsteller: Heike Makatsch, Dan Stevens, Monica Bleibtreu, Hanns Zischler, Johanna Gastorf, Michael Gwisdek, Roger Cicero, Sylvester Groth Kinostart: 12.03.2009 Hilde hetzt durch diese Ereignisse, wirft hier und da mal ein paar dokumentarische Bilder ein, die eher wahllos wirken. Dabei konzentriert er sich kaum auf die Höhen und Tiefen, die einzelnen Stationen im Leben der Knef werden vielmehr abgehakt. Zuviel wollen Regisseur Kai Wessel und Drehbuchautorin Maria von Heland in den guten zwei Stunden erzählen da bleibt wenig Zeit für echte Höhepunkte. Dass der Film dennoch sehenswert ist, verdankt er der großartigen Leistung von Heike Makatsch, die hier wohl die Rolle ihres Lebens spielt. Mimik, Gestik, die immer etwas trotzige wirkende Aura der Knef fängt sie perfekt ein. Hilde bietet außerdem eine oppulente Ausstattung, die sich sehen lassen kann und ist bis in die Nebenrollen prominent besetzt: Monica Bleibtreu spielt gewohnt souverän die Rolle der Schauspiellehrerin Else Bongers, die eine wichtige Person in Hildegard Knefs Leben war. Michael Gwisdek glänzt als Hildes Großvater, dem leider nur wenig Platz im Film eingeräumt wird und Hanns Zischler überzeugt als Filmproduzent Erich Pommer, der die deutsche Filmindustrie in der Nachkriegszeit wieder aufbaute. Der Versuch, den Mythos der Knef einzufangen, ihn greifbar zu machen, ist kaum gelungen. Die Hauptdarstellerin allein kann den Film nicht tragen, doch Heike Makatsch gelingt das, woran die Dramaturgie gescheitert ist: Sie haucht dem Film und seiner Hauptfigur Leben ein. Bemerkenswert ist auch die gesangliche Leistung. Beim bloßen Hören könnte man meinen, die Knef selbst steht am Mikrofon und so überzeugt "die Makatsch" nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Sängerin. Die Knef selbst sah sich am liebsten als Sängerin und so wird der über große Strecken eher mäßige Film ihr am Ende doch noch gerecht: Für mich solls rote Rosen regnen schmettert die Knef/Makatsch in den Saal, reißt die Arme nach oben und ist endlich für alle spürbar bei sich angekommen. So wird der Zuschauer am Ende mit einem echten Höhepunkt belohnt und geht versöhnlich aus dem Kino. Den Trailer und weitere Infos findet ihr auf der offiziellen Homepage. Mehr zu Hildegard Knef erfahrt ihr in unserem Porträt.
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