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John und Jenny Grogan sind frisch verheiratet und gerade vom kalten Michigan ins sonnige Florida umgezogen. Schnell bekommen sie Jobs als Journalisten bei verschiedenen Lokalzeitungen und auch ein gemütliches Häuschen ist bald gefunden. Jenny wünscht sich ein Kind, doch John fühlt sich noch nicht bereit für die Verantwortung. "Schenk ihr einen süßen Labradoodle und schon ist das Thema vom Tisch" rät ihm sein bester Freund Sebastian. Der Plan geht tatsächlich auf. Jenny verliebt sich sofort in einen kleinen Labradorwelpen, der zudem auch noch im Sonderangebot ist. Schon sind John und Jenny stolze Hundebesitzer. Doch die Freude hält nicht lang an. Hund Marley entpuppt sich als nervtötender Tyrann, der neben Unmengen von Hundefutter auch diverse Einrichtungsgegenstände vertilgt und seine Umwelt terrorisiert. Alle Versuche, einen "anständigen" Hund aus Marley zu machen, scheitern. Weder Hundeschule noch Kastration bringen den gewünschten Erfolg. Das Chaos ist perfekt, als die Grogans Eltern werden. Wer macht jetzt wohl größere Probleme – Hund oder Kind? John und Jenny sehen sich mit dem ganz normalen Wahnsinn konfrontiert, den man Alltag nennt. Der Film Marley und ich basiert auf dem gleichnamigen Tatsachenroman des Journalisten John Grogan, der es schnell auf die internationalen Bestsellerlisten schaffte. Klar, dass da Hollywood nicht lang zögerte, den Stoff auf die große Leinwand zu bringen. Hauptdarsteller Jennifer Aniston und Owen Wilson verkörpern die Illusion der amerikanischen Vorzeigefamilie perfekt. Sie ist das nette Mädchen von nebenan und er der normale Durchschnittstyp, mit dem man eben mal ein Bier trinken könnte. Dass Hunde und kleine Kinder immer funktionieren, ist ein alter Hut im Filmgeschäft und der klappt auch diesmal. So manches "Ach, wie süß!" wird besonders den weiblichen Zuschauern raus rutschen, wenn sie klein Marley zum ersten Mal sehen. Und so lange man seine Streiche nur vom Kinosessel aus ertragen muss, sind die absolut witzig und liebenswert. Sicher kann sich so mancher Hundefreund bestens mit den Grogans identifizieren. Marley und Ich (Marley and me), USA 2008 Verleih: Fox Genre: Komödie Filmlaufzeit: 115 min Regie: David Frankel Darsteller: Owen Wilson, Jennifer Aniston, Eric Dane, Kathleen Turner, Alan Arkin Kinostart: 05.03.2009 Wer bei Marley und ich eine reine (Hunde-)Komödie erwartet, wird schnell enttäuscht sein. Der Film hält allerlei dramatische Einschnitte und Überraschungen parat. Das Leben ist schließlich kein Wunschkonzert. Regisseur David Frankel (Der Teufel trägt Prada) trägt dabei dick auf und greift ziemlich tief in die Schnulzenkiste. Das letzte Drittel des Films krankt etwas daran. So überzogene und breit getretene Dramatik passt nun wirklich nicht zu einem Film, der dem Publikum durch Werbung und Trailer als Komödie verkauft wird. Ebenso ärgerlich sind die längst überholten Beziehungsklischees, mit denen der Film aufwartet: Eine perfekte Familie funktioniert scheinbar nur, wenn Mutti brav zu Hause bei den Kindern bleibt, egal wie erfolgreich sie vorher in ihrem Beruf war. Die klassische Familie mit Haus, Hund und Kindern, ist ohnehin das einzige, was auf Dauer glücklich macht, scheint uns der Film jedenfalls sagen zu wollen. Und so kann Johns Freund Sebastian, Dauersingle und beruflich immer auf Achse, nur neidisch zusehen - stellvertretend für alle anderen Karriere machenden Einzelgänger. Marley und ich ist ein durchschnittlicher Familienfilm mit gut aufgelegten, sympathischen Hauptdarstellern. Wer Hunde mag, wird seinen Spaß mit den insgesamt 22 Marleys haben, doch es sei auch gewarnt: am Schluss wird’s wirklich bitter. Vergesst eure Taschentücher nicht!
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