|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
![]() |
![]()
Ein Mensch erblickt das Licht der Welt, er wächst behütet auf, wird erwachsen. Benjamin Button ist anders. Er wird als Greis geboren - ein Kind, gefangen im verbrauchten, zerbrechlichen Körper eines 80-jährigen Mannes, ausgesetzt auf der Treppe eines Altenheims. Sein Anblick ist furchtbar und auch Altenpflegerin Queenie kann ihn zunächst kaum ansehen. Doch dann hat sie Mitleid mit diesem seltsamen Bündel Mensch und nimmt sich seiner an. Zunächst glauben alle, dass Benjamin bald sterben wird, doch auf wundersame Weise wird er von Jahr zu Jahr jünger. Er verbringt die ersten Jahre seines Lebens im Altersheim und begegnet dort der kleinen Daisy, die ihn sofort fasziniert. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, ihre Schicksale scheinen miteinander verwoben zu sein und irgendwann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, miteinander glücklich zu sein. Doch wie lange kann Glück dauern, wenn man sich in völlig verschiedene Richtungen bewegt? Denn während Daisy immer älter wird, verschwinden langsam die Falten aus Benjamins Gesicht... "Das Leben würde unendlich viel glücklicher verlaufen, wenn wir mit 80 geboren und uns auf 18 zubewegen würden!" - dieser Ausspruch des Schriftstellers Mark Twain brachte F. Scott Fitzgerald auf die Idee zu einer Kurzgeschichte über einen Mann, der immer jünger wird. Regiegenie David Fincher (Fightclub, The Zodiac) hat das Drehbuch von Eric Roth (Forrest Gump, Der gute Hirte) in nostalgisch schwelgende Bilder umgesetzt und damit ein wuchtiges Epos über das Leben, die Liebe und die allgegenwertige Macht der Vergänglichkeit geschaffen. Der seltsame Fall des Benjamin Button
(The curious case of Benjamin Button), USA 2008 Verleih: Warner Genre: Drama Filmlaufzeit: 160 min Regie: David Fincher Darsteller: Brad Pitt, Cate Blanchett, Taraji P. Henson, Julia Ormond, Tilda Swinton Kinostart: 29.01.2009 Einen Menschen filmisch zu verjüngen, erforderte jede Menge technische Spielereien und Effekte, doch glücklicherweise stehen diese nicht im Vordergrund. Benjamin Button lebt von seinen Darstellern. Cate Blanchett ist als Daisy so schön wie nie und das in jedem Alter. Sie zeigt wieder alle Facetten ihres schauspielerischen Könnens und macht so das wahre Drama des Benjamin Buttons fühlbar. Man lacht und weint mit ihr - sie ist die Konstante des Films. Brad Pitt, als Mensch und als Schauspieler gereift, darf diesmal nur selten gut aussehen. Sein Benjamin Button ist nachdenklich, melancholisch und schon als "greises Kind" seltsam weise und erwachsen, dabei aber stets sehr verschlossen. Der Zuschauer sieht die große weite Welt zwar durch seine Augen, sein Innenleben bleibt ihm aber dennoch verborgen. Trotz dieser kleinen Mängel hat Finchers Film jede Menge große Szenen und berührende Momente zu bieten, die wohl kaum jemanden kalt lassen werden. Wer hat sich nicht schon nach der Jugend oder gar der Kindheit zurück gesehnt? Und wie wäre es, wenn man tatsächlich jünger statt älter würde? Antworten auf diese Fragen kann auch Benjamin Button nicht geben, doch er lehrt uns die Zeit zu schätzen, die bleibt.
|