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Klaatu Barada Nikto: Etwas außerirdisches Kauderwelsch und die Erde steht still. 1951 liess Regisseur Robert Wise in seinem epochalen Werk, dass das Science-Fiction Genre nachhaltig beeinflusste, die Erde stillstehen. Eine Machtdemonstration und Warnung: freundlicher im Miteinander und besser mit dem Planeten Erde umzugehen. Eine Botschaft, die nach fast 60 Jahren nichts von ihrer Aktualität verloren hat vielleicht aktueller als je zuvor ist. Es schien an der Zeit für ein Remake. Scott Derrickson, der mit seinem Regieerstling Der Exorzismus von Emily Rose bereits ein Händchen fürs Okkulte bewiesen hatte, nahm sich des Stoffs an. Und tatsächlich ist Der Tag, an dem die Erde still stand mehr Mystery-Thriller als klassische Science-Fiction. Keanu Reeves hatte Derrickson dabei von Beginn an für die Rolle des Außerirdischen Klaatu im Auge. Und Revees scheint nach der Matrix-Trilogie und Constantine regelrecht auf "Science-Mystery" und Okkultismus-Streifen abonniert zu sein. Die Story hat sich im Wesentlichen kaum verändert: Anstelle einer fliegenden Untertasse aber landen diesmal halbdurchsichtige Sphären auf unserem Planeten. Einer entsteigen das außerirdische Wesen Klaatu und ein gigantischer Roboter, der später auf den Namen Gort getauft wird. Kaum hat Klaatu einen Fußbreit auf unseren blauen Planeten gesetzt, wird er auch schon niedergeschossen. Als er in einem Militärhospital erwacht, verlangt er als Abgesandter zu den Regierungschefs der Erde sprechen zu dürfen, was ihm aber verwehrt wird. Da es sich bei den Menschen offenbar um eine uneinsichtige Spezies handelt, mit der man nicht kommunizieren kann, "verlässt" Klaatu das Hospital und wendet sich seiner anderen Mission zu: Die Erde retten vor der Menschheit. Wenn die Erde stirbt, sterben auch die Menschen. Sterben die Menschen, überlebt die Erde. Es gibt nur wenig lebentragende Planeten im Universum. Und einen zu verschwenden, ist zu schade. Es gibt nur zwei, die ihm dieses Unterfangen ausreden können. Die junge Wissenschaftlerin Helen Benson (Jennifer Connelly) und ihr Adoptivsohn Jacob (Jaden Smith). Es sieht aber nicht gut aus: Die Entscheidung ist eigentlich schon gefallen, der Prozess hat begonnen. Für Klaatu gibt es keinen Grund, dem Ganzen Einhalt zu gebieten. Die Menschheit ist eine grausame Spezies ohne Mitgefühl füreinander und für ihren Planeten. Die Zeit läuft Helen davon, die Klaatu beweisen möchte, das wir eine andere Seite haben und uns ändern können. Der Tag, an dem die Erde still stand (The day the earth stood still), USA 2008 Verleih: Fox Genre: Science Fiction Filmlaufzeit: 103 min Regie: Scott Derrickson Darsteller: Keanu Reeves, Jennifer Connelly, Jaden Smith, Kathy Bates, John Cleese Kinostart: 11.12.2008 Wandel ("Change") ist das zentrale Thema des Films. Und er wirkt damit beinahe (aber wahrscheinlich unbeabsichtigt) wie ein Obama-Werbespot. Anders als im Original, als im Mittelpunkt des Films die menschliche Tendenz stand, uns gegenseitig nuklear auszulöschen, dreht sich in der aktuellen Version alles um die ökologische Apokalypse, die wir mit dem Raubbau an der Natur heraufbeschwören. Aber natürlich hat auch die ursprüngliche Thematik nichts von ihrer Gültigkeit verloren: 1951 standen wir am Anfang des Kalten Krieges und aktuell scheint es, als würden wir eine Art "Revival" dieses Zustandes erleben. Tricktechnisch gesehen, ist Der Tag, an dem die Erde still stand grundsolide, bis zuweilen spektakulär. Handwerklich einwandfrei mit ein bisschen Retro-Flair. Die Spezialeffekte stehen aber nicht im Mittelpunkt, tragen vielmehr nicht die Handlung, sondern werden mit Bedacht dann eingesetzt, wenn es an der Zeit ist. Leider hält der Plot keine wirklich überraschenden Wendungen bereit und gelegentlich bleibt die eine oder andere Länge nicht aus, wenn sich die Handlung von Höhepunkt zu Höhepunkt vortastet. Umso überraschender ist es, dass es dem Film gelingt, eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen und konsequent durchzuhalten. Die Grundfrage geht halt doch an die Nieren. Was würde man selber wohl tun, wenn einem bewusst würde, dass das Ende gekommen ist und man nichts mehr dagegen tun kann? Wie hieß es in Contact so schön: Ihr Menschen habt so wundervolle Träume und so furchtbare Albträume! Vielleicht wird ja noch was aus uns, wenn wir Erwachsen sind falls wir uns vorher nicht weggebombt oder vergiftet haben. Wir haben unsere Warnung erhalten.
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