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Der Zeitpunkt für den Kinostart hätte nicht besser gewählt sein können. Am vergangenen Samstag fand in Berlin eine Großdemonstration von nahezu 10.000 Menschen statt, die gegen den fortschreitenden Ausbau zum Überwachungsstaat protestierten. Und eben über diesen Überwachungsstaat und die Macht, die von den gesammelten Informationen ausgeht, dreht sich alles in Regisseur D.J Carusos (Disturbia, The Salton Sea) neuestem Werk. Der Taugenichts Jerry (Shia LaBeouf) fristet sein Dasein recht zufrieden in einem Copyshop, als er urplötzlich in seiner Wohnung ein komplettes Waffenarsenal vorfindet, das zur Errichtung eines Terrorcamps von der Größe Manhattans ausreichen würde. Eine unbekannte weibliche Telefonstimme teilt ihm mit, dass er nur noch Sekunden hat, um seiner Verhaftung zu entgehen. Jerry muss folglich um sein Leben kämpfen und den Anweisungen dieser mysteriösen Telefonstimme folgen. Zeitgleich wird die alleinerziehende Mutter Rachel (Michelle Monaghan) von derselben Telefonstimme dazu gezwungen, bei dieser Verschwörung mit zuspielen. Als mutmaßlicher Teil einer Terrorzelle werden Jerry und Rachel von der Polizei gejagt und müssen, als ob das nicht schon genug wäre, den telefonischen Anweisungen folgen, der Polizei entkommen und gleichzeitig die Drahtzieher im Hintergrund enttarnen. Klingt schwierig, ist aber nicht unmöglich. Eagle Eye Außer Kontrolle (Eagle Eye), USA 2008 Verleih: Universal Genre: Action-Thriller Filmlaufzeit: 117 min Regie: D.J. Caruso Darsteller: Shia LaBeouf, Michelle Monaghan, Billy Bob Thornton, Rosario Dawson Kinostart: 09.10.2008 Der Film weiß auf jeden Fall zu unterhalten, zumindest in der ersten Hälfte. Durch das schöne und spannende Thema Verschwörung gekoppelt mit einer Prise aktuellem Irakfiasko und dem durch die "terroristische Gefahr" allgegenwärtigem Überwachungsbrimborium, bei dem heutzutage alles digital abläuft und sich cyberterroristisch nutzen lässt, bleibt der Film zunächst spannend. Die Einführung der Charaktere ist schnell erledigt und geht nahtlos über in wilde Verfolgungsjagden, heiße Explosionen und atemlose Action. Beinahe lechzt man nach einer Werbeunterbrechung, nur um mal kurz Luft zu holen. Muss ja nicht schlecht sein. Der Film hat eine schöne Spannungskurve, die leider zu einer Sinuskurve wird: genauso zielstrebig, wie sie auf den Höhepunkt zusteuert, flaut sie kurz danach wieder ab. Die Auflösung der ganzen Verschwörung kommt doch etwas zu früh und vielleicht gerade deshalb (und auch weil sie nicht wirklich originell ist) schraubt sich das Interesse anschließend zurück und man schaut mal wieder nur noch der Rettung Amerikas durch einen weiteren Loser zu. Und wie man das in letzter Zeit so gewohnt ist, kommt der US Pathos natürlich auch nicht zu kurz, und schon sind wir wieder angekommen in der gewohnten Videowelt Hollywoods. Fazit: Eagle Eye ist ein unterhaltsamer Film, den man sich durchaus anschauen kann. Anschließende Paranoia und eine ordentliche Portion Misstrauen gegenüber allen elektrischen Geräten im näheren Umfeld, angefangen vom USB Stick bis hin zum Handy und Navigationsgerät, nicht ausgeschlossen. Das Thema Überwachung bietet zudem aktuellen Diskussionsstoff und damit ist das Ziel dieses Films, der nicht besonders tiefgründig aber dennoch interessant ist, sicher erreicht. Wer Staatsfeind No.1 oder Auf der Flucht mochte, ist hier gut aufgehoben.
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