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Boll, der bekannt dafür ist, sich über Videospiele her zu machen und diese in dermaßen schlechte Filme zu verwandeln, dass man an der Daseinsberechtigung Bolls als Regisseur zu zweifeln anfängt, hat wieder ein neues Opfer gefunden. Diesmal hat es das Erfolgsspiel Far Cry aus dem Hause Crytech erwischt. Die Story: Jack Carver (Til Schweiger), Ex-Elitesoldat, führt mittlerweile ein beschauliches Leben auf einem kleinen Boot, auf dem er Touristen durch die Gegend schippert. Eines Tages kommt die Journalistin Valerie (Emanuelle Vaugier) zu ihm und bittet darum, auf eine geheime Militärinsel gebracht zu werden, auf der ihr Onkel (Ralf Moeller) stationiert ist und eine große Story aufgedeckt hat. Endlich auf der Insel endlich, wird Valerie direkt entführt und Jacks Boot in die Luft gejagt. Es folgt eine Schnitzeljagd über die Insel, bei der Jack so eben mal alle Bösewichter erledigt, wobei auffällt, dass er nicht einmal ungefähr in deren Richtung zielen muss. Heraus kommt, dass der unheimliche Dr. Krieger (Udo Kier) genmanipulierte Soldaten züchtet. Das alles geht natürlich in die Hose und die Soldaten lassen sich nicht mehr kontrollieren. Fertig ist die Plotsuppe. Der Film wirkt wie ein Werbefilm für deutsche Exportartikel. Til Schweiger, Udo Kier, Ralf Moeller, Natalia Avelon (Uschi Obermaier aus Das Wilde Leben), VWs, Uwe Boll und und und. Da kommt es einem fast vor, als sehe man eine Pro7-„Blockbuster“-Produktion, obwohl diese deutlich weniger mit Special Effects geizen als Boll in diesem Film. Geld war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass die Dreharbeiten nicht wie in der Spielvorlage auf einer tropischen Insel stattfanden, sondern in Kanada, einer Umgebung, die eher an einen See im Bayerischen Wald erinnert. Geblieben ist das schon im Spiel unglaublich hässliche Hawaiihemd von Jack Carver. Far Cry, D/KAN 2008 Verleih: Splendid Genre: Komödie Filmlaufzeit: 94 min Regie: Uwe Boll Darsteller: Til Schweiger, Udo Kier, Ralf Möller, Natalia Avelon Kinostart: 02.10.2008 Wo wir gerade beim Thema Einsparungen sind: Dialogschreiber wollte Herr Boll wohl auch nicht beschäftigen, denn die Dialoge sind meistens so platt und peinlich, dass man sich selbst im Kinosessel windet, um nicht hinschauen bzw. hinhören zu müssen. „Fremd schämen“ nennt man dies und wer Popstars oder ähnliche Formate verfolgt, weiß was gemeint ist. Nichtsdestotrotz muss man auch ab und an lachen. Nicht, weil der Witz auf der Leinwand gezündet hat, sondern weil die Dialoge einfach so schlecht sind, dass es schon wieder „witzig“ ist Für die 20 Millionen Dollar Budget hätte manch anderer Filmemacher sicherlich mehr herausholen können. Fazit: Far Cry ist von einem Top Videospiel zu einem B-Movie degradiert worden, wobei der Film außer dem Titel, den Mutanten und Jacks Hemd nicht viel mit dem Spiel gemeinsam hat. Wer gutes Kino oder Videospiele mag, sollte sich diese 93 Minuten vergeudetes Filmmaterial nicht anschauen und lieber noch mal selbst in die Haut des Jack Carver aus dem Game schlüpfen. Das bringt exorbitant viel mehr Spaß und man hat nicht das Gefühl der visuellen Folter ausgesetzt zu sein.
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