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Ein romantisches kleines Hotel namens "Villa Donna" auf einer einsamen griechischen Insel mit dem malerischen Namen Kalokairi das ist der Schauplatz von Mamma Mia!, dem Erfolgsmusical mit den größten Hits von ABBA, einer der bedeutendsten Bands der Popgeschichte. Der Film erzählt von Müttern, Töchtern und Vätern, von der großen Liebe und bietet jede Menge Musik, viel Romantik und eine gehörige Portion Kitsch. Sophie (Amanda Seyfried), die mit ihrer Mutter Donna (Meryl Streep) und ihrem Verlobten Sky (Dominic Cooper) das kleine Hotel "Villa Donna" führt, findet kurz vor ihrer Hochzeit das Tagebuch ihrer Mutter. Ohne Vater aufgewachsen stellt sie fest, dass es für diese Rolle mehr als einen Kandidaten gibt: der smarte Architekt Sam (Pierce Brosnan), der raubeinige Abenteurer Bill (Stellan Skarsgard) und der schüchterne Banker Harry (Colin Firth) hatten vor 21 Jahren fast gleichzeitig kurze Affären mit Mamma Donna. Kurzerhand lädt Sophie in Mammas Namen alle drei möglichen Papis ein und hofft, im persönlichen Gespräch herauszufinden, wer der Richtige ist, um sie zum Altar zu geleiten. Diese machen sich nach Erhalt der Einladung sofort auf den Weg nach Kalokairi, nicht ahnend, welch Überraschung sie hier erwarten wird... 30 Millionen Menschen sahen das Musical Mamma Mia! in 170 Städten bereits auf der Bühne. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis es fürs Kino adaptiert würde. Die Besetzung liest sich wie die Gästeliste einer Hollywoodparty: u. a. Meryl Streep, Pierce Brosnan und Colin Firth in den Hauptrollen, Tom Hanks und die Ex-ABBAs Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die die Welt mit so unvergesslichen Ohrwürmern wie Dancing Queen oder Waterloo beschenkt haben, gehören mit zu den ausführenden Produzenten. Da sollte der kommerzielle Erfolg wohl schon vorprogrammiert sein. Mit Musicals auf der großen Leinwand ist das allerdings so eine Sache: Mal überzeugen sie Publikum und Kritiker gleichermaßen, wie z. B. Baz Lurmanns Moulin Rouge mit Nicole Kidman und Ewan McGregor oder Chicago mit Catherine Zeta-Jones und Renee Zellwegger in den Hauptrollen, ein anderes Mal erleiden sie derben Schiffbruch, wie Joel Schumachers Version des Phantom der Oper mit Emily Rossum und Gerard Butler. Glücklicherweise hat der deutsche Verleih bei Mamma Mia! nicht den selben Fehler begangen, die Songs von deutschen Musical-Stars neu einsingen zu lassen. Mamma Mia!, USA 2008 Verleih: Universal Genre: Musical Laufzeit: 108 min Regie: Phyllida Lloyd Darsteller: Meryl Streep, Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgard, Amanda Seyfried, Dominic Cooper, Julie Walters, Christine Baranski Kinostart: 17.07.2008 Diesmal darf sich der Kinogänger an den Originalstimmen von Meryl Streep und Co. erfreuen, auch wenn deren gesangliches Talent nicht unbedingt so groß ist wie ihr schauspielerisches Können. Insbesondere Pierce Brosnans SOS, wird wohl als einer der am übelsten gesungenen Songs in die Musikgeschichte eingehen. So gut der Ex-Bond aussieht, so schlecht singt er, was dem Unterhaltungswert jedoch nicht abträglich ist. Meryl Streep hat sichtlich Spaß an ihrem Gesangsdebüt und überzeugt als Alt-Hippie Donna in Latzhosen. Eines der Highlights: Donna und ihre besten Freundinnen Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) lassen alte Zeiten aufleben und treten als Donna and the Dynamos auf die Kostüme sind noch ausgeflippter, als sie einst ABBA beim Grand Prix de la Chanson trugen. Wenn Meryl Streep alias Donna wild auf dem Bett herumspringt und anschließend fröhlich singend das ganze Dorf zur Dancing Queen macht, möchte man am liebsten aus dem Kinosessel springen und mittanzen. Ebenso rührend ist ihre Interpretation von The winner takes it all, in der sie einer alten Liebe nachtrauert, wenn Brosnan auch etwas unbeholfen dreinblickend daneben steht. Colin Firth brilliert mal wieder in seiner Paraderolle als etwas steifer, aber liebenswerter Tollpatsch und auch Stellan Skarsgard passt in die Rolle des schwedischen Weltenbummlers. Amanda Seyfried als Sophie wirkt so engelsgleich, unschuldig und unbekümmert, dass wohl jeder gern die Vaterrolle für sie übernehmen würde oder die ihres Verlobten. Mamma Mia! ist gespickt mit liebevollen Details und Pointen. Fotos der potentiellen Väter aus ihren Hippie-Zeiten sind garantierte Lacher. Ebenso witzig wird es, wenn Meryl Streep sich auf dem Klo versteckt, ihre besten Freundinnen sich davon jedoch nicht abhalten lassen, über und unter der Kabine hängend, Chiquitita zu singen oder die mehrfach geschiedene Tanya einen lästigen, viel zu jungen Verehrer mal eben in die Windeln steckt. Abgesehen von dem komplett düsteren Tim Burton-Grusical Sweeney Todd kommt die Verfilmung eines solchen Bühnenstücks natürlich nicht ganz ohne Kitsch und Pomp aus. Wenn auf einmal die gesamte Hotelbelegschaft tanzt oder irgendwelche die Beine schwingenden Matrosen auftauchen, alle mit einem Dauergrinsen rumlaufen und urplötzlich zu singen anfangen, kann das durchaus mal peinlich werden. Auch Mamma Mia! kommt nicht ganz drum herum. Insgesamt bietet die Verfilmung jedoch unheimlich viel Spaß und dürfte sowohl Müttern und Vätern als auch Töchtern (und Söhnen) gefallen. Wer mit ABBA und deren Musik bislang jedoch nichts anfangen konnte, der sollte die Finger von der Verfilmung lassen. Alle anderen werden voll auf ihre Kosten kommen und danach Lust auf mehr haben: Mamma mia, here I go again. My, my, how can I resist you?
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