Campus-Web Bewertung: 3/5
   
 

   
 

   
Welcher Mann träumt nicht auch manchmal heimlich davon, James-Bond-gleich stilvoll und dennoch ganz cool im Smoking die Welt zu retten, ausgestattet mit allerlei Spielzeug, vom Bond-Auto bis hin zum explodierenden Kaugummi und stets umringt von attraktiven Frauen?
So geht es auch Maxwell Smart (Steve Carell, Dan - Mitten im Leben), Hauptfigur in Peter Segals (Die Wutprobe) neuer Agenten-Komödie Smart eine Hommage an die in den 60ern von Mel Brooks geschaffene Kultserie Mini Max. Ganz überraschend wird dieser Traum für Max ganz plötzlich zur Realität. Auf einmal liegt die Rettung der Welt in den Händen des denkbar unfähigsten Agenten seit Jonny English.

Doch zunächst einmal ist Max nur ein kleiner Analytiker beim amerikanischen Geheimdienst CONTROLL. Mehr oder weniger unscheinbar schlägt er sich dort im Kampf gegen das organisierte Verbrechen, kurz KAOS, mit der Auswertung unverständlicher Gesprächsfetzen herum und treibt mit seinen umfangreichen Analysen seine Kollegen regelmäßig zur Verzweiflung. Er selbst hält sich selbst zwar für mehr als geeignet für das Agenten-Dasein im Außendienst, wird aber von seinem Chef (Alan Arkin, Little Miss Sunshine) zunächst nicht befördert, da dieser seinen besten Analytiker nicht verlieren will. Das alles ändert sich, als nach einem Angriff von KAOS die Identität vieler CONTROLL-Agenten aufgedeckt wird. Da Agent 23 (Dwayne Johnson, Daddy ohne Plan), Superstar der Behörde und heimlicher Held Smarts, nun nicht mehr unentdeckt operieren kann, bleibt CONTROLL nichts anderes übrig, als den tollpatschigen Max spontan zum Agenten 86 zu befördern und mit der Vernichtung von KAOS zu beauftragen. So muss Max, der zwar das Agentenhandbuch auswendig kennt, aber von der Praxis sonst keine Ahnung hat, buchstäblich ins kalte Wasser springen. Zum Glück hat er dabei die überehrgeizige und manchmal sehr schlagkräftige Agentin 99 (Anne Hathaway, Plötzlich Prinzessin, Der Teufel trägt Prada) an seiner Seite. Ausgestattet mit Backenzahnmikrofon, explosiver Zahnseide, .
Get Smart, USA 2008
Verleih: Warner
Genre: Agentenparodie
Laufzeit: 110 min
Regie: Peter Segal
Darsteller: Steve Carell, Anne Hathaway, Alan Arkin, Dwayne Johnson,
James Spader, Masi Oka, Terence Stamp
Kinostart: 17.07.2008
einem Schuhtelefon, einer gesunden Portion Enthusiasmus und smart wie nie begibt sich Maxwell auf seine große Mission. Was folgt sind viel Chaos, ein ziemlich imposanter Maulwurf und mit Sicherheit eine MTV Award-Nominierung für den für den besten Filmkuss zwischen Steve Carell und Dwayne Johnson. Und lernen kann man außerdem noch etwas, nämlich dass man anderen keine Zettel an den Kopf tackert, denn diese Praktiken gibt es nur bei der CIA. Autsch!

Der amerikanische Regisseur Peter Segal ist ja bekannt für seine aberwitzigen Komödien und seine oft trotteligen Figuren. Get Smart reiht sich dabei ganz in das Erfolgskonzept seiner vorangegangenen Filme, wie Die Wutprobe, 50 erste Dates oder Die nackte Kanone 33⅓ ein. Das liegt neben den oft urkomischen, aber stets oberhalb der Gürtellinie angesiedelten Dialogen sicherlich auch an der sympathischen Besetzung. Vor allem mit Steve Carell bewies Segal ein glückliches Händchen. Der amerikanische Stromberg (The Office) erwies sich schon in seinen vorherigen Filmen, allen voran Evan - Allmächtig, Dan - Mitten im Leben oder Jungfrau (40), männlich sucht… als genialer Komiker und als geradezu geschaffen für die Rolle eines tragisch-komischen, tölpelhaften Jedermanns. Ein unscheinbares graues Mäuschen, das man einfach gern haben muss. Das stellt auch Anne Hathaway als Agentin 99 im Film fest. Sie gibt Get Smart neben jeder Menge schlagfertigen und komischen Einlagen auch den nötigen Sex Appeal. Weniger für Erotik, aber für eine schöne Überraschung sorgt Bill Murray (Lost In Translation) mit seinem Cameo-Auftritt als sprechender Baum. Da muss man schon zweimal hinschauen, um das wirklich glauben zu können. Und auch James Caans (Der Pate) Parodie auf den aktuellen US-Präsidenten Bush bringt alle zum Schmunzeln.

Einzige Kritikpunkte sind der teilweise recht lange Mittelteil und eine sehr in die Länge gezogene, aber dennoch wenig spektakuläre Verfolgungsjagd am Ende des Filmes, bei der der Actionanteil die Komik beinahe völlig von der Straße drängt. Und wie "Maxipo Smart" beim Sturz aus dem Flugzeug letztentlich seine Handfesseln los wird und warum Anne Hathaways High Heels nach einem längeren Marsch durch die Kanalisation plötzlich wieder blitzsauber sind, wird wohl auch CONTROLL nicht erklären können.

Fazit: Auch wenn Get Smart nun kein absolutes Novum darstellt und mit seiner Story und seinen Gags das Rad nicht völlig neu erfindet, bietet er doch einen Kino-Abend mit hohem Lach-Faktor und einer gehörigen Portion Amüsement. Eine wahre Ode "An die Freude" und definitiv ein Film für alle Liebhaber des gepflegten Hollywood-Slapsticks. Und wer von uns hat sich nicht schon so manches Mal einen eigenen "Kegel des Schweigens" herbeigesehnt!

Artikel drucken