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Wer kennt sie nicht, die Bande der roten Zora und ihre Abenteuer? Jetzt kann man sie nicht nur als Buch oder TV-Serie genießen sondern auch in den Kinos, Start ist der 25. Januar 2008. Grundlage des Filmes ist natürlich das berühmte Kinder- und Jugendbuch von Kurt Held, welches 1941 erstmals in der Schweiz veröffentlicht wurde. Kurt Held, eigentlich als Kurt Kläber 1897 in Jena geboren, schrieb in den 30er Jahren auf einer Reise durch Kroatien die Geschichte der roten Zora, nachdem er das Mädchen Zora La Rouquine und ihre Freunde in der kleinen Stadt Senj kennenlernte und sich von ihnen zu seinem Buch inspirieren ließ. Inhalt sind die Abenteuer der Bande der roten Zora (Linn Reusse), die sich in einem kleinen Fischerdorf an der kroatischen Küste ohne Eltern durchs Leben schlägt. Da wird mal hier ein Stück Brot geklaut oder auch mal dort ein Huhn entwendet. Aber natürlich ist es keine Geschichte über eine kleinkriminelle Bande, sondern die Geschichte von Waisenkindern, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Sie versuchen sich allerdings ihren Platz in dem kleinen Dorf zu schaffen. So schließen sie sich zur Uskoken-Bande zusammen, ganz unter dem Leitsatz: Gemeinsam sind wir stärker. Als der 12-jährige Branko (Jakob Knoblauch) nach dem Tod seiner Mutter auf der Suche nach seinem Vater in das Fischerdorf kommt, lernt er Zora und ihre Bande kennen und schließt sich der Bande an. Seine negative Einstellung zu kriminellem Verhalten verändert dann langsam aber sicher auch die Einstellung der Bande und sie beginnen nicht nur für ihr eigenes Wohl zu sorgen, sondern helfen auch Unterdrückten, wie einem Bauernjungen, der von Gymnasiasten verprügelt wird, oder dem alten Fischer Gorian (Mario Adorf), der von dem Fischgroßhändler Karaman (Ben Becker) tyrannisiert wird. Auch wenn man das Buch gelesen und die Serie gesehen hat, kann der Film trotzdem begeistern, schon alleine durch die traumhaften Aufnahmen an der Küste von Montenegro, wo unter der Regie von Peter Kahane ("Die Architekten", "Bis zum Horizont und weiter") gedreht wurde. Doch es gibt nicht nur wunderschöne Bilder, auch Jakob Knoblauch als Branko und Pascal Andres als Nicola bestechen in ihrer schauspielerischen Leistung und stehen ihren älteren Kollegen Mario Adorf, Ben Becker und Dominique Horwitz in nichts nach. Nur Linn Reusse als Zora ist in der ersten Hälfte des Filmes leider nicht überzeugend genug. Was dem Film einen weiteren Punktabzug bringt, ist die Computertechnik. So sind die Fischschwärme und auch der Kampf mit dem Riesentintenfisch animiert. Dies ist nun ja nichts negatives, wäre es auch vernünftig gemacht. Außerdem hat man in der Szene, in der Karaman (Ben Becker) seinen Hund erschießt natürlich wird es nicht gezeigt, doch man darf mithören anscheinend nicht an das Gemüt eines 6-jährigen Kinobesuchers gedacht. So muss man bis zum Abspann warten, um zu erfahren, dass der Hund den Film doch noch überlebt hat. Misslungen ist leider auch die Vierecks-Liebesgeschichte zwischen Zora, Branko, Duro und Zlata. Ein wenig Mittelmeerromantik ist ja ganz schön, aber leider steht dies zu weit im Vordergrund. Alles in allem ist der Film sehenswert, doch vielleicht nicht für jedes Kind ab 6 Jahren geeignet, nicht nur wegen der Hundetötungsszene, sondern auch, weil die Geschichte an sich etwas zu verworren sein könnte. Doch ist es auch kein reiner Jugendfilm, dafür sind die Dialoge und die doch sehr direkte und übertriebene Mimik der Schauspieler zu kindgerecht gestaltet. Die Rote Zora Deutschland 2007 Regie: Peter Kahane Darsteller: Linn Reusse, Jakob Knoblauch, David Berton, Woody Mues, Pascal Andres, Mario Adorf, Ben Becker, Dominique Horwitz, Nora Quest FSK: ab 6 Länge: 99 min. Start: 24.01.2008
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