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Eines Morgens wachst Du auf und bist der letzte Mensch auf Erden. Hört sich an als währe in den nächsten Jahrzehnten Einsamkeit Dein größter Feind. Allerdings bist Du nicht ganz alleine. Da ist noch etwas und wartet auf seine Chance – in der Dunkelheit. Denn Du bist am Ende der Nahrungskette! Das ist das Schicksal von Will Smith im aktuellen Super-Abräumer „I am Legend“ aus den Hollywood-Studios von Warner Bros. Der Hauptdarsteller, der sein Talent für Science-Fiction Storys bereits in „I, Robot“, „Independence Day“ und “Men in Black“ unter Beweis stellte, schlüpft hier in die Rolle des Wissenschaftlers und hochrangigen US-Offiziers „Robert Neville“. Er scheint der letzte Überlebende einer Seuche zu sein, die der Mensch selbst verschuldet hat. In einer Rückblende erfährt man, dass drei Jahre zuvor sich die Wissenschaft im absoluten Durchbruch bei der Krebs-Bekämpfung wähnte. Ein Umprogrammierter Virus sollte die ultimative Therapie sein, mit der man diese Krankheit endgültig besiegen will. Doch dieser Virus hat ungeahnte Nebenwirkungen. Er löschte 90 Prozent der Menschheit aus und von den wenigen Überlebenden, verwandelten sich fast alle in eine neue Spezies. Eine Art Vampir, haarlos, bleich, unglaublich schnell, stark, angetrieben von einer überwältigenden Wut und dem Hunger nach Fleisch! Einzige Schwäche dieser Kreaturen ist das Tageslicht. Einer hat sich entschlossen im entvölkerten New York zu bleiben und den Kampf aufzunehmen. Robert Neville gehört zu den ganz wenigen, die nicht nur überlebt haben, sondern auch immun sind. Angetrieben vom Gefühl des Versagens, da er außer der eigenen Haut nicht einmal seine Familie retten konnte, forscht er in einem selbst eingerichteten Labor an einem Gegenmittel. Die Basis dafür ist sein eigenes Blut und einziger Gefährte an seiner Seite ist die treue Schäferhündin „Samantha“. Tagsüber gehen die beiden auf Nahrungsbeschaffung, wozu sowohl die Jagd auf Hirsche, als auch der Anbau und die Ernte von allerlei Gemüse gehört, welches insbesondere Samantha nicht so recht zu würdigen weiß und des Nachts ist Überleben angesagt. Gelegentlich machen die beiden Jagd auf einen der Verwandelten. Schließlich benötigt Neville Versuchskaninchen, um Impfstoffe zu testen und weiter zu entwickeln. Das Einfangen dieser Wesen ist allerdings immer ein Spiel mit dem Tod, der in dieser Stadt allgegenwärtig zu lauern scheint. Der Film zeichnet authentisch die Vision einer Welt-Metropole, welche, nachdem der Mensch gewichen ist, von der Natur zurückerobert und von einer neuen dominanten Spezies beherrscht wird. Die Befürchtung der Film könnte in eine One-Man-Show für Will Smith ausarten, in der er in einer Mischung aus Rambo und Albert Schweizer, locker flockig mal eben die Menschheit rettet, bewahrheitet sich glücklicherweise nicht. Das Motiv ist Hoffnung. Bis es allerdings Grund dazu gibt, durchlebt man an der Seite des Protagonisten alle Gefühlsfacetten, die in solch kafkaesker Endzeit-Stimmung aufkommen. Einsamkeit, Furcht, Verzweiflung, Wut, Trauer, Paranoia und den Wunsch der eigenen Existenz ein Ende zu machen. „Ich heiße Robert Neville. Ich habe in New York City überlebt. Falls es irgendwo noch jemanden gibt…irgendjemanden. Bitte. Du bist nicht allein. Ich kann Vorräte zur Verfügung stellen. Ich kann Unterkünfte zur Verfügung stellen. Ich kann Sicherheit gewährleisten.“ Dies ist die Botschaft, die Neville seit drei Jahren jeden Mittag in den Äther hinausschickt. Und als alle Hoffnung schwindet tauchen tatsächlich zwei weitere Überlebende auf. Eine junge Frau „Anna“ und ein kleiner Junge „Ethan“. Leider läutet dies bereits das Ende des Films ein, obwohl sich gerade jetzt mit diesem Dreigespann die Möglichkeit ergeben hätte der Story eine tiefer gehende psychologische Dimension zu verleihen. Schließlich hat Neville Frau und Tochter verloren. Die Uhr tickt aber und man wird das Gefühl nicht los, dass viel Zeit damit vertan wurde lange Fahrten durch das menschenleere New York zu zeigen, die besser an anderer Stelle investiert worden wäre. Das Finale ist zugegebener Maßen ein gut inszenierter Show-Down, der erfrischend unpathetisch daherkommt. Vielleicht ist es aber genau das, was am Ende fehlt. Einfach ein bisschen Pepp. Niemand erwartet ernstlich von einer Hollywood-Produktion Realismus. Größer als das Leben war bisher immer die Devise der Film-Studios in Übersee. Sollte sich dort ein Geisteswandel vollzogen haben? Das Ende kommt plötzlich, zu schnell und wirkt etwas fade. Manchmal ist es besser bei bewährten Strickmustern zu bleiben. Film-Facts: Genre: Science-Fiction/Horror Darsteller: Will Smith (Robert Neville), Alice Braga (Anna), Charlie Tahan (Ethan) Regie: Francis Lawrence („Constantine“) Drehbuch: Mark Protosevich („Poseidon) und Akiva Goldsman ( „A Beautiful Mind“) Roman-Vorlage: Richard Matheson „I am Legend“, 1954. Verfilmung 1964 „The Last Man on Earth“ mit Vincent Price und 1971 „Der Omega-Mann“ mit Charlton Heston.
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