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Die Geschichte vom braven Rotkäppchen, das vom rechten Weg abkommt, kennt jedes Kind. Das Märchen von dem kleinen Mädchen, der guten Großmutter und dem bösen Wolf lässt reichlich Interpretationsspielraum und inspiriert so hin und wieder das Kino. Mit "Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond" versucht sich Twilight-Regisseurin Catherin Hardwicke an einer modernen Adaption des Stoffes und hat dabei immer schön die Zielgruppe der 12-19-jährigen im Auge. Rotkäppchen heißt hier Valerie und ist längst kein kleines Mädchen mehr. Sie lebt mit ihrer Familie tief im Wald in einem kleinen Dorf fernab der Zivilisation. Raus aus dem Wald wagt sich kaum jemand. Ein Werwolf hat die Dorfbewohner fest im Griff und holt sich regelmäßig seine Nahrung. Bislang gab der Wolf sich mit Tieren zufrieden, doch das scheint ihm nicht mehr zu genügen. Valeries ältere Schwester wird das erste Menschenopfer der Bestie. Die Männer des Dorfes gehen auf die Jagd und glauben schon, den Wolf besiegt zu haben. Doch der Werwolf schlägt erneut zu und scheint nur ein Ziel zu haben - Valerie in seine Gewalt zu bringen. Während die Dorfbewohner mit altherkömmlichen Waffen auf die Jagd nach dem Untier gehen, reist Pater Solomon an - ein erfahrerner Werwolfsjäger. Seine Methoden sind nicht gerade zimperlich. Dabei nimmt er auch unschuldige Opfer in Kauf. Er entfacht eine Hexenjagd auf Valerie, die er mit rotem Umhang und Schandmaske der Bestie zum Fraß vorwerfen will. Doch da ist auch noch Valeries große Liebe Peter - seit Kindertagen verbindet die beiden eine tiefe Zuneigung. Er will Valerie nicht aufgeben, ebenso wenig wie Henry - der Schmied des Dorfes, dem Valerie von ihren Eltern versprochen wurde. Beide sind bereit, für das Mädchen, das sie lieben zu kämpfen und alles zu riskieren. Wer wird Valeries Herz gewinnen und wird es ein glückliches Ende für alle geben? Red Riding Hood unter dem Wolfsmond (Red Riding Hood), USA 2011 Verleih: Warner Bros Genre: Fantasy Filmlaufzeit: 99 min Regie: Catherine Hardwicke Darsteller: Amandy Seyfried, Gary Oldman, Billy Burke, Shiloh Fernandez, Max Irons, Virginia Madsen, Julie Christie Kinostart: 21.04.2011 Ende gut, alles gut. So ist das ja eigentlich im Märchen. Die Bösen sterben, die Guten werden glücklich. Und Rotkäppchen besiegt ja bekanntlich den bösen Wolf. "Red Riding Hood" will ein bißchen mehr sein und da liegt das große Problem: Der Film kann sich nicht zwischen Romanze, Märchen, Horrorfilm und Historien-Drama entscheiden. Die Figuren sind ungenau gezeichnet, ihre Gefühle zueinander kaum nachvollziehbar, nach Motiven wird gar nicht erst gesucht. Richtig sympathisch ist keiner. Jeder scheint irgendein dunkles Geheimnis mit sich zu tragen und ist letztlich nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein. Da kann Amanda Seyfried noch so zuckersüß daherkommen und da mögen ihre beiden Herzbuben noch so männlich-markant sein, die Dreiecksgeschichte funktioniert einfach nicht. Der Werwolf ist eher lächerlich statt furchteinflößend. Ein sprechender Wolf ist einfach nur albern und wird auch dem sensibelsten Teenie kaum Angst einjagen. Die Opfer des Werwolfs bleiben nahezu unversehrt - man darf dem jungen Publikum schließlich nicht zu viel Blut zumuten. Selbst Gary Oldman spielt seine Rolle als Werwolf- und Hexenjäger Solomon gelangweilt und routiniert. Dabei jagt seine Figur in ihrer Gefühlskälte und blindem religiösen Wahn noch am ehesten Furcht ein. "Red Riding Hood" bietet ein ganz ansehnliches Ensemble und wartet mit einem netten Set und einigen schönen Panoramen auf, das wars aber auch schon. Der Zauber eines Märchens wurde einfach so weggewischt und der bzw. den Romanzen geht auf halber Strecke die Luft aus. Da hat man sich beim Zusammenstricken der Geschichte einfach mal verzettelt. Ein bißchen bei Shymalans "The Village" geklaut, ein paar Motive aus dem klassischen "Rotkäppchen", noch ein bißchen "Hexenjagd" und ein Schuss Werwolfmythologie - das kann einfach nichts werden, wenn die Zutaten beliebig in einen Topf geworfen werden. Chance vertan. Wer eine gute Rotkäppchen-Adaption sehen will, sollte lieber auf Neil Jordans "Zeit der Wölfe" zurückgreifen. Mehr Informationen zum Film auf der Offiziellen Homepage oder bei Facebook
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