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Einen Mann mit "echtem Schneid" - "True Grit". Das hat die kleine Mattie Ross (Hailee Steinfeld) über den U.S. Marshall Rooster Cogburn (Jeff Bridges) gehört. Ihr Vater fiel einem feigen Mord zum Opfer. Der Täter heißt Tom Chaney (Josh Brolin) und ist auf der Flucht. Mattie will Rache und den Mörder ihres Vaters hängen sehen. Dazu will sie Cogburn engangieren. Der zeigt zunächst nur wenig Interesse und lehnt zunächst ab. Doch die Hartnäckigkeit der 14-jährigen Mattie und die Aussicht auf ein paar Flaschen Whiskey extra überzeugen den Marshall letztlich doch. Zu dem ungleichen Paar gesellt sich der Texas-Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der es auf ein Kopfgeld abgesehen hat, das auf Chaney ausgesetzt wurde. Notgedrungen raufen die drei sich zusammen, um Chaney zu stellen. Dieser hat sich mittlerweile der Bande des schießfreudigen "Lucky" Ned Pepper (Barry Pepper) angeschlossen. So ist das Trio gezwungen, zusammen zu halten, um zu überleben. Der Italo-Western läutete Ende der 60er-Jahre das Ende des klassischen Westerns ein. "Echte" Western auf der großen Leinwand - danach sucht man heutzutage meist vergeblich. Selbst bildgewaltige Epen mit Starbesetzung wie Kevin Costners "Open Range" (2003) oder James Mangolds "Todeszug nach Yuma" (2007) - mit Russell Crowe und Christian Bale in den Hauptrollen großartig besetzt - konnten hierzulande nur wenig Zuschauer in die Kinos locken. "True Grit" kommt mit reichlich Vorschusslorbeeren in die deutschen Kinos: 10 Oscar-Nominierungen konnten die Coens für ihr neues Werk verbuchen und mit Jeff Bridges, der gerade auch in "Tron" den Kulthelden mimt, haben sie den perfekten Rooster Cogburn gefunden - fast so perfekt wie einst John Wayne, die Inkarnation des klassischen Western-Helden, wie es ihn wohl nie wieder geben wird. True Grit - Vergeltung (True Grit), USA 2010 Verleih: Paramount Pictures Genre: Western Filmlaufzeit: 110 Minuten Regie: Joel & Ethan Coen Darsteller: Jeff Bridges, Matt Damon, Hailee Steinfeld, Josh Brolin, Barry Pepper Kinostart: 24.02.2011 Ein Remake von den sonst so schreibwütigen Coen-Brüdern - eher ungewöhnlich. Und mit einem Western aus der Schmiede der filmverliebten Brüder hätte man wohl auch nicht erwartet. Mit "True Grit" verneigen sich die Coens vor dem guten alten Western, verschreiben sich ganz dem Genre und verleihen ihm doch ihre ganz individuelle Note. Ihren Hang zu schrägen Figuren können sie aber auch hier ausleben. Die Figuren in "True Grit" sind eigenwillig, tiefgründig, gebrochen. Sie unterhalten, enttäuschen, überraschen und berühren dabei zutiefst. Keiner von ihnen ist ein klassischer Held: Der Marshal ist längst dem Schnaps verfallen, La Bouef seiner Eitelkeit, Chaney und die Pepper-Bande der Habgier. Und mitten in diesem Moloch die unschuldige Mattie, die durch dieses Abenteuer für ihr Leben gezeichnet wird. "True Grit" lebt nicht nur von seinen wunderbaren Figuren, die bis in die kleinsten Rollen perfekt besetzt sind. Ebenso beeindruckend sind die Bilder, die diese Geschichte erzählen, das "weite Land" zeigen, von dem einst so viele träumten und in dem so viele vergeblich nach dem Glück suchten. Den Coen-Brüdern ist es gelungen, einen klassischen Western in beeindruckenden Bildern zu erzählen und selbst schrecklichen Bildern eine gewisse Schönheit zu verleihen, etwas, wenn die Kamera in der Eingangssequenz an der Leiche des ermordeten John Ross vorbeischwenkt oder Cogburn mit Mattie atemlos durch die sternenklare Nacht hetzt. "True Grit" hält sich an die Konventionen des Genres, verzichtet jedoch auf die früher so übliche Glorifizierung seiner Helden, wodurch der Film noch mehr bewegt. "True Grit" ist bestes Unterhaltungskino mit großen Bildern, überzeugenden Figuren und viel Tiefgang. Es lebe der Western!
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