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Alle Jahre wieder pünktlich zum Fest der Liebe gibt es vom Hause Disney eine cineastische Bescherung. Beim amerikanischen Entertaintment-Giganten gehört es zur festen Tradition, zur Weihnachtszeit einen klassisch aufgemachten Trickfilm in die Kinos zu bringen. Dieses Mal nahmen sich die Kreativen ein altes Märchen zur Vorlage, das kurzerhand neu interpretiert wurde: Der Mär von Rapunzel, welche einen festen Platz in der Grimm'schen Sammlung einnimmt, der Maid mit dem meterlangen Haar, die von einer bösen Hexe als Kind in einen hohen Turm gesperrt wurde und erst viele Jahre später von einem Königssohn befreit werden konnte. Früher, als die Märchen noch einen pädagogischen Kontext hatten, war Rapunzel die Tochter einer Bauersfamilie. Als die schwangere Bäuerin unbedingt Feldsalat wollte, stahl ihr Mann diesen aus dem Garten einer bösen Hexe. Auf frischer Tat ertappt, muss er der Hexe sein ungeborenes Kind versprechen. Unmittelbar nach der Geburt holt sich die Hexe Rapunzel. Im Alter von zwölf wird die Kleine dann in den Turm gesperrt, in dem man nur gelangt, wenn Rapunzel ihr Haar herablässt. So ruft denn auch die Zauberin jedes Mal wenn sie in den Turm will: Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar hernieder! Rapunzel - Neu verföhnt (Tangled), USA 2010 Verleih: Walt Disney Genre: Animation/Märchen Filmlaufzeit: 100 min Regie: Byron Howard, Nathan Greno Deutsche Stimmen: Alexandra Neldel, Moritz Bleibtreu, René Marik, Monica Bielenstein Filmstart: 09.12.2010 In Disney's Adaption ist Rapunzel zu einer Königstochter mutiert. Während der Schwangerschaft geht es der Königin sehr schlecht. Nur der Sud aus einer magischen, von der Sonne gesegneten Blume, kann sie noch retten. Die treuen Ritter des Königs ziehen aus, diese Blume des Lebens zu finden. Von dieser geheimnisvollen Pflanze profitiert indes noch jemand anders: Eine schrumpelige Hexe braucht diese, um sich immer wieder zu verjüngen. Als die Ritter die Blume finden und der Königin bringen, nehmen sie der Hexe damit ihr Jugendelixier. Die nimmt sich dafür nach der Geburt Rapunzel, denn die lebensspendende Kraft der Blume ist auf Rapunzel (genau genommen auf ihr Haar) übergegangen. Sie erzieht das Kind als ihr eigenes, und die Magie in Rapunzels Haar verjüngt sie ein ums andere Mal. Doch Rapunzel, inzwischen 18, sehnt sich jeden Tag mehr und mehr nach einem Leben jenseits der Mauern ihres einsamen Turms. Da trifft es sich gut, dass eines Tages ein junger knackiger Bursche plötzlich in ihr Leben gepoltert kommt. Disney ist mit "Rapunzel Neu verföhnt" ein weitgehend klassischer, ein wenig durch CGI und 3D gepimpter, höchst unterhaltsamer wie turbulenter Spaß gelungen, der durchaus das Potenzial besitzt, die ganze Familie rundum zufrieden zu stellen. Vom üblichen Gesinge bleibt man allerdings auch diesmal nicht verschont. Wer sich auf einen Disney-Trickfilm einlässt, sollte damit auch im Vorfeld rechnen. Zur Entschädigung sind die Charaktere liebevoll gezeichnet und entfalten eine satte Portion Charme. Rapunzel hat zudem gefühlt kilometerlanges gold-blondes Haar, was die Herzen kleiner Mädchen bestimmt höher schlagen lassen sollte und Augen, die so groß sind, dass jede Manga- oder Anime-Prinzessin vor Neid erblassen würde. Und auch Flynn Ryder, der wackere Bursche an Rapunzels Seite, eine liebenswerte Mischung aus Tollpatsch und Glücksritter, fällt nicht sonderlich ab. Die heimlichen Stars der Show sind aber zwei Tiere, die diesmal da sie nicht sprechen auch nicht plapperhaft-nervig den Film ruinieren können. Maximus ist ein edles Ross, das, nachdem es seinen Reiter, einen Ritter des Königs verlor, nun auf eigene Faust Jagd auf einen flüchtigen Ganoven macht niemand geringeren als besagten Flynn Ryder. Und dann ist da noch Rapunzels bester Freund, ein Chamäleon, das auf den Namen Pascal hört und allen die Schau stiehlt. Gerade aus der Interaktion zwischen dem menschlichen und tierischen Protagonisten gewinnt "Rapunzel Neu verföhnt" diesen besonderen Charme, der es über die Fülle vieler anderer Animationsfilme erhebt, denen es zuweilen deutlich an Herz mangelt. Trotz des Hangs zum stets familientauglichen Kitsch und zuweilen reichlich klebriger Romantik, zeigt sich, dass Disney eben doch weiß, wie man es richtig macht. Einziger und wesentlicher Kritikpunkt ist wie so oft dass der Streifen leidlich durchgesoftet wurde. Selbst die Bösen, sind nicht wirklich derart böse, dass sie ernstlich als klassische Antagonisten taugen. Das war schon mal anders selbst bei Disney. Offizielle Homepage
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