Es war einmal eine kleine Insel, auf der vier intelligente, wunderschöne Frauen lebten, die sehr eng miteinander befreundet waren.

... und immer noch sind. Zwölf Jahre ist es her, dass Sex and the City seinen Siegeszug durch die Wohnzimmer der Welt begann und vor zwei Jahren schaffte die Serie mühelos den Sprung auf die große Leinwand. Es war nur eine Frage der Zeit bis zur Fortsetzung, und die läßt Fanherzen schon seit Wochen höher schlagen.

Wir erinnern uns: Carrie und Big haben sich endlich das Ja-Wort gegeben, Charlotte bekam unerwartet noch mehr Nachwuchs, Miranda bastelte erfolgreich an ihrer Anwalts-Karriere und Samantha - die war auf den Hund gekommen. Soweit haben alle ihr Glück gefunden, doch wie hält man es fest?

Zwei Jahre später scheint alles beim Alten. Stanford und Anthony wollen sich das Ja-Wort geben und so trifft sich die große Runde auf einer Schwulen-Hochzeit, die sich gewaschen hat. Hier wurde geklotzt, was das Zeug hält. Die Hochzeits-Szenerie wirkt wie eine Mischung aus dem "Zauberer von Oz" und einem Lloyd-Webber-Kitsch-Musical, doch dieses fröhliche Wiedersehen ist erst der Anfang - Zeit, den Problemen ins Auge zu sehen.

Während Samantha gegen Hitzewallungen und Hormonschübe kämpft, wirft Charlotte einen argwöhnischen Blick auf ihr BH-loses Kindermädchen, Miranda hat Probleme mit ihrem neuen Boss und Carrie konkurriert mit einem Großbildfernseher um Bigs Aufmerksamkeit. Es wird Zeit für einen Ausflug unter Frauen. Da kommt das Angebot eines Geschäftspartners von Samantha - einem Scheich aus Abu Dabi - gerade recht. Auf gehts mit dem Luxusflieger in die Arabischen Emirate, das Märchen aus 1001 Nacht beginnt in einem traumhaften Hotel, das keine (Frauen)Wünsche offen läßt.

Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Samantha kann sich nur schwer mit den sittlichen Konventionen arrangieren, Carrie hängt ständig am Telefon, um Harry und die Nanny zu kontrollieren und Carry hat mit einem beruflichen Mißerfolg zu kämpfen. Zudem begegnet sie zwischen Gewürzen und Billig-Schuhen ihrer Vergangenheit....

Sex and the City 2 ist wie schon der erste Kinofilm einfach eine sehr, sehr lange Serienfolge geworden, die alles bietet, was frau an der Serie geliebt hat: Liebe, Lust, Frust und Leidenschaft - und das immer in den angesagtesten Klamotten und mit den besten Freundinnen. Carry ist und bleibt die Drama-Queen, Samantha kann immer noch nicht von den Männern lassen und Charlotte geht immer noch das konventionelle Familienleben über alles, während Miranda immer einen kühlen Kopf bewahrt.

Die Macher hatten reichlich Ideen - insbesondere, was die Schauplätze und Sets betrifft und natürlich tragen unsere Ladies in nahezu jeder Szene ein neues Outfit. Tiefgang sucht man vergeblich - will man hier aber auch nicht sehen. Weder vor noch hinter der Kamera nimmt man sich allzu ernst und so überträgt sich der Spaßfaktor schnell in den Kinosessel. Etwas ärgerlich sind die überzogenen zur Schau gestellten amerikanischen Klischeevorstellungen der arabischen Welt, hier hätte man sich dann doch etwas mehr Zurückhaltung gewünscht.

Trotz fast zweieinhalbstündiger Laufzeit kommt bei Sex and the City 2 keine Langeweile auf, es sei denn, man ist männlich und erwartet eine etwas komplexere Handlung. Also: abschalten, hingucken und genießen. Danach heißt es wieder: Warten auf die Fortsetzung.