4,5/5 Sterne
   
 

Casper will aussteigen
   
 

Sayra und Casper
   
Smiley träumt davon, zu den Maras zu gehören – der gefährlichsten Gang der Welt. Sein neuer Freund Casper bringt ihn zu Lil´ Mago, dem Anführer der Gang. Geduldig lässt Smiley die brutalen Aufnahmerituale über sich ergehen.

Casper liebt Martha Marlene. Um sie zu sehen, muss er das Ganggebiet verlassen – das Revier der Mara Salvatrucha, der gefährlichsten Gang der Welt. Wer einmal zu ihnen gehört, wird die Gang nie wieder lebend verlassen. Er muss nach ihren Regeln, nach ihren Vorstellungen von Ehre, Respekt und Loyalität leben. Casper ist die brutalen Kämpfe zwischen den rivalisierenden Gangs und den strengen Ehrenkodex längst leid. Er träumt von einem friedlichen Leben mit Martha Marlene. Deshalb belügt er seine Brüder und Bandenchef Lil` Mago. Mit verheerenden Folgen. Casper wird zum Gejagten…

In Honduras macht sich die junge Sayra mit ihrem Vater und ihrem Onkel auf den Weg in den Norden. Sie wollen illegal über die mexikanische Grenze in die USA einwandern – der Weg dorthin ist beschwerlich und gefährlich. Einen Großteil der Wegstrecke müssen sie auf dem Dach eines Zuges zurücklegen – immer bedroht von der Grenzpolizei, Plünderern und den Launen der Natur. Auf dem Dach des Zuges kreuzen sich Sayras und Caspers Wege – sie finden Schutz und Halt beieinander, doch eine gemeinsame Zukunft scheint aussichtslos, denn die Mara ist ihnen auf den Fersen.
Sin nombre
Mexico/USA 2009
Verleih: Prokino
Genre: Gangsterthriller/Roadmovie
Filmlaufzeit: 96 min
Regie: Cary Joji Fukunaga
Darsteller: Edgar Flores, Paulina Gaitan, Kristian
Ferrer,Tenoch Huerta, Gerardo Taracena
Kinostart: 29.04.2010


Drehbuchautor und Regisseur Cary Joji Fukunaga ist zu Recherche-Zwecken selbst auf dem Dach eines Zuges mitgereist. Mit Sin Nombre ist ihm ein beeindruckender Debütfilm gelungen, der mit ungeschöntem Realismus und verstörender Brutalität schockiert und berührt. Seine Figuren sind ohne Chance auf eine Zukunft, ohne Perspektive und dennoch klammern sie sich an jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer. Sin Nombre ist kein bequemer Film, doch trotz aller Tristesse und Brutalität ist er voller Wärme dank seiner intensiv gezeichneten Figuren. Er ist Roadmovie, Gangsterthriller und auch ein bisschen Melodram. Großes Kino mit kleinen Mitteln, das bewegt und lange nach dem Kinobesuch nachwirkt.

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