Abenteuer Ausland: Mein Auslandsaufenthalt in Toronto neigt sich langsam dem Ende zu - und doch gibt es keine Zeit für Heimweh. Denn Toronto hält jeden Tag und für jeden Geschmack das passende Festival bereit.
Luminato Festival
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Nuit Blance
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Die Festivalkultur in Toronto beschränkt sich dabei allerdings nicht auf die wenigen Sommermonate - es wird das ganze Jahr über gefeiert und performt. In meinen 11 Monaten in Toronto habe ich etwa 20 der geschätzten 200 Festivals in Toronto miterleben können. Angefangen vom bekannten Toronto International Film Festival (kurz TIFF), über die Nuit Blanche, während der die ganze Stadt nachts zum Museum wird, über die zahlreichen Winterfestivals wie die „Cavalcade of Lights“ mit unzähligen Feuerwerken und das Ice Fest, auf dem Künstler ihre kurzlebigen Eisskulpturen präsentieren, hin zur Frühlingssaison, welche mit dem Blumenfestival Canada Blooms eröffnet wird, Torontonians feiern zu jeder Jahreszeit!
Doch es sind nicht nur die großen Namen wie das Harbourfront Centre, in dem unter anderem das berühmte „International Festival of Authors“ veranstaltet wird, das Festival of Excellence mit Olympiasieger Usain Bolt, oder das Virgin Festival auf den Toronto Islands, auf dem die großen Stars wie Oasis auftreten, die Toronto auszeichnen.
Vielmehr sind es die unzähligen Community Festivals, wie Taste of Little Italy, bei dem die Straßen des italienischen Viertels zum Freiluft- Restaurant umfunktioniert werden, oder das „Canadian Aboriginal Festival“, bei dem die kanadischen First Nations das komplette Rogers Centre einnehmen, um ihre Kultur zu präsentieren, welche die Einzigartigkeit der Multikulti-Metropole hervorheben.
Interessant war vor allem zu sehen, wie oft auch deutsche Künstler auf den Bühnen Torontos zu sehen waren: Egal ob graphic novel artist Anke Feuchtenberger aus Berlin, die ihre neuesten Werke beim Toronto Comic Arts Festival (TCAF) zeigte, oder Elektrokünstler Robert Lippok, der im Rahmen des „Luminato Festivals“ bei strömendem Regen zusammen mit kanadischen Künstlern Richard Oswalds „The Tales of the Uncanny“ musikalisch begleitete.
Die pulsierende, künstlerische Facette Torontos wird oftmals unterschätzt und der Montreals untergeordnet. Ich habe es anders erlebt und werde meine Festivalcity vermissen, wenn ich am Ende diesen Monats zurückkehre, in mein beschauliches Bonn am Rhein.