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Alt und doch modern, einfarbig und doch bunt, ernst, aber nicht prüde. All diese Attribute treffen auf den Hügel des Frühlings (dt. Übersetzung von Tel Aviv) zu. Diese einzigartige Stadt an der Ostküste des Heiligen Landes wird viel zu oft vergessen, wenn es um eine Aufzählung moderner, kultureller und junger Städte geht. Paris, London, Berlin oder Amsterdam kommen einem da schon eher in den Sinn. Doch Tel Aviv hat so viel zu bieten. Den ersten Gedanken an Israel verbinden viele mit Krieg und Terrorismus. Wie kann eine Stadt, die schon mehrere Male Opfer terroristischer Anschläge war anziehend sein? Warum sollte man sich solch einer Gefahr aussetzten und Tel Aviv besuchen? Die Menschen dort leben mit der Gefahr. Sie kennen das ganze Drumherum. Sie wissen, dass sich ihr Land in einem permanenten Konflikt befindet. Doch all dies schränkt sie in keinster Weise ein. Weit weg ist der Konflikt. In den Hintergrund treten die Gedanken daran, dass gleich der nächste Bus in die Luft fliegt. Orientalisches einfaches Leben vs. westlich moderne Konsumgesellschaft Historisch bedeutsam ist die Altstadt Tel Avivs, die "Old Yaffa" genannt wird. Sie thront über der Stadt. Von dem Kloster, welches sich am Gipfel der Altstadt befindet, hat man einen atemberaubenden Blick über die Skyline und die ganze Stadt. Wer durch dieses arabisch geprägte Viertel Tel Avivs schlendert, nimmt Abstand vom Trubel der City. Es riecht nach Wasserpfeife und süßem Gebäck. Hier merkt man, das man nicht mehr in Deutschland oder in Europa ist. Die Altstadt vermittelt Orient. Modern ist Tel Aviv. Vom koscheren McDonalds und riesigen verglasten Hochhäusern bis hin zu Sexshops und einem riesigen Einkaufszentrum gibt es alles, was das westliche Herz begehrt. H & M und Zara, sowie Heineken und Becks sind Dinge, die auch den Nahen Osten erreicht haben. Modern ist auch die Partyszene. Clubs à la Berlin sind an jeder Ecke zu finden. Der Unterschied ist jedoch die Mentalität. Es wird anders gefeiert: wilder, herzlicher, ausgelassener. Die abendliche Amtssprache in Tel Aviv ist Englisch. Die ganze Welt ist hier zu Hause. Man fühlt sich selten fremd. Kleine heruntergekommene Hütten finden sich neben einem unendlichen Wald voller Hochhäuser. Menschenleere kleine verwinkelte Gassen laufen parallel zu touristenüberfüllten Einkaufsmeilen. Orthodoxe Juden schwimmen in ihrem abgetrennten Bereich des Strandes. 50 Meter entfernt küssen sich zwei Männer in einer der größten Homosexuellen-Hochburgen der Welt. Tel Aviv ist bunt! Weiß und schwarz Fliegt man nach Israel, fliegt man über Tel Aviv. Man erkennt die Stadt von weitem. Ein Meer von weißen kleinen Häusern, eins sieht aus wie das andere. Immer wieder blenden die Fenster der Skyline und der Blick schweift ab auf diese weißen winzigen Flecken. Die Stadt macht so ihrem Spitznamen „weiße Stadt“ alle Ehre. Einzigartig! 2005 wurde eine Szenedisko in Tel Aviv Schauplatz eines schrecklichen Terroranschlages. Auch dieses Jahr stand Tel Aviv in den Schlagzeilen, als ein Amokfahrer mehrere Menschen überfuhr. Das alles sind schreckliche Ereignisse, die hier niemand vergisst. Überall stehen Gedenktafeln. Doch die Menschen leben weiter. „Was bleibt uns auch anderes übrig“, hört man oft. Es gibt diese Ernsthaftigkeit in Tel Aviv. Es gibt diesen Gedanken an Krieg und den Konflikt. Doch nirgends im Land wird er so kleingehalten wie hier. Es lohnt sich für Jeden Und genau das ist das Erfrischende, wenn man durch Israel tourt. Es tut gut hier abzuschalten. Die Seele bei einem überteuerten Cocktail am „banana beach“, dem wohl touristischsten Strandabschnitt, baumeln zu lassen. Das ist vielleicht auch ein kleiner Makel. Kennt man sich nicht aus, läuft man schnell Gefahr nur die touristischen Ecken zu sehen. Man bekommt so gar nicht den Charme eines kleinen Cafés mit, wenn man sich von den Massen leiten lässt. Selbst der gute alte Lonely Planet-Reiseführer ist nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Jedoch ist das ein Problem, mit dem jede weltliche Großstadt, und als solche würde ich Tel Aviv bezeichnen, zu kämpfen hat. Nichtsdestotrotz ist die Stadt auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist einfach für jeden etwas dabei: Vom kulturinteressierten Museumsfreak bis hin zu feierwütigen Strandgängern.
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