Mein Abenteuer kam in Gestalt einer Freundin auf mich zu und erzählte mir eines Tages von einer Grabung der Uni Wuppertal in Jordanien. Nicht ganz meine Fachrichtung, schließlich ging es bei der jordanischen Grabung mehr um Ur- und Frühgeschichte und nicht um klassisches Archäologie, wie ich sie studiere. Ich schaute mir trotzdem die Internetseite an und fand einen Abschnitt, dass jeder willkommen sei. Also dachte ich mir, bewirbst du dich mal. Gesagt getan und tatsächlich bekam ich den Job und sollte also für 2 Monate nach Jordanien. Wie ich von dem Grabungsleiter erfuhr, mussten wir alle über Israel einreisen.

Das Institut zahlte für die Grabung den Flug und die Unterkunft sowie das Essen. Und da es günstiger war von Deutschland aus nach Tel Aviv zu fliegen als direkt in die jordanische Hauptstadt, beschloss ich mit einer Freundin zusammen eine Woche eher anzureisen, um auch noch Israel zu entdecken.

Da wir beide noch nie so weit weg waren und auch die ganze arabische Welt für uns noch total unbekannt waren, waren wir auch nervös. Es gab ja selbst hier viele Vorurteile, aber wir wollten uns überraschen lassen. Also packte ich meinen Reiserucksack und er entpuppte sich als weitaus größer als ich. Aber damit war ich nicht allein, denn meiner Begleitung ging es ähnlich. Aufgeregt stiegen wir beide ins Flugzeug und los ging es nach Tel Aviv.

Und Tel Aviv war wirklich fantastisch. Eine interessante Stadt, sehr offen. Sehr multikulti. Fast wie jede andere Großstadt eben auch. Nachdem wir unser indisches Hostel in Israel bezogen hatten, machten wir uns sogleich auf zum Mittelmeerstand und flanierten umher. Am Abend war es immer noch warm. Nix da mehr mit Schnee und frieren in Deutschland.

Am darauf folgenden Tag machten wir uns schon früh auf nach Jaffa, der Entsprechung einer Altstadt bei uns. Dort gab es auch eine Wunschbrücke, die gleich genutzt wurde. Wunsch jedoch nicht weiter verraten. Gegen Mittag haben wir zudem einen Spontanausflug nach Haifa unternommen. Dieser stellte sich jedoch als ein Schlag ins Wasser heraus. Unser eigentliches Vorhaben dort den Bahain-Schrein zu besichtigen scheiterte an den seltsamen Öffnungszeiten und daran, dass die besonders schöne goldene Kuppel verhüllt war. Stattdessen pilgerten wir so durch die Gassen. In einem Viertel, Wadi Nisnas, konnte man zudem beobachten, dass es doch noch möglich ist, dass arabische und jüdische Israelis friedlich nebeneinander herleben können. Ein Beispiel, dem eigentlich viele folgen sollten.

Nach 3 Tagen in Tel Aviv ging unsere Reise dann weiter. Nächster Halt: Jerusalem.
Und was da so passierte gibt es in einer weiteren Folge.

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