Der rußige und beißende Geruch von Feuer hängt in der Luft. Im LVR-Freilichtmuseum Kommern ist das aber ganz normal.
Authentisch sollen die historischen Siedlungen schließlich sein. Und offene Feuerstellen zum Heizen, Kochen und Arbeiten befanden sich früher in jedem rheinischen Gebäude auf dem Land. Doch nicht nur die Kochstelle facht die geschichtliche Atmosphäre an.
Für Schüler im Großraum Bonn und Köln ist der Besuch des Rheinischen Landesmuseums für Volkskunde spätestens in der zehnten Klasse beständige Tradition. Gähnend langweilig? Bedingt. Wer kein Interesse für die Geschichte und die Lebensumstände seiner Eltern und (Ur-)Großeltern hat, wer keine Neugier für eine andere Zeit empfindet, den zieht es nicht nach Kommern. Doch wen die Vergangenheit fasziniert, den erwarten vollständig eingerichtete Häuser, kurze Betten und niedrige Hauseingänge.
Im Freilichtmuseum Kommern wird erlebt, gefühlt, gerochen - und ganz nebenbei gelernt. Akteure und Akteurinnen spielen den Alltag, Gerätschaften, Wohnutensilien sowie Tiere sind zum Greifen nah, in den Öfen wird gebacken. Von Haus zu Haus gibt es Neues zu entdecken. Mit zusätzlichen Aktionen und Veranstaltungen wächst das Museum längst über ein verstaubtes Image hinaus.
"Abendgrauen", die literarische Gruselnacht, sorgt beispielsweise für Gänsehaut. Das Herstellen traditioneller Martinslaternen lädt Kinder zum Mitmachen ein. Ein "Advent im Museum" mit Printen und traditionellem Gebäck aus den Museumsbacköfen, Musik, Geschichten und vielem mehr ist eine Alternative zum kommerziellen Weihnachtsmarkt in Städten.
Ein Museum der Möglichkeiten und ein Ort, an dem die Zeit still steht. Vor allem aber ein Ort, der den Horizont erweitert. Michael H. Faber, promovierter Volkskundler und Vertreter des Museumsleiters, spricht in unserem Interview über das Museum - den „Ort der eigenen Erinnerung“ -, spannende Ausflüge in die Vergangenheit und "Jahrmärkte anno dazumal".
Alle Informationen zum Museum sind auf der Homepage zu finden:
LVR-Freilichtmuseum Kommern