Seit fast 40 Jahren existiert der Tierpark Rolandseck schon und Generationen von Besuchern, darunter viele aus dem nahe gelegenen Bonn, haben die dort lebenden Ziegen, Schweine, Hochlandrinder und Hirsche im Laufe der Jahre in ihr Herz geschlossen. Ältere Besucher werden teilweise richtig nostalgisch, wenn sie nach Jahren den Tierpark wieder besuchen, der sich seit ihren Kindheitstagen so gut wie gar nicht verändert hat.

Zum Ausruhen oder Picknicken kann man sich an einem von mehreren Grillplätzen oder auf der Wiese niederlassen. Von diversen Aussichtspunkten und einem Aussichtsturm aus kann man seinen Blick über eine der schönsten Landschaften schweifen lassen die es im Rheinland gibt. Senioren mit einem Faible für das heimatliche Rheinland sind im Tierpark Rolandseck bestens aufgehoben, alle anderen übrigens auch - Die „Hauptattraktionen“, sprich die vierbeinigen Bewohner des Tierparks, locken vor allem Familien mit Kindern an. Die Eltern können sich dort auch mal ganz entspannt zurücklehnen und ihre Kinder ruhig den freundlich gesinnten Ziegen überlassen, auf die man im Normalfall bereits im Eingangsbereich des Parks trifft. Besonders freundlich und anhänglich können die Ziegen und Böcke übrigens sein, wenn man sie ausgiebig mit Futter bedenkt, dass man im Park in Tütchen für einen kleinen Preis erstehen kann. Die bärtigen Vierbeiner sind wahrscheinlich aufgrund ihrer Zutraulichkeit die Publikumslieblinge des Parks, aber es gibt noch viele andere Wild- und Rindtiere zu besuchen.

Hält man sich an den üblichen Rundgang, trifft man nach den Ziegen auf eine scheue Dammwildkolonie, auf Schwarzkittel-Wildschweine die sich über etwas Zuwendung in Form von Futter jederzeit freuen und anschließend noch auf eine weitere Attraktion. Die „Muffels“ (Muffelwild), urtümliche Wildtiere mit schneckenartig geschwungenen Hörnern, die den ganzen Tag gemächlich mampfend und schmatzend durch ihr Gehege streifen und gerne mal nachsehen wer denn gerade so vor ihrem Zaun steht um Futter loszuwerden. Auch auf scheue schottische Hochlandrinder und Rotwild trifft man schließlich noch, bevor man wieder bei den Ziegen ankommt, die einen bzw. das Futter bereits zu vermissen scheinen.

Ja, den Tieren geht es primär ums Fressen. Dafür begeben sie sich unter Umständen sogar in Gefahr. Vor ein paar Jahren habe ich zum Beispiel gelernt, dass einem die Ziegen für ein wenig Futter zwar gerne auf den Aussichtsturm hoch folgen, sich aber nicht wieder trauen die Stufen runter zu steigen. Wer den Tierpflegern vor Ort das Tragen der Ziegen vom Turm hinunter ersparen möchte, sollte die Ziegen also lieber nicht auf den Aussichtsturm hoch lotsen - auch wenn sie noch so sympathisch sind. Hunde sollte man auch zuhause lassen, auf Gekläffe reagieren einige der Parkbewohner nämlich mit panischer Flucht.

Von Bonn aus ist der Tierpark ganz einfach zu erreichen: Mit der Regionalbahn kann man vom Bonner Hauptbahnhof direkt bis nach Rolandseck durchfahren, oder kann auch eine kleine Fahrradtour dorthin unternehmen. Bis zum 30. November ist der Tierpark Rolandseck dieses Jahr noch geöffnet, außer Montags, immer von 9 bis 18 Uhr. Weiter Infos findet man auf www.wildpark-rolandseck.de.

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