Schloss Augustusburg
   
 

Barocker Garten
   
 

Schloss Falkenlust
   
 

Kapelle
   
Wenn man als Besucher mit dem Zug, dessen Gleise extra für den Besuch der englische Königin Victoria unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen im Jahre 1845 durch den Schlosspark gebaut wurden, in Brühl ankommt, kann man sogleich auf geradem Wege in den Ehrenhof der Augustusburg laufen. Erbaut wurde die Sommerresidenz im Auftrag von Clemens August aus dem Hause Wittelsbach, Kurfürsten und Erzbischof von Köln. 1725 fand nach den Plänen des westfälischen Baumeisters Johann Conrad von Schlaun die Grundsteinlegung auf den Ruinen einer mittelalterlichen Wasserburg statt. Doch bereits 1728 wurde Schlaun von dem bayerischen Hofarchitekten François de Cuvilliés abgelöst. Bei der Ausstattung des Schlosses im Stile des Rokokos haben namhafte Künstler der Zeit mitgewirkt, so wurde das Prunktreppenhaus beispielsweise von Balthasar Neumann entworfen, welches durch seine Eleganz, Leichtigkeit und Dynamik besticht.

Schloss Augustusburg ist tatsächlich zur Lieblingsresidenz von Clemens August geworden, obwohl er das Schloss nicht mehr im vollendetem Zustand erleben konnte, da er sieben Jahre zuvor verstarb. So wurde die Augustusburg unter seinem Nachfolger Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels 1768 fertig gestellt. Bei einem Besuch der Augustusburg kann man einmal durch alle drei Flügel gehen und sieht neben dem Prunktreppenhaus, den großen Prunksälen und zwei Staatsappartements auch zwei private Appartements und kann sogar durch eine Dienerschaftstüre in versteckte Räume treten. Leider werden im Moment der Audienzsaal und das Paradeschlafzimmer des oberen Staatsappartements restauriert, doch als Ausgleich sind drei Räume des Gelben Appartements geöffnet, die für das Publikum sonst nicht zugänglich sind.

Nach einem Rundgang durch die Augustusburg bietet sich ein Spaziergang nach Schloss Falkenlust an, wobei man den barocken Garten und den englischen Landschaftspark durchqueren kann. Die barocke Gartenanlage wurde bereits ab dem Jahre 1728 unter Dominique Girard nach französischem Vorbild geschaffen. Durch die fachgerechte Restaurierungen und Pflege zählt sie heute zu den authentischsten Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts in Europa. Hat man den barocken Garten hinter sich gelassen, tritt man sogleich in den Bereich des englischen Parks, der ab 1840 unter Peter Joseph Lenné gestaltet wurde. Ursprünglich befanden sich in der Anlage neben Schloss Falkenlust noch weitere Gebäude, die allerdings während der Umgestaltung ab 1840 abgebrochen wurden; nur noch die Inselweiher und einige Fundamentreste lassen die Gebäude erahnen. Nach einem halbstündigen Spaziergang hat man auch sogleich das etwas abseits gelegene Jagdschloss Falkenlust erreicht.

In nur wenigen Jahren, zwischen 1729 und 1737 entstand nach den Plänen von François de Cuvilliés eines der bevorzugten Lustschlösser Clemens Augusts. Die Wahl des Bauplatzes wurde durch die Flugbahn der einheimischen Reiher bestimmt, die Hauptbeutevögel der Falkenjagd. Auch in der Ausstattung des Schlosses wird die Funktion deutlich. So werden die reich ausgestatteten Innenräume hauptsächlich von Falkenjagdmotiven und Wald- und Wiesengöttern geschmückt. Bereits 1763 schwärmte der junge Mozart in seinem Tagebuch von den aufwendig verzierten Kabinetten in Schloss Falkenlust.
Wenige Schritte vor dem Schloss befindet sich eine kleine, der heiligen Maria Aegyptiaca geweihten Kapelle, die 1730 von Pierre Laporterie im Stiel einer Eremitengrotte mit Muscheln, Mineralien und Kristallen ausgestattet wurde.

Die noch zusammenhängende und original erhaltene Anlage der Schlösser und Gärten Brühl wurde 1984 in das UNESCO - Weltkulturerbes aufgenommen.

Noch bis zum 10. August befindet sich im Schloss Augustusburg eine Ausstellung mit dem Titel „Eine Republik rollt den Teppich aus. Staatsempfänge auf Schloss Augustusburg 1949-1996“, die einen guten Einblick zum Geschehen in Deutschland während der Bonner Jahre, wie auch direkt zu den Staatsempfängen in Brühl bietet.


Öffnungszeiten beider Schlösser:

Dienstag – Freitag 9 bis 12 Uhr und 13:30 bis 16 Uhr
Samstag, Sonntags und Feiertags 10 bis 17 Uhr


Preise der Augustusburg:

Ohne Führung:
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, Familienkarte 12 Euro, Schüler/Studenten 3,50 Euro
Mit Führung:
Erwachsene 6,50 Euro, ermäßigt 6 Euro, Familienkarte 15 Euro, Schüler/Studenten 4 Euro

Es besteht die Möglichkeit während der Ausstellung allein durch die Augustusburg zu gehen, an einer Schlossführung oder einer Ausstellungsführung teilzunehmen. Die Ausstellungsführung muss allerdings im Vorfeld gebucht werden, die Schlossführung nicht.


Preise von Falkenlust:

Erwachsene 3,50 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familienkarte 8 Euro, Schüler/Studenten 2,50 Euro

Durch Schloss Falkenlust kann man allein gehen. Falls eine Schlossführung gewünscht wird, muss man diese allerdings immer im Vorfeld buchen.


Nähere Informationen gibt es auf der Seite www.schlossbruehl.de oder telefonisch unter 02232/ 44000


Anfahrt:

Mit der Deutschen Bahn, bis zum Bahnhof Brühl (Bahnstrecke Köln-Bonn), Fußweg ca. 300 Meter.
Von Bonn oder Köln aus mit der Stadtbahnlinie 18 (KVB/SWB) bis Brühl Mitte, Fußweg ca 900 Meter.
Mit dem PKW über die Autobahn A 555 (Köln-Bonn) bis Abfahrt Godorf/ Brühl oder über die Autobahn A 61 (Koblenz-Mönchengladbach) bis zum Kreuz Bliesheim, weiter über die A 553 bis zur Abfahrt Brühl-Ost/ Wesseling. Innerhalb Brühl sind die Schlösser Ausgeschildert.

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