Erholung pur gibt es in der Rheinaue Bonn auf rund 160 Hektar - damit ist die Rheinaue Bonn fast ebenso groß wie die Bonner Innenstadt. Teil III unserer neuen Serie "Touren in der Umgebung".
Angelegt wurde der riesige Park mit zahlreichen Grünflächen sowie Seen und schattigen Bäumen 1979 anlässlich der Bundesgartenschau. Seitdem schätzen viele Besucher die erholsame Wirkung der Natur. Eingerahmt vom Posttower und dem Forschungszentrum Caesar, bietet die Rheinaue Erholung pur inmitten von Geschäftstreiben, Hektik und Innenstadt-Lärm. Allerdings ist es in der Rheinaue selbst erfrischend still. Nur das leise Plätschern des Wassers ist zu hören, der Wind braust erfrischend durch die Baumkronen und selbst wenn sich das jetzt wie der Beginn eines kitschigen Buches anhört, ist es doch wahr und die Rheinaue selbst ist besser als jede Entspannungs-CD.
Knapp 45 Kilometer Spazierwege führen durch die Rheinaue Bonn, ein gut angelegtes Netz, das zum Spazierengehen wie zum Fahrradfahren einlädt. Doch wer die Rheinaue für einen schlichten Naturpark hält, hat weit gefehlt. Hier gibt es für jeden Geschmack das richtige Ambiente. Das Hauptaugenmerk fällt dabei wohl auf den Auensee. Hier kann man sich entweder genüsslich auf den Wiesenhängen sonnen oder gemütlich in Tret- und Segelbooten über den See schippern. Interessenten können hier sogar alle amtlichen Sportbootscheine erwerben. Jährlich finden sich hier riesige Menschentrauben zusammen, um dem Klassiker „Rhein in Flammen“ beizuwohnen. Ein Feuerwerk, das sich sehen lassen kann und auf das man am Auensee garantiert den besten Ausblick hat. Auch bietet der See herrliche Möglichkeiten zum abendlichen Grillen, ebenso wie die zahlreichen „Ausbuchtungen“ entlang des Rheinufers, die mit Bänken und Grillplätzen ausgestattet sind. Hier treffen sich in einer lauen Sommernacht des öfteren kleine und große Gruppen jeden Alters zum Spaß haben, Lagerfeuer-Singen und Fußball spielen. Zwischen April und Oktober findet jeden dritten Samstag des Monats der legendäre Flohmarkt in den Rheinauen statt. Über sämtliche Kilometer Fußweg reihen sich unzählige Stände, die tatsächlich alles verkaufen. Von Schmuck, Kuscheltieren und Antiquitäten über Taschen, Schallplatten, Buttons und Kleidung ist hier alles Kuriose und Nicht-Kuriose vertreten. Ein absolutes Muss, nicht nur für Trödelfans. Kleine Imbissbuden mischen sich unter die Verkäufer und laden zum Verweilen ein.
Für Blumenliebhaber und solche, die gerne die Seele in lieblichen Düften baumeln lassen, sind der Japanische Garten sowie der Rosengarten ideal. Der Japanische Garten entstand zur Bundesgartenschau 1979 und bietet mit zwei Wasserfällen, einem See und einer wunderschönen Komposition aus Blumen und Sträuchern, vorwiegend in weiß und rose einen Platz, der genauso süß duftet wie er aussieht. Regelmäßig findet hier auch eine Bonsai-Ausstellung statt. Im Rosengarten kommen Freunde des edlen Gewächses und Romantiker voll auf ihre Kosten. Neben den „herkömmlichen Rosenarten“ finden sich hier eher ungewöhnliche und seltene Rosengewächse wie die „Schwarze Madonna“, „Schneewittchen“, „Frühlingsgold“ und „Morning Jewel“. Apropos, ein besonderes Erlebnis sind Sonnenauf-, bzw. Sonnenuntergänge in den Rheinauen. Nicht nur für Romantiker ein Erlebnis, das man mal gemacht haben sollte.
In den Rheinauen kann man sich unter Umständen leicht verlaufen, aber keine Sorge: Rund um die Rheinaue finden sich beste Anbindungen von Bussen, Bahnen und Fußwegen zurück ins Stadtzentrum oder zu Verkehrsknotenpunkten. Und zudem ist es sehr angenehm, sich in der Rheinaue zu verlaufen: Hier entdeckt man stets neue Kleinigkeiten, wie die Römerstraße mit antiken Grabsteinen, die Kaskade, die mit einem Wasserfall von mehreren Metern an die Niagarafälle im Miniformat erinnert oder der Blindengarten, der durchaus nicht nur für Blinde interessant ist. Am besten sucht man sich einen sonnigen und angenehm warmen Tag aus, fährt bereits zur Morgenstunde in die Rheinaue und nimmt sich einen ganzen Tag Zeit für Erholung pur. Die kann entweder im entspannten Schlafen unter schattigen Bäumen, sportlicher Betätigung auf dem Auensee oder einer Wanderung durch die Anlage der Rheinaue sein. Hier findet wirklich jeder eine Verschnaufpause. Und für Kinder ist der ausreichende Platz zum Toben sowie kleine Spielplätze und das riesige Labyrinth, in dem man sich dann tatsächlich richtig verlaufen kann, ideal.
Für die Verschnaufpause zur Mittagszeit bieten der „Rheingarten am Schürmanns“ sowie das Parkrestaurant Rheinaue beste Gelegenheiten. Letzteres ist eher für einen „edlen Gaumen“ und eine etwas dickere Geldbörse ausgelegt. Hier isst man vornehmlich Komposition von Lammrücken und Butterfisch, Essenz von Rindertafelspitz und Salat von frischem Stangenspargel. Es muss auf der andere Seite aber auch nicht gleich das Fünf-Gänge-Menue des Parkrestaurants sein. Doch kann man in den großen und hellen Räumen mit Panorama-Ausblick auch rauschende Feste feiern und Tagungen abhalten. Da kommen Medaillon vom Butterfisch und geeister Schokoladen-Capuccino wie gerufen. Zum Kaffeetrinken ist das Parkrestaurant indes wieder sehr gut geeignet. Hier sind auch die Preise für ausgefallene Kaffeevariationen für 2.10 Euro oder ein umfassender Nachtisch wie das Nougat-Parfait im Marzipanmantel mit Vanille-Zimt Kirschen für 6.30 Euro zwar nicht billig, aber im Vergleich zu Portion und Qualität durchaus angemessen. Und da sonst in der Rheinaue nahezu alles umsonst ist, kann man sich diesen Luxus durchaus gönnen. Zu verachten ist das Dessert im Parkrestaurant jedenfalls nicht. Nicht zu verachten ist aber auch der Imbiss am Pavillon Eingang Heinemannstraße. Hier gibt es gutes und günstiges Essen für zwischendurch und ebenso traumhafte Schattenplätze unter großen Bäumen.
Weitere Informationen zur Rheinaue und dort abgehaltene Veranstaltungen sowie eine Anfahrtsskizze und ausführlichen Lageplan gibt es auf der Internetseite der
Stadt Bonn in der Rubrik Tourismus & Kultur unter Freizeitpark Rheinaue.