„AAAAHHHH!“ – Kaum einen anderen Ausruf hört man im Kletterpark „Waldabenteuer“ wohl häufiger. Seit diesem Monat können sich Abenteuerfreudige von 6-80 Jahren wieder in luftige Höhen schwingen. Waghalsig haben sich auch zwei Campus-Web-Redakteure auf die bis zu 15m-hohen Plattformen und Kletterstationen gewagt.

Beschwerliche Aufstiege in einer idyllischen Kurstadt

Wir können es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich eine direkte Busverbindung vom Bonner Hauptbahnhof in das rheinland-pfälzische Bad Neuenahr. Die Wochenend-„Freizeitlinie“ der SWB hält nur geschätzte 1,5km vom an der Paradieswiese gelegenen Kletterpark entfernt. Diese Entfernung hat es jedoch in sich, Klettern ist Programm. Nach einem steilen Aufstieg gelangt man, von entsprechenden Wegweisern geführt, auf eine große Lichtung. Sie ist gesäumt von ausrangierten Baustellenanhängern, die zur Anmeldung und Materialausgabe dienen.

Fühlen wie Reinhold Messner

Unter strahlend blauem Himmel unterzeichnen wir eine Einverständniserklärung. Sobald sich ein ausreichend großes Grüppchen gebildet hat, beginnt die Einweisung durch Ben, eines der charmanten Team-Mitglieder: Gurte anlegen, Karabiner halftern, Schnallen zu zurren. Schon fühlt man sich wie ein Profi-Bergsteiger. Mit etwa 15 Personen, darunter überwiegend Familien, machen wir uns auf den Weg zum Einweisungsparcours. Hier weist unser Coach, uns in die Regularien des Parks ein. Durch ein einfaches Farbsystem sind Eigensicherung und Nutzung der Parcours- Bestandteile leicht verständlich. Der kurze Testdurchlauf bestätigt Ben die bemerkenswert schnelle Auffassungsgabe und den sportlichen Ehrgeiz von uns Campus-Web-Redakteuren, sodass wir uns nun frei auf dem Gelände bewegen können.

Gänsehaut und Muskelkater

Für die kleinsten Besucher gibt es zwei Karrees, die Discovery-Parcours. Sie enthalten Elemente der Adventure-Parcours, sind jedoch niedriger aufgebaut. Waghalsig lassen wir den Kinderkram außer Acht und machen uns direkt auf den Weg zu Adventure 1. Jeder Kurs ist in sich geschlossen. Sie beginnen in der Regel mit einer mal mehr, mal weniger wackligen Strickleiter und enden mit einer Seilbahn, die zurück auf den sicheren Waldboden führt. Zwischen diesen beiden Fixpunkten warten etliche Überraschungen. Ein gutes Frühstück ist Pflicht, sonst fallen der 17m weite Tarzan-Sprung in ein Netz und das anschließende Hochklettern nicht gerade leicht. Auch wacklige Knie sollte man möglichst zu vermeiden wissen, da es an instabilen Brücken nicht mangelt. An vielen Stellen gilt es, sich zwischen einem mutmaßlich bequemeren und einem - ggf. entsprechend gekennzeichneten - schwierigeren Weg zu entscheiden.

Todesangst und Hochgefühl

Neben der tollen Waldluft und dem spannenden Bewältigen verschiedenster Hindernisse machen die verschiedenen Seilbahnen fraglos am meisten Spaß. Jedes Mal erwischen wir uns dabei unsere Karabiner zwei Mal zu kontrollieren, bevor wir rasant an Drahtseilen hängend zu Boden gleiten. Glücklicherweise haben wir hierin nach gut 1 ½ Stunden einige Übung, sodass wir auch vor der letzten Herausforderung nicht zurückschrecken: 450m hin und zurück über die Paradieswiese. Bis zu 30m über der Erde. Nur an Karabinern befestigt. Ein leichter Schauder wandert von Außenstehenden unbemerkt über unsere Rücken, wir nicken uns ein letztes Mal ermutigend zu, und dann...“AAAAHHH!“.

Artikel drucken