Italiens kulturelle Neuentdeckung lockt mit vielfältigem Angebot.
Die Destination Apulien bietet das ganze Jahr über beinahe alles, was das touristische Herz begehrt. Neben der typisch süditalienischen Landschaft und den regionalen Gaumenfreuden soll besonders das vielfältige kulturelle Angebot locken. Trotzdem gilt Apulien mit seinen fünf Provinzen immer noch als touristischer Geheimtipp. Bisher war die Region von der internationalen Infrastruktur weitgehend abgeschnitten; seit 2005 jedoch steuern vorwiegend deutsche Fluggesellschaften wie Air Berlin und Hapag Lloyd die Flughäfen der Region, insbesondere das zentral gelegene Bari, an. Apulien verzeichnete dementsprechend für das touristische Geschäftsjahr 2006 bis September einen Zuwachs von fünf Prozent. Insbesondere ältere Reisende mit gehobenen bis luxuriösen Ansprüchen aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben die Region für sich entdeckt.
Das touristische Angebot Apuliens hebt sich dementsprechend deutlich von den eher jugendorientierten Reisezielen im Norden Italiens und dem Tourismusmagnet Toskana ab. Auf über 800 Hotels und knapp 200 Ferienwohnungen in der Gesamtregion Apulien kommt eine einzige Jugendherberge. Umsatz- Spitzenreiter ist die Provinz Bari mit den beiden zum UNESCO- Weltkulturerbe erklärten Stätten Castel del Monte und dem historischen Rundbautendorf Alberobello.
Apulien setzt verstärkt auf ganzjährigen Kulturtourismus: Rundreisen mit historischen Schloss- und Palastbesichtigungen; über 1.000 Kathedralen, Klöster und Wallfahrtsorte nebst zahlreichen Museen und Theatern locken die Gäste in die Region. Damit steht auch in den sonst eher umsatzschwachen Wintermonaten ein attraktives touristisches Kulturangebot bereit. Eine zweite Besonderheit der Urlaubsregion Apulien bildet das stark auf die Hauptzielgruppe zugeschnittene Sport- und Wellnessangebot, das in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut und mit dem regionstypischen Landschafts- und Gastronomieangebot zu einer erfolgreichen Angebotspalette zusammengeschlossen worden ist. Luxushotels, Freizeithäfen, ein Nationalpark und zahlreiche Weinorte locken jedoch kaum die „Touristen von morgen“, Familien und junge Urlauber aus dem In- und Ausland. Deren Interesse gilt weniger dem kulturellen Angebot als vielmehr dem preiswerteren Bade- und Strandurlaub.
Autor: Anja Clemens; Foto: Vito Arcomano (ENIT) / 20.12.2006 | Artikel drucken |