Nachdem bereits einige Fluggesellschaften angesichts des hohen Ölpreises ihre Kerosinzuschläge erhöht haben, ziehen nun auch die beiden größten deutschen Reiseveranstalter nach. Marktführer TUI hebt seit vergangener Woche bei Neubuchungen für die Wintersaison 2005/06 Zuschläge in Höhe von zehn Euro für Kurz- und Mittelstrecken, 26 Euro für Langstrecken ein, bestätigte TUI-Sprecher Robin Zimmermann gegenüber pressetext entsprechende Medienberichte.

Grund sei die Entwicklung des Kerosinpreises, der sich derzeit auf Rekordniveau bewege, so Zimmermann. Auswirkungen auf das Reisegeschäft erwartet sich Zimmermann aber nicht. Ein Urlauber, der in den Winterurlaub fliegen wolle, lasse sich nicht von den zusätzlichen zehn Euro abschrecken, so Zimmermann. Der Urlaub verteuere sich außerdem durch den Kerosin-Zuschlag durchschnittlich gerade um rund ein Prozent.

Auch bei der Thomas-Cook-Tochter Neckermann, dem zweitgrößten deutschen Reiseveranstalter, wird das Reisen teurer. Für Pauschalreisen in der Wintersaison (ab 1. November 2005) würde ein Treibstoffzuschlag von elf Euro für Kurz- und Mittelstrecken sowie 23 Euro bei Langstrecken aufgeschlagen, so eine Neckermann-Sprecherin gegenüber pressetext.

Große Auswirkungen auf die Reiselust erwartet sich auch Dominik Rossmann, Geschäftsführer des Tourismusforschungs- und Beratungsunternehmens Web-Tourismus, von den jüngsten Preisaufschlägen nicht. "Die Deutschen werden deswegen nicht auf ihren Urlaub verzichten", so Rossmann im Gespräch mit pressetext. Wenn überhaupt, werde der Urlaub anders organisiert. Dann verzichte der Urlauber vielleicht eher auf den Mietwagen oder ein Essen, so Rossmann. "Erst wenn sich mehrere negative Aspekte über einen längeren Zeitraum ergeben, könnte sich das dämpfend auf die Reisestatistik auswirken", so Rossmann.

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