Natur Natur sein lassen.
Zwei Jahre nach der ersten Absichtserklärung war endlich soweit. Am ersten Januar 2004 wurde das Naturschutzgebiet in der Eifel zum Nationalpark ernannt. Die rund 11.000 Hektar große Fläche ist überwiegend mit Laubwäldern bewachsen, die auf dem nährstoffarmen und sauren Boden problemlos wachsen. Unterstützt durch Landesmittel leben hier nun über 240 Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Der allgemeine Nationalparkslogan „Natur Natur sein lassen“ steht in der Eifel auch für eine neue Studie. Dort soll beobachtet werden, wie sich Pflanzen ohne menschlichen Einfluss auf saurem Boden entwickeln.
Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz, steht dieser Entwicklung positiv gegenüber: „Der Nationalpark Eifel ist der erste Nationalpark Deutschlands, der nicht gegen, sondern mit dem Einverständnis der örtlichen Bevölkerung entstanden ist.“ Für Wanderer gilt weiterhin das alte Wegenetz, dass noch unter Bestandschutz steht. Der Eifelverein und Vertreter der einzelnen Kommunen arbeiten derzeit an einer wissenschaftlich fundierten Neuordnung der Wege, die voraussichtlich ab 2006 den Besuchern zur Verfügung stehen sollen. Von da an wird auch das Gebiet Vogelsang uneingeschränkt für die Öffentlichkeit nutzbar sein. Dieser Teil des Parks wird noch vom belgischen Militär genutzt und ist zurzeit nur am Wochenende geöffnet.
Das individuelle Motto des Parks „Wald, Wasser und Wildnis“ steht symbolisch für die vorhandene Harmonie. Das Landschaftsbild wird geprägt durch natürliche Bachläufe, frei herumlaufende Tiere und seltene Pflanzen. So kann der Wanderer vielleicht sogar auf Wildkatzen oder den Uhu treffen.
Für Nationalparkhüterin Jutta Wagner ist es ein „großes Glück, an einem solch wunderbaren Ort“ arbeiten zu dürfen. Im Juni nächsten Jahres wird sie die neue Wildniswerkstatt eröffnen. Als neue Leiterin wird sie dann versuchen, gerade Kinder für den Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Durch praxisnahe Projekte sollen Kinder spielerisch an die Natur herangeführt werden.
Auch wenn der Park noch am Beginn seiner Entwicklung steht, gibt es jetzt schon viele Angebote. Das Buch „Themen Touren“ vom J.P. Bachem Verlag bietet eine detaillierte Übersicht über sieben verschiedene Touren mit Übersichten zu Natur und Umgebung.
Auf der Internetseite
www.nationalpark-eifel.de besteht die Möglichkeit, Informationen über aktuelle Führungen, ihre Thematik und Preise abzurufen. Durch ehrenamtlich arbeitende Waldführer erfährt der Besucher dabei mehr über Geschichte, Umwelt und Entwicklung des Parks und seiner Bewohner.