Die österreichische "N.L. Luftfahrt GmbH" und die deutsche "Air Berlin GmbH & Co. Luftverkehrs KG" gehen eine Allianz ein. Air Berlin erwirbt von Niki Lauda 24 Prozent der Geschäftsanteile an dessen neu gegründeter Fluggesellschaft und wird als Dienstleister den Vertrieb und das Streckenmarketing übernehmen sowie ihre Logistik zur Verfügung stellen. Vorrangiges Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Erschließung des österreichischen und des osteuropäischen Marktes.

Niki Lauda hatte am 28. November vorigen Jahres die österreichische Tochtergesellschaft der in Konkurs gegangenen deutschen Fluggesellschaft "Aero Lloyd" übernommen. Erklärtes Ziel war, neben dem Charter-Geschäft auch einen neuen Low-Cost-Carrier zu etablieren. Lauda gelang es, Charter Verträge mit namhaften Veranstaltern zu schließen. Derzeit fliegt NIKI mit zwei Maschinen, einem 174-sitzigen Airbus 320 und einem 210-sitzigen Airbus 321, österreichische Urlauber von Wien und von Salzburg auf die Kanarischen Inseln, Madeira und nach Ägypten.

Im April 2004 wird die Flotte um zwei weitere Airbusse des Typs 320 vergrößert und der Einstieg als Low-Cost-Carrier erfolgen. Niki Lauda: "Ich suchte die Kooperation mit einem starken Partner, der über Vertrieb und Logistik verfügt, und traf Joachim Hunold von Air Berlin. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und schließlich mit Handschlag eine gemeinsame Zukunft beider Airlines beschlossen". Die Gesellschafter von Air Berlin haben dem Agreement zugestimmt.

Joachim Hunold, geschäftsführender Gesellschafter von Air Berlin, nennt die Vorteile in der Beteiligung: "Obwohl wir erst im vergangenen Jahr unsere Flugverbindungen von Deutschland nach Wien aufgenommen haben, sind wir bereits der drittgrößte Carrier am Airport Schwechat. Die Aufnahme weiterer Strecken von Wien aus, beispielsweise nach Osteuropa oder nach Mallorca, scheiterte bisher an der Verfügbarkeit von Maschinen und Personal. Deshalb bin ich sehr froh, jetzt einen Partner gefunden zu haben, der in Österreich einen Namen hat und der die gleichen unternehmerischen Prinzipien hat wie ich."

Air Berlin wurde im Jahr 2003 mit 9,6 Millionen beförderten Passagieren nach der Lufthansa zur zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft und zum drittgrößten Low-Fare-Carrier in Europa. 2002 hatte das Unternehmen noch 6,7 Millionen Gäste. Der Umsatz erhöhte sich von 696 auf 894 Millionen Euro. Gut 50 Prozent ihrer Tickets setzte die Airline im Low-Fare-Bereich ab. Die Steigerung von rund 43 Prozent beim Passagieraufkommen ist in erster Linie auf den Erfolg des im Herbst 2002 gestarteten Air Berlin City Shuttle zurückzuführen, der acht deutsche Flughäfen mit Metropolen wie London, Wien, Zürich, Mailand, Rom und Barcelona verbindet. Insgesamt startet Air Berlin von 18 deutschen Flughäfen zu 42 Zielen in Europa, der Türkei und Nordafrika.

Artikel drucken