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„WorldChanging“ ist ein Buch das großes vorhat und ein Buch das großes von sich hält; wird es doch vom Verlag als „die Bibel der Nachhaltigkeit“ bezeichnet. Zunächst scheint dies recht vermessen zu klingen und doch ist das vorliegende Werk etwas Besonderes. Schon das unkonventionelle Äußere des Buches, gestaltet von dem renommierten Grafikdesigner Stefan Sagmeister, sticht ins Auge. Auch der Umfang ist mit fast 500 Seiten ein Gewaltiger. Das Buch selbst ist in die sieben Schwerpunkte, Konsum, Wohnen, Städte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und unser Planet gegliedert. In 471 Beiträgen eines 53-köpfigen internationalen Autorenteam werden Themen wie „Nanotechnologie“, „Innovationen in den Megastädten“, „Mikrokredite“ oder „Menschenrechte einfordern“ besprochen. Es gibt aber auch viele lebensnahe Themen, die den täglichen Alltag betreffen und bewusst machen, wie globalisiert unser Alltag mit chilenischem Wein, französischem Wasser und italienischer Wurst alleine im Nahrungsmittelsektor ist. Hier gibt das Buch verschiedene Ratschläge, wie man ohne viel Mühe oder Umstellungen Geld sparen kann und zusätzlich die Umwelt schont. Mit landwirtschaftlichen Produkten aus heimischem Anbau, fördert man nicht nur die Region, sondern punktet auch mit Frische und besserer Ökobilanz. Eigenheimbesitzer können durch begrünte Fassaden oder Dächer ihre Energiekosten verringern; ein Konzept, das sich auch in Großstädten mit bewachsenen Hochhausdächern realisieren lässt, mit denen man zusätzlich noch urbane Erholungsoasen schafft. Für den deutschen Markt ist das amerikanische Manuskript gründlich überarbeitet worden, was dem Buch für Benutzer hierzulande eine breitere Basis gegeben hat. So ist das Carsharing in Deutschland schon weit verbreitet und doch noch verbesserungsbedürftig. Abhilfe könnten hier beispielsweise dezentralere Stellplätze, ähnlich denen von Taxiständen mit reservierten Parkplätzen, schaffen. Schwimmende Häuser aus Holland, oder aus variablen Holzkuben konstruierte Heimstätten wirken auf den ersten Blick wenig praktikabel, weiten doch die persönliche Vorstellung von dem was möglich ist. Aber auch tolle Innovationen wie „SkySails“ mit dem Ozeanriesen – gezogen von einem gigantischen Drachen – wieder über die Meere „segeln“ können, oder der „MineWolf“, der Landminen 200-mal so schnell wie ein Mensch räumen kann, werden mit knappen Beiträgen vorgestellt. Wie wohl kaum ein anderes Buch ist „WorldChanging“ mit dem Internet verknüpft. Jedes Kapitel findet sich auf der Webpage worldchanging.com wieder, welche im gleichen Design zu Diskussion und weiterer Vertiefung der Thematik einlädt. Abgerundet wird der Band mit zahlreichen Fotografien, die verwundern, erschrecken oder begeistern. Ob hunderte chinesische Arbeiter mit pinken Overalls in einer Hühnerzerlege-Fabrik, der Moloch Lagos, junge buddhistische Mönche beim durchstöbern von Raubkopien in Burma oder entwaffnete Kindersoldaten – so facettenreich wie die Themen des Buches sind auch die Abbildungen. Fazit:„WorldChanging“ ist kein Buch, das man in einem Stück von Anfang bis Ende durchliest, sondern eher ein Nachschlagewerk, zu dem man immer mal wieder gerne greift. Grafisch fast ein modernes Kunstwerk, beschreibt der Band nicht nur technische-, sondern auch soziale- und politische Innovationen. Auch wenn man nicht allem zustimmen mag, oder manches nicht relevant erscheint, regt es doch zum Nachdenken an. Und damit hat es sein Hauptziel wohl auch schon erreicht; nachdenklich macht es auf jeden Fall. Knesebeck Verlag: “WorldChanging – Das Handbuch der Ideen für eine bessere Zukunft” Herausgegeben von: Alex Steffen Mit einem Vorwort von Al Gore Layout von Stefan Sagmeister Gebundene Ausgabe mit 480 Seiten Preis: € 39,95 (D) / € 41,10 (A) / sfr 67,00 ISBN 978-3-89660-599-3 Erhältlich überall, wo es Bücher gibt.
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