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Bei dem Stichwort „UNESCO-Welterbe“ denkt man zunächst einmal an die vielen Denkmäler menschlicher Schaffenskraft rund um den Globus, die von der in Paris beheimateten Organisation der Vereinten Nationen unter besonderen Schutz gestellt worden sind. Derzeit umfasst die Liste 679 als Kulturdenkmäler klassifizierte Gebäude, Ensemble und Regionen, von denen sich 32 in Deutschland befinden. Daneben vereint das UNESCO-Welterbe auch 174 Naturdenkmäler und weitere 25 Denkmäler, die sowohl als Kultur- als auch als Naturerbe geführt werden, so dass die UNESCO-Liste insgesamt 878 Welterbestätten in 145 Ländern zählt. Die faszinierendsten Nationalparks, Schutzgebiete und Biosphärenreservate des Naturerbes der Erde werden in einem neu im Kunth Verlag erschienenen Bildband umfassend vorgestellt und zeigen unseren Heimatplaneten von einer fragilen, aber unfassbar schönen und vielfältigen Seite. Die letzten Buchenurwälder Europas in den Karpaten, der undurchdringliche Dschungel Sumatras, schneebedeckte Vulkane im Tongariro-Nationalpark in Neuseeland, die goldenen Berge des Altai-Gebirges oder die gigantischen Gletscherwälder in Patagonien – sie alle sind Bestandteil des UNESCO Naturerbes und stehen sinnbildlich für die unglaubliche Vielfalt der Erde. Doch auch die maritimen Gefilde und Teile der Unterwasserwelt kommen hier nicht zu kurz. Das aufgenommene Spektrum reicht von den Fjorden Norwegens über das 500 Kilometer vor der kolumbianischen Grenze gelegene Naturreservat Malpelo, das Lebensraum zahlreicher bedrohter Arten ist, bis hin zur farbenprächtigen Unterwasserwelt der Riffe Indonesiens und Australiens. Auch besonders bizarre Orte findet man hier, wie das nur aus der Luft erkennbare „Blue Hole“ im belizianischen Barrier Reef, das aus einer kreisrunden dunkelblauen tiefen Höhle mitten im türkis-blauen Wasser geformt wird. In Deutschland trägt lediglich die Grube Messel den Titel eines Naturerbes, ist dafür aber eine der bedeutendsten Fossilienfundstellen der Erde. Die 65 Hektar umfassende Grube in der Nähe von Darmstadt liegt im Explosionstrichter eines Maars und hat in den Ölschieferschichten fast alle klimatischen, biologischen und geologischen Verhältnisse des Eozäns gespeichert. „Das Naturerbe der Welt“ beschreibt alle 191 Stätten des Weltnaturerbes in einer bislang wohl unerreichten Dichte und bildlichen Opulenz. Ein dreiseitiges Inhaltsverzeichnis zu Anfang des Bandes listet alle Welterbestätten nach Kontinent und Ländern sortiert auf. Jedem Naturerbe ist in der Regel eine Doppelseite gewidmet, wo es durch einen kurzen Text und zahlreiche, meist großformatige Farbbilder vorgestellt wird. Bei besonders herausragenden Stätten kann der Umfang der Darstellung aber auch einmal sechs Seiten betragen. Besonders besticht der mächtige Band durch seine mitunter spektakulären Fotografien. Das Felsentor „Durdle Door“ an der englischen Südküste erstrahlt im gleißenden Licht der langsam untergehenden Sonne. Man blickt in die funkelnden Augen eines Bengalischen Tigers im Chitwan-Nationalpark in Nepal und bestaunt rauchspeiende Vulkane im fernen Kamtschatka. Riesenschildkröten, Meerechsen und Landleguane auf den Galapagos-Inseln wirken wie Wesen aus einer anderen Zeit und es ist unmöglich sich ihrem Bann zu entziehen. Sonderseiten widmen sich seltenen oder bedrohten Tierarten und geben zusätzliche wertvolle Hintergrundinformationen. Hier werden beispielsweise der akut vom Aussterben bedrohte Afrikanische Elefant, der Gorilla, Australische Beuteltiere oder einzigartige Spezies der neuseeländischen Tierwelt, wie Kiwi & Co vorgestellt. Am Ende des Bandes befindet sich ein Register, das noch einmal alle Welterbestätten auflistet und anhand von Koordinaten auf den folgenden Landkarten leichter auffindbar macht. Der Atlasteil ist hier eine ideale Ergänzung und verzeichnet die Lage sämtlicher Stätten, was angesichts der oftmaligen Entlegenheit und Exotik der Plätze besonders hilfreich ist und dem Leser so eine schnelle Orientierung bietet. Fazit: Das Naturerbe der Welt - Alle 191 Naturdenkmäler in einem Bildband bietet eine phantastische Überblick über die Schönheit unseres Heimatplaneten. Gerade wo durch Umweltzerstörung, Zersiedelung und drohenden Klimawandel Flora und Fauna auf der Erde zunehmend gefährdet sind und ganze Arten und Ökosysteme akut bedroht sind für immer zerstört zu werden ist solch ein Band umso wertvoller, da er in einzigartiger Weise den Reichtum der weitestgehend unverfälschten Natur einfängt. Insgesamt besticht das Buch vor allem durch seine gut ausgewählten Fotografien, die viele Regionen der Erde in einem Bild zeigen, wie es bislang kaum jemand gesehen haben wird. Wollte man an dieser Stelle alle Highlights hervorheben, müsste man fast über jede Seite sprechen. Ein aufwendig gestalteter Bildband über die Schönheit unserer Natur zum Schmökern und Staunen, der in keinem Bücherschrank fehlen sollte. Kunth Verlag: "Das Naturerbe der Welt: Die 191 faszinierendsten Nationalparks, Tierschutzgebiete und Biosphärenreservate der Erde. Nach der Konvention der UNESCO" Gebundene Ausgabe: 480 Seiten Verlag: Kunth; Neuausgabe April 2008 Preis: EUR 49,90 Größe: 30,5 x 24,7 x 3,4 cm ISBN: 978-3899444377 Dieses Buch ist überall im Handel erhältlich.
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