|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
![]() ![]() ![]() ![]()
An die 73 Meter lang, mehr als 24 Meter hoch und eine Flügelspannweite von fast 80 Metern: Der A380 ist das mit Abstand größte Passagierflugzeug der Welt und verfügt als erste Maschine über zwei durchgehende Decks für Passagiere. Ein Traumflugzeug, das neben einer deutlichen Kerosinersparnis pro Passagier auch mit bislang unbekannten Extras, wie einer Bar oder zwei großzügigen Treppen aufwarten kann. Die Dokumentation von National Geographic startet mit Bildern des Jungfernflugs der Airbus 380 und zeigt ein Riesenflugzeug, das trotz seiner enormen Ausmaße sanft durch die Lüfte zu gleiten scheint. Ein fast schon erhabenes Bild eines Flugzeugs, das neben Passagieren und Gepäck je nach Ausstattung auch so ungewöhnliche Dinge wie Lounges, eine Edelboutique, oder sogar einen Wasserfall über den Wolken bieten kann. Im Vergleich mit dem über 550 Passagieren Platz bietenden A380 wirkt die einst so glamoröse Boeing 747 eher wie ein alterndes Arbeitspferd. Die große amerikanische Konkurrenz des Airbus-Konzerns verfolgt eine andere Strategie als die Europäer. Sie setzt mit dem „Dreamliner“ eher auf Punkt zu Punkt Verkehr, während der A380 die großen Hubs in Europa, Nordamerika und Asien miteinander verbinden soll, zu denen die Passagiere mit kleineren Zubringermaschinen gelangen. Vor den Ingenieuren lagen riesige Herausforderungen ein Flugzeug zu konstruieren, was leicht, energieeffizient und wirtschaftlich ist. Gleichzeitig mussten erste Kunden für das neue europäische Großprojekt gewonnen werden. Um ein Flugzeug unter den gegebenen Vorgaben mit einer Höhe am Schwanz von sieben Stockwerken zu konstruieren, bedurfte es nicht nur neuer Materialien, sondern auch modernsten Fertigungsstätten in nie gekannter Größe. Auch die Logistik steht dank weltweit arbeitenden Zulieferbetrieben und Montagestandorten in mehreren europäischen Ländern vor besonderen Herausforderungen. Größe Teilkomponenten kommen hierbei aus Spanien, Deutschland, England und Wales, welches in der vorliegenden Dokumentation erstaunlicherweise als eigener Staat gezählt wird, und müssen auf dem Land-, See- oder Luftweg nach Toulouse transportiert werden, wo sie zu einem Komplettsystem vereint werden. Zur Innenausstattung fliegen die fertig montierten A380 nach Hamburg-Finkenwerder, wo neben der Standartbestuhlung auch besonders extravagante Kundenwünsche realisiert werden können. Richard Branson, Inhaber von Virgin Atlantic beispielsweise, plant eine Maschine nicht nur mit einem fliegenden Casino auszustatten, sondern auch Doppelbetten für ungeahnte Höhenflüge anzubieten. Insgesamt ist „A380 – Der Gigant der Lüfte“ aus dem Hause National Geographic eine spannende Dokumentation mit vielen Blicken hinter die Kulissen der Fertigung und Planung des Rieseprojekts. Extrem schnelle Bildwechsel sorgen hier aber nicht für zusätzliche Dynamik, sondern machen die Doku unnötig hektisch und verschenken Raum, den man mit einer fließenderen Bildführung hätte angenehmer gestalten können. Zudem fehlen zentrale Bereiche. Der Sicherheitsaspekt wird abgesehen vom Fertigungsprozess komplett ausgeblendet; dabei war die Konstruktion von Notrutschen eine besondere Herausforderung bei diesem völlig neu konstruierten Flugzeug. Auf Grund der hohen Passagieranzahl und der für Flugzeuge einmaligen Höhe des oberen Flugdecks, wurden neue Konstruktionen nötig und lange war gar nicht sicher, ob man das Riesenflugzeug in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit überhaupt evakuieren kann. Auch die zusätzlichen technischen Anforderungen an Flughäfen die den hohen Passagierzahlen an A380-Gates geschuldet sind und die technische Umsetzung bei der Konstruktion von Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten auf zwei Ebenen durch Passagierbrücken wird ausgelassen. Auf dem Cover der DVD ist zwar eine Maschine der Singapore Airlines beim Landeanflug abgebildet; Szenen von einem echten Einsatz der Maschine fehlen leider völlig. So hofft man angelehnt an das Umschlagbild leider vergeblich auf Bilder des Erstfluges, die mit echten Passagieren und arbeitendem Bordservice einen ganz anderen Einblick gegeben hätten, als Aufnahmen der nackten Druckkabine in der Computersimulation, oder leerer Bestuhlung im Werk in Finkenwerder. Fazit: Eine interessante Dokumentation mit viel technischem Hintergrund. Bei einem Preis von 18.99 hätte man aber mehr erwarten können. National Geographic: "A380 – Der Gigant der Lüfte“ Spielzeit: 47 Minuten Preis: 18.99 Euro
|