Südafrika ist schon seit Jahren das beliebteste afrikanische Reiseland südlich der Sahara. Bereits 2005 wurde der Tourismusanteil am Bruttosozialprodukt auf mehr als sieben Prozent geschätzt. Jetzt wo die Fußball-Weltmeisterschaft langsam näher rückt, kommen auch Land und Leute immer stärker in den Focus der Medien. Die erste Weltmeisterschaft auf dem schwarzen Kontinent ist eine enorme Herausforderung für das Land, aber auch eine große Chance. Gut 15 Jahre nach Überwindung der Apartheit hat die Nation weitgehend eine Einheit gefunden und kann sich 2010 als weltoffener Staat ohne Rassenschranken präsentieren.

Die Republik Südafrika bildet den südlichsten Rand des afrikanischen Kontinents und hat eine Küstenlinie, die sich über mehr als 2.500 Kilometer ausdehnt und als einziges Land der Welt sowohl am atlantischen-, als auch am indischen Ozean liegt. Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 Quadratkilometern, was ungefähr dem 3,4-fachen der Fläche Deutschlands entspricht. Das Zentralplateau, auch Highveld genannt, liegt in einer Höhe zwischen 900 und 2.000 Metern. Das Land hat eine große Anzahl von Klima- und Vegetationszonen auf relativ kleinem Raum. Von extremer Wüste in der Kalahari an der Grenze zu Namibia bis zu subtropischem Klima im Südosten und an der Grenze zu Mosambik.

Neu in diesem Herbst ist die Deutsche Ausgabe des Südafrika-Reiseführers von Lonely Planet erschienen. Er umfasst neben der südafrikanischen Republik auch noch die beiden faszinierenden und weitgehend unbekannten Königreiche Lesotho und Swasiland kompakt in einem Band. Wie für Lonely Planet üblich, bekommt der Leser zunächst erst mal einen umfassenden Überblick über die lange Geschichte der Region von den als Nomaden aus dem Norden einwandernden San und Bantu, den ersten eintreffenden Europäern und der Errichtung der Burenrepublik. Kriege der Niederländer gegen einwandernde Engländer, wachsende Unterdrückung der Schwarzen und schließlich die Einrichtung des Apartheitsstaats prägten die nächsten hundertfünfzig Jahre der Region. Der Aufstieg Mandelas und des ANCs, sowie die ersten freien Wahlen des Landes, runden die knapp zwanzig-seitige geschichtliche Einführung ab. Auch die Themen Kultur, Musik, Natur und Umwelt kommen nicht zu kurz. Besonders schön ist hier der ausführliche Tierführer, der nicht nur die Fauna des Landes genau beschreibt, sondern auch aufzeigt, wo man besonders gute Chancen hat, die Wildtiere in freier Natur bewundern zu können.

Dier eigentliche Reiseteil enthält alle Informationen, die man für Sightseeing, Aktivurlaub und Freizeitprogramm braucht. Das Team um Mary Fitzpatrick beschreibt Unterkünfte und Restaurants für jeden Geldbeutel: von Low-Budget-Backpackers über sympathische Guesthouses zu top-eleganten Baumhäusern und Fünf-Sterne-Lodges an der Garden Route. Auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz. Egal ob klapprige Maissnack-Stände, gemütliche Weingut-Restaurants mit brutzelnden Barbecue-braais am Meer, oder Tempel der südafrikanischen Fusion-Gourmetszene, das Autorenteam hat alles ausprobiert. Biltong und Burenwurst, Hirsebier aus Lesotho und die südafrikanische Bailey’s-Version Amarula, Essen und Trinken in Südafrika ist ziemlich kontrastreich.

Leider hat das Land auch einige Schattenseiten. Neben einer erschreckend hohen Zahl von AIDS infizierten, ist dies vor allem die Kriminalität. In den letzten zehn Jahren gab es in Südafrika insgesamt 219 000 Mordfälle und 118 000 Fälle von Totschlag. Trotz ständiger Bemühungen der Regierung und der Polizei und sinkender Trends hat das Land eine der höchsten Verbrechensraten weltweit. Lonely Planet beschreibt genau, was man zu beachten hat und wo man beispielsweise in Johannesburg statt des neuen digitalen Spiegelreflex-Spitzenmodells besser eine Ritschratsch-Einwegkamera mitnehmen sollte.

Der neue Lonely Planet ist ein idealer Führer für Individualreisende, die offen sind für neue Erlebnisse, spannende Begegnungen – und verantwortungsbewusstes Reisen. Der Guide führt zu unberührten Surfstränden, spannenden Festivals und Wildparks abseits der Touristenpfade – es muss nicht immer der Krüger-Nationalpark sein, wo sich gern mal zehn Jeeps um die Wildtiere scharen. Exakte Karten, kleine Glossare für südafrikanisches Englisch und Afrikaans, plus das Wichtigste in den Stammessprachen und Extra-Infos für deutschsprachige Traveller runden das Ganze ab. So sollte einer Reise ins Reich der "Big Five" nichts mehr im Wege stehen.


Lonely Planet Reiseführer „Südafrika, Lesotho & Swasiland“ – Deutsche Ausgabe

Autoren: Mary Fitzpatrick u.a.
736 Seiten
Format: 12,7 x 19,7 cm
Preis: € (D) 24,95 / € (A) 25,70 / sFr. 43,70
ISBN: 978-3-8297-1587-4

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