Blickt man vom Damara-Turm des Woermannhauses über Swakopmund, glaubt man in einer etwas unwirklichen Filmkulisse zu stehen. Im Vordergrund gepflegte Fachwerkhäuser und kleine Geschäfte. Hebt man allerdings langsam seinen Blick über die auf dem Giebel des Hohenzollernhauses thronende Atlaskugel, breitet sich kaum einen Kilometer entfernt eine endlose Dünenlandschaft aus rötlichem Sand aus. Doch es ist keine Fatamorgana. Wohl nirgendwo wird der krasse Gegensatz zwischen deutscher Kolonialromantik und dem afrikanischen Naturraum so deutlich wie hier. Und so kann man unmittelbar nach dem Verzehr eines leckeren Wienerschnitzels im Swakopmunder Brauhaus zu einer aufregenden Wüstenrally starten.

Bereits 1914 wurde die deutsche Schutztruppe während des ersten Weltkriegs hier in Südwestafrika geschlagen, und dennoch lebt der Traum vom "Platz an der Sonne" zumindest architektonisch und sprachlich fort. Deutsch ist immer noch die Umgangssprache in Swakopmund und Namibias Hauptstadt Windhoek, in der auch die einzige deutschsprachige Tageszeitung Afrikas herausgegeben wird. Doch neben des faszinierenden Spagats zwischen deutschem Kolonialerbe und afrikanischer Wirklichkeit, lockt vor allem die phantastische Natur und die reiche Tierwelt viele Reisende nach Namibia und ins benachbarte Botsuana. Frei von leider für Afrika typischen Gefahren, wie überbordender Korruption, Bürgerkrieg und Versagen der Staatsgewalt, bieten diese beiden Staaten ideale Bedingungen sich dem schwarzen Kontinent zu nähern, ohne ein größeres Risiko eingehen zu müssen.

Als Abenteuer locken hingegen die „Big Five“-Safaris, wo man sich in freier Wildbahn Elefanten, Giraffen und Nashörnern nähern kann. Infiziert werden vom Afrikafieber, kann man leicht beim Paddeln zwischen Flusspferden auf dem Okavango-Delta, beim betrachten der Unendlichkeit der größten Salzwasserpfanne der Welt und Sonnenaufgängen über den flammenfarbenen Dünen vom Sossusvlei. Ein, nicht durch Lichtemmissionen verdorbener Wahnsinns-Sternenhimmel und tausendjährige Pflanzen, das Urvolk der Himba neben Sütterlinschrift und hervorragender Schwarzwälder Kirschtorte in Swakopmund sind weitere Highlights einer Reise, wie man sie nur hier in Namibia erleben kann.

Mit dem neu erschienenen Lonely Planet Reiseführer Namibia & Botsuana auf Deutsch bekommt der Reisende ein zuverlässiges Buch in die Hand, prall gefüllt mit aktuellen Informationen. Die Namibia & Botsuana-Experten Paula Hardy und Matthew D. Firestone beschreiben Unterkünfte und Restaurants für jeden Geldbeutel: vom Low-Budget-Camp in der Kalahari über Öko-Lodges im Okavango-Delta, bis zu Luxusresorts an der Skelettküste. Auch die Gastronomie Tipps sind abseits vom Mainstream, ob deutsche Bäckerei, Terrassenrestaurants, bei denen man Zebras und Impalas sowohl am Büfett als auch am Wasserloch erleben kann, oder spektakuläre Lodge-Restaurants, nur der Geldbeutel ist das Limit. Lonely Planet „Namibia & Botsuana“ bringt viele Hintergrundinformationen zur Welt des südwestlichen Afrikas – Urvölker, deutsche, südafrikanische, britische Kolonialherrschaft und die dann folgende Unabhängigkeit des Landes Namibia werden knapp beleuchtet und Basisinformationen zur derzeitigen politischen Situation gegeben. Farbfotos machen Lust auf Land und Leute und ein Tierführer, exakte Karten, kleine Glossare für Englisch, Afrikaans und die Stammessprachen, sowie Extra-Infos für deutschsprachige Traveller runden das Ganze ab. Auch wichtige Sicherheitshinweise fehlen nicht und überlebensnotwendige Tipps für Wüstenfahrten, oder richtiges Verhalten auf den vielen einsamen Schotterpisten der beiden Länder.

Ein besonderes Extra sind zwanzig Zusatzseiten zu den Viktoriafällen, da viele Reisende den Caprivi-Zipfel weiter nach Osten fahren, um die vielleicht spektakulärsten Wasserfälle der Welt hautnah zu erleben. Einen zusätzlichen Reiseführer im Gepäck kann man sich mit dem neuen Lonely Planet sparen. Das wichtigste zur sambischen und simbabwischen Seite der Fälle, ist im vorliegenden Führer bereits enthalten.


Lonely Planet Reiseführer „Namibia & Botsuana“ – Deutsche Ausgabe

Autoren: Paula Hardy, Matthew D. Firestone
464 Seiten
Format: 12,7 x 19,7 cm
Preis: € (D) 19,95 / € (A) 20,60 / sFr. 35,00
ISBN: 978-3-8297-1584-3


Sie erhalten Lonely Planet Reiseführer überall, wo es Bücher gibt, oder hier.

Artikel drucken