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1994 reiste Günter Wamser nach Patagonien und kaufte zwei Wildpferde. Er zähmte sie und machte sich auf den langen Weg von Feuerland in Richtung Norden. Erst elf Jahre später erreichte er sein Ziel. 12.000 Kilometer auf Pferderücken durch zwölf Staaten Süd- und Mittelamerikas - eine Reise voller Abenteuer und Entbehrungen. Was bewegt einen Menschen sich auf ein solch monumentales Reiseprojekt einzulassen? Bei Wind und Wetter jahrelang unterwegs zu sein, meistens schutzlos und oft der Willkür korrupter Beamter ausgesetzt. Ist es die Flucht vor etwas, oder ein unstillbares Verlangen nach Natur und Freiheit? Bei Günter Wamser ist es zumindest letzteres, was ihn immer wieder angetrieben hat sein Projekt fortzusetzen. Wohl selten hat sich der Ausspruch "der Weg ist das Ziel" so bewahrheitet. Vom Rücken der Pferde zieht die Welt langsam vorbei, nicht durch Autoscheiben getrennt und flüchtig in schneller Vorbeifahrt. So wurde die Reise für Wamser zum Lebensinhalt für ein gutes Jahrzehnt, deren Geschichte er als "Der Abenteuerreiter" erzählt. Seine Reise führte ihn und seine vierbeinigen Gefährten von der Südspitze des Kontinents durch die Steppen Patagoniens, die unwirtliche aber auch faszinierende Bergwelt der Anden bis in die grünen Wälder Boliviens. Er stößt auf Spuren der Inka in Peru und Äquador, bis er schliesslich durch die tropischen Länder Mittelamerikas reisend sein Zielland Mexiko erreicht. Unterwegs mit den Pferden erreicht er Gebiete in die sich normalerweise nie ein Tourist verirrt und er lebt auf einfachste Weise. Das mitgebrachte Zelt wurde zu seinem zu Hause, wenn er nicht in Schulen oder leerstehenden Hütten Unterschlupf fand. Immer dabei sein Hund Falko und seine Pferde Gaucho und Rebelde. Günter Wamser liebt seine Tiere. Unermüdlich umsorgt er ihre Wunden, sucht nach sicherem Weideland und ausreichend Futter. So spielen die Vierbeiner die Hauptrolle der Geschichte, was manchmal zu Lasten der Natur und Strecke geht. Niemals geht Wamser so ins Detail, wie bei seinen Tieren, über die man fast alles erfährt, wobei die Umgebung leider manchmal etwas zu kurz kommt. Wer Pferde liebt, wird hier wohl konkurrenzlos glücklich. Kaum vorstellbar die Strapazen der Reise. Tagelanger Regen verwandelt Wege in Schlammpfade und sumpfiger Grund, lässt nicht nur die Pferde an ihre Grenzen stossen. Doch Wamser bekommt vielfältige Unterstützung. Egal in welchem Dorf er einreitet, wird er zur Sensation und fast immer sehr freundlich und mit großer Gastfreundschaft empfangen. Den Gegenpol macht die überbordende Bürokratie und die allgegenwärtige Schmiergeldpraxis. Wo vermutlich jeder andere aufgegeben hätte, bleibt Wamser eisern und beschafft alle nötigen und absurden Unterlagen für den Grenzübertritt, auch wenn dies Wochen und Monate dauert. Schließlich kann er alle Hürden meistern und mit seiner hinzugestossenen Begleitung Barbara dem großen Ziel weiter entgegenreiten. Eine große, spannende Geschichte in einem liebevoll gestalteten Buch. Zur Zeit ist Günter Wamser wieder auf dem Rücken der Pferde auf dem Weg von Mexiko nach Alaska. Sicher wird er auch von dieser Tour wieder faszinierende Bilder und abenteuerliche Geschichten mitbringen. Für die Zukunft wünscht man sicht etwas weniger Pferd und mehr landschaftliche Atmosphäre, soweit die Mustangs ihn tragen - immer dem Norden entgegen. Eigenverlag - Der Abenteuerreiter Autor: Günter Wamser 381 Seiten Preis: € (D) 19,90 ISBN: 978-3-00-021527-8
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