Während die meisten Menschen mit Irland automatisch Guiness, Schafe und sommersprossige Menschen assoziieren, hat die grüne Insel, wie sie liebevoll genannt wird, viel mehr zu bieten. Macht man sich auf Entdeckungsreise quer durchs Land, so wird man viele verschiedene Gesichter entdecken, die Irland zu bieten hat.

Obwohl 40 Prozent aller Iren in der Hauptstadt Dublin und deren Großraum leben, lohnt sich für jeden Touristen ein Abstecher in die Provinzen der irischen Republik. Über den Zauber der Insel, der viele Künstler und vor allem Schriftsteller schon inspirierte, schrieb Heinrich Böll in seinem "Irischen Tagebuch": "Vor mehr als tausend Jahren lag hier, so weit außerhalb der Mitte, als Exzentrikum, tief in den Atlantik hineingerutscht, Europas glühendes Herz ..." Bevor das touristische Herz aber glühen kann, sollte jeder Reiseinteressierte erst einmal zu entsprechender Lektüre greifen:

Irlandspezifische Reiseführer gibt es in Hülle und Fülle. Damit ihr nicht die Qual der Wahl habt und beim nächsten Bummel beim Buchhändler um die Ecke zielstrebig ein Reisehandbuch aus dem Regal ziehen könnt, haben wir zwei Werke für Euch näher unter die Lupe genommen: Da gibt es zum einen das "Reisetaschenbuch Irland" vom Dumont-Verlag und zum anderen den Irlandreiseführer aus dem Hause "Edition Temmen".

Schon beim bloßen Betrachten des Covers fällt dem interessierten Leser gleich die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Führer auf: Der Dumont-Führer macht bereits durch sein modernes und interessant gestaltetes Cover Lust aufs Lesen. Die etwas traditionellere Variante mit trefflich gewählten Grüntönen präsentiert die Konkurrenz. Allerdings darf der äußere Eindruck nicht über die inneren Werte bzw. die Qualität der Informationen hinwegtäuschen: Während der Dumont-Führer sich auf eher knapp gefasste, prägnante Artikel beschränkt, liefert das "grüne Buch" anschaulich verfasste Texte und ausführliche Hintergrundinformationen, die den Leser bereits gedanklich zu einer Reise kreuz und quer über die Insel einladen.

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte und so haben wir hier einen direkten Vergleich für euch aufgestellt: Bei Dumont erwarten den Leser einige kleinere Bilder, wohingegen Edition Temmen mit zahlreichen großformatigen Illustrationen lockt.

Die inhaltliche Anordnung der Reisebeschreibung - den Himmelsrichtungen entsprechend nach von Süd nach Ost weiter über West hin zu Nord - ist sinnvoll und garantiert eine praktische Orientierung beim Führer aus dem Hause Dumont. Nicht ganz so stringent, dafür aber umso ausführlicher, beschreibt die Berliner Autorin Tessa Hofmann einzelne irische Ortschaften.

Der Dumont Reiseführer hat im Praxistest eindeutig die Nase vorn: Pluspunkte gibt es für das praktische Format, das ein leichtes Handling ermöglicht. Ebenfalls Zusatzpunkte sammelt der kompakte Führer für seinen extra beigefügten "Irland-Atlas" und einen recht günstigen Preis von zwölf Euro.

Alles in allem zwei durchaus empfehlenswerte Reiseführer, die jeweils ihre Stärken und Schwächen haben. Eines aber haben die beiden Bücher gemeinsam: Sie machen große Lust auf die grüne Insel.

Der Dumont Führer wurde von Susanne Tschirner verfasst und trägt die ISBN 3-7701-5928-4. Das 239-seitige Werk kann für 12,00 Euro im Buchhandel gekauft werden.
Der 420-seitige Irland Führer von Tessa Hofmann aus dem Hause Edition Temmen trägt die ISBN 3-86108854-1 und ist für 22,50 Euro im Buchhandel zu erwerben.


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