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Istanbul ist eine Metropole mit vielen Gesichtern; eine Stadt, die auf zwei Kontinenten errichtet wurde. Die Meerenge bei Istanbul trennt nicht nur die Stadt selbst, sondern teilt sie auch in Europa und Asien. Seit 1973 verbindet jedoch die gigantische Bosporus-Brücke, eine der längsten Hängebrücken der Welt, die beiden Erdteile miteinander. Doch der rege Verkehr in der explodierenden Metropole verstopfte die Brücke schon wenig später dermaßen, dass eine zweite her musste: die 1988 eröffnete Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke ist mittlerweile ebenfalls oft verstopft. Ewigkeiten ist es her, dass Istanbul seine Fesseln sprengte und Menschen auch außerhalb der schützenden Stadtmauern zu siedeln begannen. Die aus dem fünften Jahrhundert stammende und historisch besonders wertvolle Stadtmauer wurde mittlerweile von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten. Sie erstreckt sich auf einer Länge von sieben Kilometern vom nördlichen Ufer des goldenen Horns bis zur Südküste am Marmara Meer und ist auch heute noch eine Touristenattraktion, die an vergangene Zeiten erinnert. Insbesondere das bunte Treiben auf dem riesigen überdeckten Basar im Herzen der Altstadt lockt zahlreiche schaulustige Touristen an. Neben ihnen strömen jedoch auch viele Einheimische in die verwinkelten Gassen, um ihre Einkäufe zu tätigen. Die Auswahl ist gigantisch: über 4.500 kleine Läden, edle Geschäfte und bunte Stände laden zum ausgiebigen Bummeln ein. Ob Gewürze, Kunstartikel, Schmuck oder Teppiche, auf dem Basar findet man alles und erlebt den Orient, wie man ihn von den Märchen aus 1001 Nacht kennt ! Wer noch tiefer in die fremde Welt und in eine andere Kultur eintauchen möchte, der sollte sich auf keinen Fall die verschiedenen Moscheen entgehen lassen. Moscheen gibt es in Istanbul unzählig viele, doch nur eine ist mit sechs Minaretten ausgestattet: die Sultan Achmet Moschee. Aufgrund ihrer prächtigen, farbintensiven Fliesendekoration im Inneren des Gebäudes ist sie im Volksmund als die "Blaue Moschee" bekannt. Sie liegt im Stadtteil Sultanahmet und dient Istanbul heute als Hauptmoschee. Als die schönste Moschee der Stadt gilt allerdings die Süleymaniye Moschee, ein Meisterwerk osmanischer Baukunst. Es ist ein mächtiger Kuppelbau im byzantinischen Stil mit vier Minaretten und die größte Moschee Istanbuls. Direkt neben der Blauen Moschee befindet sich eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit: die Hagia Sophia mit ihrer imposanten Kuppel. Sie wurde 537 n. Chr. erbaut und zählt seither zu den größten Kirchenbauten der Welt. Die Hagia Sophia, auch Kirche der Weisheit genannt, hat in der Geschichte Istanbuls verschiedenste Positionen eingenommen: diente sie den oströmischen Kaisern noch als Krönungskirche, so wurde sie 1453 nach der Eroberung Istanbuls durch Fatih Sultan Mehmet zur Moschee umgebaut. Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts beherbergt sie nun ein Museum. In unmittelbarer Nähe zu den beiden Gebetshäusern befindet sich das Hippodrom. An dieser historisch wertvollen Stelle wurden zu römischen Zeiten Wagenrennen veranstaltet. Als Zeugnis der Zeit ist noch der ägyptische Obelisk zu sehen. Doch auch das Grauen hatte hier seinen Platz und so wurden mehrere Aufstände blutig niedergeschlagen. Der letzte große Aufstand fand 1826 statt und kostete rund 30.000 Menschen das Leben. Istanbul besticht ohne Zweifel durch seine architektonischen Meisterwerke. Der am Goldenen Horn gelegene Topkapi-Palast diente den Sultanen des osmanischen Reiches als Hauptresidenz und wurde erst nach Atatürks Amtsantritt zu einem Museum umgewandelt. Das riesige Anwesen beherbergt heute unschätzbare Sammlungen von Porzellan, Handschriften, Portraits, Gewändern, Kronjuwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich. Auch die Reliquien des Propheten Mohammed sind in den Ausstellungsräumen untergebracht. (Für Studenten ist übrigens bei Vorlage des aktuellen Studenten-Ausweises der Eintritt kostenlos.) Die Sultanresidenz wurde jedoch im Jahr 1835 in den pompösen Dolmabahce-Palast umverlegt. Er wurde Mitte des 19.Jahrhunderts am Bosporusufer im Stadtteil Besiktas erbaut und ist auch heute noch ein stattliches Gebäude, dass man unbedingt gesehen haben muss. Doch nicht nur oberirdisch haben Architekten ihr Können unter Beweis gestellt. Noch heute lockt die Yerebatan-Zisterne aus dem 6. Jahrhundert zahlreiche Besucher in den Istanbuler Untergrund. Manch einer wird den Wasserspeicher schon gesehen haben, ohne sich dessen bewusst zu sein, denn Szenen aus dem James-Bond-Film "Liebesgrüße aus Moskau" wurden an dieser Stelle gedreht. Erschöpft von den ganzen Sehenswürdigkeiten sollte am Ende des Sightseeing-Trips unbedingt ein Stopp im Galata-Turm eingelegt werden. Von hier aus kann man nämlich aus einem Restaurant oder einem Café einen unvergesslichen Blick auf die pulsierende Stadt und den Bosporus werfen. Reiseführer-Tip: Im Dumont Reisetaschenbuch "Istanbul" von Andrea Gorys finden sich neben den wichtigsten Hinweisen über Land und Leuten auch zahlreiche Hintergrundinformationen, die den Touristen bereits vor Reiseantritt bestens auf seinen Urlaub vorbereiten. Die zahlreichen farbigen Fotos versprühen regelrecht den Charme, der von der türkischen Metropole ausgeht und schon viele Touristen fasziniert hat. Der praktische Kompaktguide ist ausgesprochen übersichtlich strukturiert und hilft dem Leser, sich schnell zurecht zu finden. Erste Eindrücke der pulsierenden Großstadt werden im Stadtporträt vermittelt. Wer wenig Zeit zum Lesen hat, findet die wichtigsten Fakten über Istanbul im "Steckbrief". Wesentlich detaillierter sind die Informationen, die im geschichtlichen Abriss seit 660 v. Chr. bis in die heutige Zeit angeführt werden. Nicht nur über das Positive, sondern auch über die Schattenseiten weiß die Autorin einiges zu berichten und so greift sie informativ Themen wie "Landflucht und Verstädterung" oder "Kinderarbeit" auf. Die Autorin hat beobachtet: "Die Not der Erwachsenen zieht die Not der Jugendlichen und Kinder nach sich. Um zu überleben, ist die Arbeitskraft der ganzen Familie gefragt. Und so wundert es nicht, daß die Kinder der am Existenzminimum stehenden Familien bereits in jungen Jahren einen Bauchladen umgehängt bekommen und alle nur erdenklichen Dinge von Feuerzeugen bis zu Reinigungsmitteln verkaufen." Ein ganzes Kapitel befasst sich mit der ausgeprägten Kunst und Kultur, die in Istanbul an allen Ecken und Enden ersichtlich wird. Neben farbenprächtigen Fotos und ausgewählten Zitaten lassen abgedruckte Grundrisse das Thema lebendig werden. In dem Kapitel "Unterwegs in Istanbul" ist für jeden Reisenden etwas dabei. Egal, ob er die Stadt in drei Tagen kennlernen, oder lieber einer der ausgewählten acht Wege durch die geschichtsträchtige Stadt folgen möchte. Auch Ausflüge zu sehenswerten touristischen Attraktionen im Umland werden hier detailliert und bilderreich vorgestellt. Wie in jedem ordentlichen Reiseführer, so befindet sich auch in dem Istanbulführer ein eigenes Kapitel mit "Tips & Adressen" am Ende des Werks. Das 252-seitige Istanbul Reisetaschenbuch ist von Andrea Gorys verfasst und im Kölner Dumont Buchverlag erschienen. Das Werk mit der ISBN-Nummer 3 - 7701 - 2775 - 7 ist im Buchhandel für Euro 12,00 zu erwerben.
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