Kurden-Demo in Bonn am 3. Februar
Operation „Olivenzweig“ nennt die Türkei ihren völkerrechtswidrigen Angriff auf die autonome Kurdenregion im Nordwesten von Syrien. Diese Region wird seit Jahren von der kurdischen Miliz YPG kontrolliert, die erfolgreich die Terrororganisation Islamischer Staat bekämpft. Hierzu wurde sie von den USA und auch mit deutschen Waffen unterstützt. Nun beschießt die Türkei in ihrem Nachbarland Städte und Dörfer, um Menschen zu töten, die sie Terroristen nennt. Also genau diejenigen, die bisher Verbündete des Westens gegen den islamischen Terrorismus waren. Bündnispartner der Türkei hierbei ist die sogenannte Freie Syrische Armee, die selbst Verbindungen zu islamistischen Terrororganisationen hat, Christen in Syrien verfolgte und Kindersoldaten rekrutiert. Dabei verwendet das türkische Militär deutsche Leopard-Panzer, Gewehre von Heckler und Koch sowie LKWs von Daimler Benz.
In Rojava, der einzigen bislang noch stabilen Region Syriens, in der politische und militärische Führungspositionen auch mit Frauen besetzt werden, droht jetzt eine humanitäre Katastrophe. Bereits viele Zivilisten, auch Kinder, sind ums Leben gekommen. Hiergegen demonstrierten in Bonn am Samstag, 3.2.2018, etwa 2.000 Menschen - vor allem Kurden. Wo sind die Deutschen, die sich gegen derartige Verbrechen aussprechen? Auch Maria Adebahr, die Sprecherin des SPD-geführten Außenministeriums, entzieht sich einer klaren Stellungnahme und spricht von einer schwierig einzuschätzenden Lage, obschon es sich beim Angriff der türkischen Armee auf die Kurdenregion um eine klare Völkerrechtsverletzung handelt. Weitere Fotos von der Kurden-Demo in Bonn.